Viererlei Rüben

rueben

Der Gemüsekrämer zwei Straßen weiter wohnt in einem Einfamilienhäuschen, das am Beginn eines kleinen, innerstädtischen Grünstreifens liegt, der von zwei Bachläufen eingerahmt wird und in Kleingärten übergeht. Freiburg ist eine Stadt mit relativ viel Wasser. Einer der beiden Bäche hier in der Umgebung ist ein natürlicher Bach, der im Schwarzwald entspringt, der andere ist das früher außerhalb der Stadt liegende Ende künstlicher Kanäle, deren Wasser flussaufwärts von der Dreisam abgezweigt wird. In der Altstadt führten die großen Kanäle vorbei an wasserintensiven Handwerken wie Färbereien und Gerbereien. Ob das stark mit Chemikalien verunreinigte Wasser dann weiter durch die Gärten geführt wurde zum Bewässern? Steht zu befürchten. Jedenfalls, die diversen Wasseradern führten an einigen Orten in der Stadt zur Ansiedelung von Gärtnereien. Der alte Gemüsekrämer und seine Frau sind ein fröhliches altes Ehepärchen mit gleichermaßen roten Backen und rauen Händen von jahrzehntelanger Arbeit im Garten. Irgendwo hintem auf dem Grundstück kräht täglich ein wackerer Hahn, eine kleine Ziegenherde ernährt sich von den Gemüsabfällen und ein Zwergkaninchen bewacht den kleinen, alten Laden, der mit einem Ofen im Winter notdürftig beheizt wird.

Die Vorgabe war "Gemüse aus Karotten und Kohlrabi". Kohlrabi konnte ich allerdings erst nicht entdecken im wegen des Frosts vollgeräumten Laden. Dafür gelbe Butterrüben, weiße Rübchen und Karotten. Und am Schluss, als ich alles schon bezahlt hatte, fand ich auch noch schöne, grünliche Kohlrabi. Alles eingepackt und ab mit der Beute nachhause, bevor mir die Nase von der Kälte abfiel.

Daraus läßt sich schnell und unkompliziert ein schönes Gemüse machen, wobei ich mir nicht sicher war, ob die Garzeiten bei allen Rüben gleich sind, und ja – der Kohlrabi brauchte am längsten, da waren die Butterrübchen schon ordentlich weich.

Alle Rübchen also geschält und zerkleinert, eine Zwiebel und eine Knobizehe gehackt, Butter in einem Topf erhitzt, die Zwiebel bis ans Blondieren angebraten, Knobi und Rüben dazu, gut gerührt, nach ca. 5 Minuten mit wenig Wasser abgelöscht und bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel gedünstet … als Würze eine Abwandlung von Houdinis/Anna Fornos Kräuterpaste, im Herbst hatte ich Petersilie, Tomaten udn Salz zu gleichen Teilen eingekocht, für die weniger südländische Note. Am Schluss unter das Ganze noch einen Becher Schmand gezogen und etwas Pfeffer dazu, Salzkartoffeln … ein leckeres, vegetarisches Essen!

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Viererlei Rüben

Martina 16:06