Original Rheinischer Sauerbraten vom Pferd

Eine neue Zutat hatte gestern Premiere: Pferdefleisch. Das hatte ich bisher noch nie in der Küche verwendet und auch noch nie gegessen. Ich hätte bis vor kurzem auch gar nicht gewusst, wo ich es kaufen könnte. Aber seit einiger Zeit hat der hiesige Toom es im Sortiment und so beschloss ich, einen Versuch zu wagen. Das Ergebnis war recht überzeugend. Das Fleisch war sehr zart und mürbe. Der Geschmack war anders als bei Rind. Ich weiß nicht so recht, wie ich das beschreiben soll. Und der Braten war auch ausgesprochen mager. Pferdefleisch enthält wohl weniger Fett als Rind. Da muss man aufpassen, dass einem das ganze nicht zu trocken gerät. Die Garzeiten von Pferdefleisch sind etwas kürzer als bei Rindfleisch. Nach knapp 1 1/2 Stunden war das Fleisch bereits wunderbar zart. Bei Rinderbraten sind 90 Minuten eher die Untergrenze.

Ich weiß gar nicht, wieso Pferd hierzulande so selten im Angebot ist. Okay, da gab es mal das päpstliche Pferdefleischverbot, aber das ist ja nun doch schon eine ganze Weile her und dürfte heute eigentlich niemanden mehr beeindrucken.

Rheinischer Sauerbraten vom Pferd

Zutaten
  • 600 g Schmorbraten vom Pferd
  • 1 Zwiebel
  • 1 Möhre
  • 250 ml trockener Rotwein
  • 70 ml Rotweinessig
  • Salz
  • 2 Gewürznelken
  • 5  Wacholderbeeren
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1/2 TL Koriander, gemahlen
  • 1 TL Majoran
  • 1 kleiner Rosmarinzweig
  • 1 EL Butterschmalz
  • 75 g Rosinen
  • 30 g Korinthen
  • 75 g Rheinisches Vollkornbrot oder Pumpernickel
  • 1 Esslöffel Zuckerrübensirup

Portionen: 4
Zubereitungszeit: 2 Stunden (und 2 Tage zum Marinieren)

Zubereitung

Das Fleisch abspülen. Die Zwiebeln abziehen und in halbe Ringe schneiden. Die Möhre schälen und fein würfeln. Wein, Essig, Salz, Gewürze, Kräuter, Zwiebeln und Möhren mit dem Fleisch in einen Gefrierbeutel geben, gut verschliessen und im Kühlschrank 2 Tage marinieren. Ab und zu wenden.

Fleisch aus der Flüssigkeit nehmen und mit Küchenkrepp gut abtrocknen. Die Marinade durch ein Sieb giessen und die Flüssigkeit auffangen. Das Butterschmalz in einem Bräter stark erhitzen. Das Fleisch rundherum scharf anbraten und anschließend salzen. Die Gemüse, Gewürze und Kräuter aus der Marinade dazugeben und mit anbraten. 50 g Rosinen in Wasser einweichen. Die übrigen Rosinen und die Korinthen zum Braten geben und kurz mitschmoren. Nach und nach die Marinade sowie 100 ml Wasser dazugiessen. Den Braten zugedeckt bei schwacher Hitze 90 Minuten schmoren und dabei gelegentlich wenden.

Das Brot fein zerbröseln und 30 Minuten vor Ende der Garzeit unter die Soße rühren.

Den Braten in Alufolie einwickeln und warm halten. Die Soße durch ein Sieb in einen Topf giessen und das Zuckerrübensirup und die gequollenen Rosinen unterrühren. Die Soße in ca. 15 Minuten auf die Hälfte einkochen lassen und abschmecken. Das Fleisch in Scheiben schneiden und auf einer vorgewärmten Platte mit der Soße übergossen servieren.

Dazu serviert man Kartoffelklösse und als Beilage Apfelkompott (ich hab stattdessen aber Apfelrotkohl genommen.. Als Getränk passt ein trockener Rotwein oder ein Bier.

Tipp

Auch wenn es dann nicht mehr so ganz original ist: Aber ich habe noch 2  El Crème fraîche in die Soße gegeben. Das rundet den Geschmack ab.

0 Kommentare zu “Original Rheinischer Sauerbraten vom Pferd

  1. Ich persönlich mag Pferdefleisch sehr gerne. Kriege ich aber auch nur selten (wenn ich in die Schweiz rüberfahre, dürfte das kein Problem sein). Für jemanden wie dich, der reitet, finde ich es mutig. 😉 Da gibt es wohl oft emotionale Barrieren. Bei Kaninchen findet man die weitaus seltener, irgendwie.

  2. Ich finde es abartig Pferdefleisch zu essen.Es ist schon schlimm genug,Tiere getötet werden zum Essen.Aber dann auch noch Pferde!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Anstatt solche Rezepte zu schreiben sollte man lieber Vegetarier
    werden wie ich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. finde es nicht so schlimm pferd zu essen,ist auch nur ein nutztier.
    aber den tieren das futter weg zu essen ist für mich viel schlimmer.

    lg tina

  4. Ich weiß schon, dass Pferd das Original ist. Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass es egal ist, welches Fleisch man nimmt, sondern dass ich es nicht verstehe, warum es bei Pferd Skrupel gibt und bei Rind nicht.

  5. Pingback: Wussten Sie schon...Pferdefleisch

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Original Rheinischer Sauerbraten vom Pferd

Jürgen 19:06