Mit Pastasotto gefüllte Zucchini und Tomatenbrot

Die neueste „Lust auf Genuss“ 8/2011 hat Tomaten und Zucchini als Oberthema, passend zur Jahreszeit. Und ich muss sagen, das sieht wieder alles ausgesprochen lecker aus und schreit nach Nachkochen. Wie’s der Gemüsekistenteufel so will. standen auf der Liste der regionalen Gemüse für diese Woche auch runde Zucchini, auch Rondini genannt. Rondini sind normalerweise ungefähr so groß wie Fleischtomaten. Sie eignen sich nicht zum roh Essen, sind aber ideal zum Füllen.

Als die Gemüsekiste ankam dachte ich erst, der Bauer hätte sich vertan und mir ne kleine Wassermelone eingepackt. Aber es stellte sich heraus, dass dieses Hokkaidokürbis-große Monster die runde Zucchini ist. Na prima! Wo doch Zucchini mit der Größe eher an Geschmack verlieren.

Das Innere war denn auch ein etwas schwammiges Zeugs, das ich entsorgt habe. Dazu dann das Pastasotto nach Rezept, und als ich die gefüllte Zucchini dann so einsam auf dem Blech rumliegen sah, wünschte ich mir noch eine kleine Beilage. Da ich die Rezepte im Heft schon einmal überflogen hatte, erinnerte ich mich an das Tomatenbrot, bei dem mich vor allem erstaunte, dass es ohne zu gehen direkt in den Backofen kam. Gerade passend, denn der Backofen war vorgeheizt vom Vorgaren des Zucchinos, der Mitesser noch nicht da und ich hatte große Lust, das auszuprobieren.

Mit kleinen Rondini wäre das Verhältnis Zucchini-Füllung wohl besser gewesen, aber schmecken tut das sagenhaft gut! Und in Kombination mit dem tomatigen Brot, dass auch ohne Wartezeit recht gut gelungen ist, war das nochmal leckerer.

Zutaten

Für die gefüllten Rondini

  • 1 Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 große rote Chilischote (ich hatte einen roten Spitzpaprika, passte wunderbar)
  • ca. 6 EL Olivenöl
  • 100 g Reisnudel (Kritharaki)
  • 200 ml Weißwein
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 6-8 runde Zucchini à ca. 200 g (oder ein Monsterzucchino)
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Lauchstange
  • 100 g Taleggio
  • 20 g Parmesan
  • 1 kleines Bund Schnittlauch

Für das Tomatenbrot:

  • 50 g getrocknete Tomaten in Öl (hatte ich nicht da; ich habe normale, getrocknete Tomaten fein gewürfelt und mit 3 EL Olivenöl verrührt)
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 1 Würfel Hefe
  • 500 g Mehl Typ 550
  • 30 g Tomatenmark
  • 2 EL Apfelessig (hatte ich nicht da, ich habe Balsamico Bianco genommen)
  • 2 TL Salz

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Wenn man Grünkohl nicht mag: schnelles Pastasotto!

Es gibt noch mehr Horror aus meiner Kindheit. Meine Mutter machte zum Bleistift manchmal Grünkohl. Mit Pinkel. Da es in meiner Kindheit in unserer Umgebung in den Supermärkten nicht das Gemüseangebot gab, das man heute so findet, war der Grünkohl bestenfalls tiefgefrorene Fertigware. Gibt’s ja auch aus der Dose, aber so schräg war meine Ma dann doch nicht drauf. Allerdings, Grünkohl war auch sowas, dass mir Brechreiz in die Kehle juckte. Nicht mein Ding. Zusammen mit diesen säuerlichen, geräucherten, vollfetten Würsten ein Grund, von zuhause wegzulaufen. Hab ich natürlich nicht gemacht. Hätte ja als Reiseproviant nur Grünkohl mit Pinkel einpacken können. Ja, so sind Kinder!

Heutzutage, und allemal hier in Berlin, für mich schon hoher Norden und sowieso wo ganz anders als überhaupt … also in Berlin ist es kein Problem, Grünkohl frisch zu bekommen. 1 kg fertig geputzt in Tüten abgepackt. Noch ein bisschen Stiele rausschneiden, waschen, klein schneiden, ab in den Topf. Aber was ist das? Sack Zement! Seit gefühlt 80 Jahren hat es in meiner Küche nicht mehr so nach Kohl gerochen. Uah! Und auch der Geschmackstest hat mich nicht überzeugt. Der Topf mit Grünkohl steht auf der Terrasse (obwohl ich ihn fein mit Senf und Knobi abgeschmeckt habe). Vielleicht mag der Gatte da ja noch was davon essen, ich will das Zeug nicht. Zu viel Kohl für meinen Geschmack, ob mit oder ohne Würstchen.

Der Hunger möchte trotzdem gestillt werden, und als Ausgleich zum kohligen Kohlgeruchgeschmackdunstigitt habe ich mir schnell ein mediterranes Pastasotto gemacht. Also einfach Reisnudeln, diese griechischen oder türkischen Nüdelchen im Reiskornformat, in Tomatenpampe gekocht und mediterran gewürzt. Bin satt, zufrieden und der Grünkohl ist fast vergessen.

Zutaten
  • etwas Butter
  • 1 Tasse Reisnudeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Dose Pizzatomaten
  • 1 kleiner Schuß Rotwein
  • Gemüsebrühe
  • Pfeffer
  • Oregano
  • Parmesan

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Kürbis-Kumquat-Pastasotto mit Entenbrust

Das Gericht klingt exotisch, ist es aber eigentlich gar nicht. Den Einkauf dafür hatte ich im türkischen Lebensmittelladen und dem Gemischtwarengeschäft der Gebrüder Albrecht erledigt, ganz bequem. Die exotischste Zutat, Kumquats, bzw. deren Schalen, kann man durch Zesten einer ungespritzten Orange ersetzen. Das wäre dann auch das Originalgericht aus der Zeitschrift „Lust auf Genuss 10/2009 Kürbis & Kartoffeln“. Aber als ich die Kumquats sah, dachte ich mir, dass die etwas mehr Pepp in das Ganze bringen. Der süß-bittere, wie kandierte Geschmack kam auch gut raus.

Pastasotto heißt es deswegen, weil statt eines Risotto-Reises reisförmige Nudeln verwendet werden, wie man sie in jedem türkischen Lebensmittelgeschäft erhält. In der türkischen und griechischen Küche sind die weit verbreitet, und mit Brühe schlotzig gekocht verhalten sie sich fast wie Reiskörner, haben aber den zarten Weizengeschmack von Nudeln. Sehr lecker und harmonisch zur Entenbrust, die die Albrecht-Brüder beigetragen haben (so wie den Hokkaido-Kürbis).

Preiswert war das Gericht obendrein, Orangen, Kumquats und 500 g Reisnudeln kosteten etwas über 3 Euro, in die TK-Entenbrust musste ich allerdings knapp 5 Euro investieren. Eine frische Barbarie-Entenbrust ist natürlich noch schöner dazu, allerdings seltener als die TK-Ware zu bekommen. Der Kürbis hat satte 2 Euro gekostet. Wir haben jetzt zu zweit damit sehr reichlich Pastasotto und und eine kleine (ausreichende) Portion Fleisch gehabt. Für 4 Personen als Hauptgang nach einem Salat (Feldsalat passt ideal) und vor einem Dessert (vielleicht einmal Bratäpfel?) sind laut Rezept 3 Entenbrüste veranschlagt. Das ist immer noch ein sehr feines Essen für vergleichsweise wenig Geld. Ein schönes, ausgefallenes Essen muss nicht teuer sein.

Zutaten
  • 300 g Hokkaido-Kürbis
  • 1 Zwiebel
  • 4 Orangen
  • 1 Kumquat (ersatzweise die unbehandelte Schale einer der Orangen)
  • 2 EL Olivenöl
  • 250 g Kritharaki (reisförmige Nudeln, gibts auch unter türkischem Namen)
  • 250 g kräftige Geflügelbrühe (Instant) (ich habe etwas mehr benötigt)
  • 50 g geriebener Parmesan
  • 1 bis 3 Entenbrustfilets mit Haut
  • Salz Pfeffer
  • 2-3 Thymianzweige
  • 2 EL Enten- oder Gänseschmalz (Weihanchtsresteverwertung)
  • 50 g Butter

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Kürbis-Kumquat-Pastasotto mit Entenbrust

Martina 9:09