EM-Küche 5. Spieltag: zuviel des Guten

Der Spieltag begann erstmal mit einer kulinarischen Herausforderung durch Lotta-Martina. Denn die Rezepte des ersten Spiels (Tschechien : Portugal) waren nicht das, was ich heute hätte kochen wollen: Eier mit Sardinenfüllung – ein klares Foul und nur knapp an einer gelben Karte vorbei! Das man mit solchen Gerichten keinen Blumentopf und auch keinen Punkt gewinnt ist klar. Und so kam es dann auch auf dem Spielfeld. Wobei die Portugiesen, zumindest was das Essen angeht, nicht so überlegen waren wie auf dem Platz. Dort gab es ein klares und verdientes 3:1 gegen eine tschechische Mannschaft, die nicht wirklich eine Siegchance hatte.

Ganz anders sah es bei der zweiten Begegnung des heutigen Tages aus: Schweiz gegen die Türkei. Da standen Käse-Zwiebelwähe und Lahmacun auf dem Spielplan. Mein Favorit war ja eigentlich die türkische Version der Pizza, aber der Arbeitsaufwand hat mich dann doch zur zweiten Wahl greifen lassen, der Wähe. Bereut hab ich’s nicht. Die Zubereitung ist wirklich einfach. Zwiebeln und Speck schneiden, andünsten und mit den übrigen Zutaten mischen. Alles auf den Blätterteig geben, mit Käse bedecken und für eine knappe halbe Stunde in den Ofen. In der Zwischenzeit kann man noch einen grünen Salat zubereiten und dann ist die Zwiebel-Käse-Wähe auch schon fertig.

Blech mit Zwiebel-Käse-Wähe

Wobei, ich finde es war zuviel Käse. So lecker der war, aber beim nächsten Mal – und dieses Rezept mache ich sicher nochmal – würde ich die Käsemenge um gut ein Drittel reduzieren, also 250 statt 380 Gramm. So war doch alles unter einer dicken Schicht Käse begraben, was das Gericht arg massiv machte (Bild rechts). Aber mit einem kleinen Salat (unten rechts) war das schon weit weniger üppig und konnte dem türkischem Gegner locker Paroli bieten.

Und auf dem Rasen, wie haben sich die Schweizer da geschlagen? Nun, zumindest war die Schwere des Essens den Platzverhältnissen angemessen. Du meine Güte, das erinnerte mich doch ganz stark an die legendäre Wasserschlacht von Frankfurt 1974. Und zunächst brachte es den Schweizern auch Vorteile. Lange konnten sie das 1:0 behaupten, bevor der neu eingewechselte Semih ausgleicht. Und ausgeglichen war auch das – gar nicht schlechte – Spiel. Nicht selten brachten die Türken die schweizer Mannschaft jetzt in Bedrängnis. Aber selbst klare Chancen, wie die in der 73. Minute vergeben sie. Der Widerstand der Schweizer bleibt dagegen ungebrochen, und, um Lotta-Martinas Vergleich aufzugreifen – der türkischen Mannschaft geht es erstmal nicht besser als ihren Vorfahren anno 1683 vor Wien – das Ziel der Bemühungen ist nahe, aber man kommt erstmal nicht voran. Bis zur 93. Minute, als mit dem 2:1 die Chancen auf das Viertelfinale deutliche steigen. Für die Schweiz ist die EM dagegen gelaufen und für die nächste Runde brauchen wir keine schweizer Rezepte mehr auszuwählen. Kompliment an beide Mannschaften. Das war ein faires, spannendes und temporeiches Spiel.

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EM-Küche 5. Spieltag: zuviel des Guten

Jürgen 22:40