Ein bisschen gewundert habe ich mich ja schon: Die Mischung war ein paar Minuten am Kochen und roch plötzlich so … hmmmm … so …
Zwei, drei Jahre mag es her sein, dass wir unsere Schulabschlussfahrt nach Florenz gemacht haben (au, meine Arthrose haut mich: gut, es können auch ein paar Jährchen mehr sein … wann war 1983?). Essen war immer billig, unsere Lehrerin kannte sich gut aus in Florenz. Einmal haben wir in der Mensa gegessen. An ein Restaurant erinnere ich mich noch. Sonst haben wir wohl gehungert, jedenfalls weiß ich eigentlich nicht, wovon wir gelebt haben in diesen fünf Tagen. Aber dieser besondere Geschmack, diese gar nicht totgekochten Pastasoßen mit Tomaten und Basilikum, die al dente-bissigen Nudeln … Italienische Küche jenseits von Pizza Peter und Mamma Miracoli. Einfach klasse! Und diese Soße heut, staun, staun, die hatte plötzlich dieses Aroma. Einfach so. Dazu gab’s einen billigen, aber süffigen Rosé. Wie einst im Mai September. Und deswegen passt für mich dieses Essen zum Thema des diesmonatigen Blogevents „Sentimental Journey“.
Man nehme
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 250 g frische Champignons
- 2 EL Kapern (gesalzene Liparesische: abspülen und 1/2 Stunde in lauwarmem Wasser einweichen)
- 1 Schuss guten Sherry oder Wermut
- 1 kleinen Zucchino
- 1 Dose Tomaten
- Salz, Pfeffer
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Crème fraîche
- 2 EL Basilikum (frisch, gehackt)
- 1 TL Zucker
- 1 Dose Thunfisch in Wasser (da gehört er schließlich auch rein)
Zubereitung
Zwiebeln und Knoblauch würfeln. Im Olivenöl anbraten, bis sie duften. Zucchino fein würfeln (0,5 cm Kantenlänge), dazugeben. Champignons vierteln, dazugeben, alles unter Rühren andünsten, salzen, pfeffern. Kapern dazugeben. Mit Sherry oder Wermut ablöschen, kurz einkochen lassen. Tomaten hacken (man kann auch gleich eine Dose gehackter (Pizza)Tomaten nehmen) und dazugeben, eine halbe Dose Wasser dazu schütten. Zucker dazugeben. Köcheln lassen. Derweil das Nudelwasser aufsetzten und Nudeln (ich nahm Spaghetti) nach Packungsanweisung kochen. Wenn die gar sind, ist die Soße eingekocht und kann abgeschmeckt und mit Crème fraîche verfeinert werden. Am Schluss gibt man den zerkleinerten Thunfisch dazu, nicht mehr kochen lassen, damit er nicht hart wird. Und dann das gehackte Basilikum noch unterrühren.
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!
Aha, der Zucchino, nie daran gedacht, mein Italienisch ist nicht genügend gut, dass ich italienisch dächte, aber ja, 1 Zucchini, 2 Zucchinis klingt abartig. Bei uns also 1 Zucchetto! Ich freue mich, jeden Tag etwas zu lernen, heute schon anderes, staun. Hast Du wegen dem Rezept speziell diese Kapern gekauft oder diese bereits gehabt und das Rezept modifiziert? 😉
Ob man auch Spaghetto sagt? 😉 Das Rezept ist modifiziert, weil Kapern immer gut zu Thun passen.
Die Kapern habe ich einst auf Lipari kennengelernt und wenn ich mal dort war, mitgebracht. Ich mag sie lieber als die in Essig eingelegte Variante, sie sind irgendwie „blumiger“. Vor einigen Jahren entdeckte ich hier einen Laden, der sie anbietet, den 1 kg-Eimer für knapp 12 Euro. Und ich habe keine Probleme, das Eimerchen leer zu machen … übrig bleibt wunderbares, kapern-aromatisiertes Meersalz, das sich auch noch verwenden läßt. Man verschwendet ja doch irgendwie nichts.
Klasse Rezept. Da habt Ihr in Florenz ja richtig was gelernt 😉
den Zucchone nicht vergessen, Houdini, Du hast sicher auch solch grosse Exemplare im Garten 🙂
@mipi
Zumindest konnten wir unsere Geschmacksnerven bilden!
@lamiacucina
Klingen die Namen runder, je größer sie werden? 😉
@Barbara
Wir wussten damals gar nicht, wie wir diese halbsteifen Spaghetti auf die Gabel rollen sollten. Zu Gabelspaghetti matschen ließen sie sich auch nicht. 😉
Die gesalzenen Kapern sind perfekt für Soßen. Ich habe da doch auch noch irgendwo ein Rezept für eine oberleckere maltesische Tomatensoße zu Fisch *grübel* …
Schön! Das war damals die Zeit, als sich langsam in Deutschland herum sprach, dass man Pasta nicht totkocht, gell?! 😉
Gesalzene Kapern haben wir kürzlich auch gekauft, in einem kleinen Gläschen. Bisher wusste ich noch nicht, was damit anstellen. Das hier ist eine gute Idee – und das mit dem abspülen und einweichen auch. 😉
Ganz herzlichen Dank für diesen erfrischenden und köstlichen Beitrag zum Event – gesalzene Kapern, die habe ich auch irgendwo gesehen, aber dort gelassen, hmmpf…
@Martina: Ja, die gesalzenen Kapern sind wirklich lecker. Ich hatte sie die Tage in der gefüllten Paprika verwendet. Bei den eingelegten stört das saure bei manchen Gerichten einfach…
Ein sehr leckeres Rezept und es geht so schön schnell. 🙂
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