Toskanische Perlhuhnsugo

Und wieder eine Irreführung der wertgeschätzten Leser … Perlhuhn hatte ich gar nicht drin in der Soße, denn erstens bin ich kein Fan von Perlengeschmeide und zweitens kriege ich ja kaum Lamm, wie soll ich denn dann an Perlhühner kommen? Allerdings hätte die Migros höchstwahrscheinlich ganze Perlhühner in der Frischetheke, aber im Rezept stand, es geht auch ersatzweise mit ordinärem Huhn. Das habe ich dann genommen, aber ich denke, das war nur ein fader Ersatz. Ich würde dann doch wenn möglich zum Perlhuhn greifen, das Hühnerfleisch geht geschmacklich in der Soße etwas unter, hat aber eine sehr schöne Textur. Ganz im Ernst allerdings: man könnte das auch durch Sojahack ersetzen, das fühlt sich im Mund ähnlich an. Geschmacklich spannender wäre sicher ein Ersatz durch Entenfleisch, auch das eine Überlegung wert.

Überhaupt: Nudelsoße mit Geflügel mache ich eigentlich nie. Meist ist das was mit Pute, die ich gar nicht gut runterkriege. Ich verweigere die Einnahme künstlicher Hormone, da werde ich sie mir doch nicht in Fleisch verpackt geben! 😉 Nein, ich finde Pute einfach eher unappetitlich, der Anblick dieser riesigen Braten wendet mir das Innerste nach außen. Bio-Pute dagegen hat sogar einen erträglichen Eigengeschmack, ist nur leider nicht einfach zu bekommen. Im Interesse der Tierwelt empfehle ich aber Bio-Fleisch, nicht nur von der Pute. Auch Bio-Huhn, -Rind, -Schwein sind ihr Geld allemal wert.

Aber nun zum Rezept.

Zutaten
  • 400 g Perlhuhn-Brust (oder Hühnerbrust)
  • 1 Karotte
  • 1 Stange Staudensellerie (hab ich auch nicht bekommen, aber normalen Sellerie mit Grünzeug dran, das ich verwendet habe)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 EL Olivenöl
  • 100 ml Weißwein
  • 1 Dose Tomaten
  • 1 Zweig Rosmarin
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung

Huhn (mit oder ohne Perlen) zu Hackfleisch verarbeiten (verarbeiten lassen, wenn der Metzger es tut; ich habe selbst Hand angelegt). Karotte schälen, stifteln, Sellerie waschen, Fäden entfernen, stifteln (dazu verwendete ich meine neue grobe Raffel von Microplane, ich hab 15 Minuten lang aus dem kleinen Finger geblutet wie ein Schwein, die sind cool und scharf, die Dinger; tut aber nicht weh, weil wirklich richtig scharf). Zwiebel und Knoblauch würfeln.

Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse in Olivenöl anschwitzen, 5 bis 10 Minuten lang. Dann das Hackfleisch dazu geben, ca. 20 Minuten unter Rühren andünsten (stand im Rezept – ich musste etwas Wasser angießen, sonst wäre das nicht gegangen. Also anbraten, und wenn es beginnt anzusetzen, mit etwas Wasser ablöschen und das dann vekochen lassen). Wein angießen und den gewaschenen Rosmarinzweig dazugeben. Wein verkochen lassen. Jetzt die Tomaten angießen, bei ganzen Tomaten aus der Dose diese etwas zerkleinern. Einfacher geht’s mit gewürfelten Tomaten. Salzen und pfeffern und weitere 20 Minuten köcheln lassen.

Am Schluss den Rosmarinzweig entfernen und evtl. nachwürzen. Mit selbstgemachten Bandnudeln servieren (stand im Rezept; ich war zu faul dazu und habe Corniglie genommen, die machten auch keine schlechte Figur). Nach Geschmack mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.

0 Kommentare zu “Toskanische Perlhuhnsugo

  1. Du Glückliche, beim Dich schneiden hast Du Schwein gehabt, dass es eine vertikale Klinge war, also eine der vielen kleinen, sonst hätte es Dir die Kuppe weggefitzt, gar nicht lustig. Es ist jedoch durchaus normal, dass auf derartigen Reiben Raffeln präparierte Gerichte etwas mit Blut versetzt sein können, auch bei uns während der 30 Jahre, seit wir unsere hässlich orange am Jahrmarkt gekauft haben. Und sie ist immer noch scharf wie Nachbars Lumpi. Wir haben dieen Aufsatz oder Halter verloren, an den man die zu reibenden Dinger stecken soll, denn damit wären die Fingerkuppen weiter weg von der Gefahr.

    Deine Perlhuhn-Pasta sehen sehr gut aus, die farbigen Müschelchen bringen noch extra Pfiff rein.

    Hat’s bei Euch auch so viele Mücken am Abend, im Zimmer? Hier, jetzt beim Schreiben, ist es zum verrückt werden, das Gesumse am Ohr und das Jucken an den Fesseln.

  2. Keine Mücken, kein stehendes Gewässer in der Nähe (nur einen kleinen Seerosenkübel am Balkon, aber die diesjährige „Ernte“ ist schon geschlüpft) und außerdem Dauerregen am Tag, das war auch den Mücken zu nass. Aber Fruchtfliegen ohne Vernunft … die stürzen sich momentan auf alles, vom Spüllappen bis zum Katzenfutter. Über Lebensmittelmotten will ich gar nicht reden, ich hab so viele hier rumschwirren, ich könnte einen Laden damit aufmachen. Die kommen aber von draußen und wenigstens die Männchen erleiden einen klebrigen Tod.

    Die Fingerkuppe hätte es mich schon kosten können, denn die Raspel ist sehr grob … wäre ein erster Schritt hin zu einer Karriere als Geheimagentin, ohne Fingerabdrücke. Da waren’s nur noch neun … aber eigentlich sitze ich doch lieber am Computer oder koche …

  3. Aldi-Aktionsangebot … schmecken aber nicht übel, und sind optisch halt schön. Naja, bei den Gelben schmeckt der Gelbwurz etwas raus, aber mit Soße merkt man das nicht.

  4. Nach 2 Minuten parallel zum Lesen Überlegen finde ich noch keinen einleuchtenden Grund, wieso nur die Männchen einen klebrigen Tod erleiden. Ich hirne nebenbei immer noch weiter. Ist es so simpel wie bei den Menschen, dass nur die Männchen in gewisse Fallen fallen?

  5. So ist es. Wie bei den Menschen stehen Männchen und Weibchen jeweils auf unterschiedliche Geruchstoffe. Die Pheromon-Fallen locken paarungswillige Männchen an, die Weibchen überleben zwar, bleiben aber unbemannt. So grausam sind wir zu den armen Viechern …

Schreibe einen Kommentar zu Martina Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Toskanische Perlhuhnsugo

Martina 16:26