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Sportschau-Bolognese

Der Ich-esse-lieber-als-ich-koche-Gatte musste natürlich bevor er mich kennengelernt hatte nicht hungern und lebte auch nicht vollständig von Wurstbrot. Allerdings sind seine Kochkünste eher beschränkt und warme Küche gab es meistens außer Haus. Samstags aber, zur Sportschau, kam in der Männer-WG Leben in die Küche. Ab dann wurden Kühlschrank und Vorratsregal nach Essbarem durchgesehen und alles dessen Mindesthaltbarkeitsdatum weniger als ein halbes jahr zurücklag lief Gefahr, in der Spaghettisoße zu landen.

Im Laufe der Zeit manifestierte sich aber ein Rezept, dass man auch in einem vollausgestatteten Haushalt durch Zukauf frischer Zutaten rekonstruieren kann. Es sieht ein bisschen komisch aus (hauptsächlich weil die Saure Sahne beim Kochen gerinnt), schmeckt aber prima. Irgendwie wie früher, als die Haare noch länger waren.

Zutaten

Zubereitung

Alles was groß ist, klein machen, in Würfel von etwa gleicher Kantenlänge: Zwiebeln, Salami, Paprika, Gewürzgurken. Champignons, falls sie in ganzen Köpfen sind, halbieren.

Öl in einer tiefen Pfanne oder einer Kasserole erhitzen, Hackfleisch beigeben und krümelig braten, Zwiebel- und Salamiwürfel zugeben, alles anbraten lassen, mit den Dosentomaten ablöschen. Etwas Wasser dazugeben und das Ganze ab jetzt köcheln lassen, bis die Soße die gewünschte Konsistenz hat. Paprikawürfel dazugeben und die Champignons. Würzen. Tomatenmark einrühren. Die beinahe vergessene Knoblauchzehe dazudrücken. Gurkenwürfel und Kapern dazugeben. Am Schluss Saure Sahne einrühren. Mit ellenlangen Spaghetti und frisch geriebenem Parmesan servieren.

Die Soße ist erfahrungsgemäß an Tag 2 noch besser. Spräche dafür, sie am Vortag zu kochen, aber woher sollte man dann wissen, dass sie an Geschmack gewonnen hat? Da die Portion für 4 Personen mehr als reichlich ist, hat ein normaler Durchschnitts-Haushalt die Gelegenheit, die Probe aufs Exempel zu machen.