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Gemüsebratlinge mit Zucchini-Gemüse und Champignon-Rahmsoße

Diesesmal war mal wieder vegetarisch angesagt und da ich zufällig gerade in einer „Die Kochprofis“-Sendung eine Champignon-Soße gesehen hatte, schlug ich vor, diese zu irgendwelchen vegatarischen Bratlingen zu machen. Dazu dann Tagliatelle und Zucchini-Gemüse als Beilagen. Zunächst war aber erstmal einkaufen angesagt, denn ich hatte nur noch einen Rest Champignons und vor allem keine Bratlinge. Und hier wäre das Unterfangen schon fast gescheitert: denn am Samstag Nachmittag waren die Gemüseabteilungen in zwei Supermärkten so geplündert, dass keine frischen Champignons mehr aufzutreiben waren. Es blieb also nur noch der Griff in die Kühltheke. Wobei die tiefgefrorenen Pilze geschmacklich nicht schlechter sind als die frischen, ihr Struktur ist halt nicht mehr so schön. Aber da sie größtenteils püriert werden sollten war das unwichtig.

Die Bratlinge waren dann das nächste Problem: auch hier war das Sortiment nicht sehr umfangreich. Die Wahl bestand zwischen einem Fertigprodukt aus dem Kühlregal und einer Fertigmischung. Die war sogar Bio und kam in den Einkaufskorb. Gerne hätte ich ja die Grünkernfrikadellen [1] gemacht, aber dafür fehlten die Zutaten. Leider, denn die Fertigmischung entpuppte sich nicht gerade als Knüller. Was zum einen daran lag, dass von Gemüse nicht allzu viel darin zu finden oder schmecken war – die Plätze 1 bis 4 der Zutatenliste belegten Vollkorn-Haferflocken, Vollkorn-Weizengrieß, Buchweizengrütze und Vollkorn-Paniermehl, erst dann kam mit Karotten und Pastinaken etwas Gemüse. Zum anderen waren die verwendeten Gewürze und natürlichen Aromen (von Petersilie abgesehen standen keine Kräuter auf der Liste) nicht wirklich ein Geschmackserlebnis. Ich weiß nicht, wie es beschreiben soll, die Dinger schmeckten irgendwie nach… hm, ja, nach billigem Fertigprodukt – wobei sie mit 3,29 € (für 300 g) alles andere als billig waren.

Na gut, umso leckerer war die Champignon-Rahm-Soße und das Zucchinigemüse – letzteres habe ich erstmals auf diese Art zubereitet.

Zutaten
Für die Soße

Portionen: 2
Zubereitungszeit: 45 Minuten

Zubereitung

Die Hälfte der Bratling-Mischung mit 200 ml Wasser anrühren und 20 Minuten quellen lassen.

Die Zucchini in ca. 5 cm lange Streifen schneiden. 150 g davon mit Salz und Zucker bestreuen und 20 Minuten ziehen lassen. Die restliche Zucchini kommt in die Soße. Zum Geschmack trägt sie zwar nichts bei, gibt aber eine schöne Bindung.

In der Zwschenzeit die Champignons putzen, die Stiele abschneiden und die Köpfe in Scheiben schneiden. Einen Topf aufs Feuer setzen und den Weißwein in den heißen Topf geben. Champignonstiele und Zucchinireste hineingeben. 5 Minuten bei offenem Deckel dünsten, so dass der Wein schön reduziert wird. Dann die Sahne aufgießen, kurz aufkochen und alles mit dem Pürierstab pürieren. 2/3 der Champignonscheiben hineingen, weiter 5 Minuten köcheln lassen und noch einmal mit dem Pürierstab durchgehen. Ich habe das Ganze beim zweiten Mal nur soweit püriert, dass noch Pilzstücke drin waren. Wer das nicht mag, kann gleich zu Beginn auch die 2/3 der Pilzscheiben zugeben und dann alles ganz fein pürieren – es kommen ja noch die angebratenen Pilze dazu.

Die Zwiebel fein hacken und mit den restlichen Pilzen in Butterschmalz anbraten. Zu der Soße geben und diese mit Salz, Pfeffer und eventuell etwas Zitronensaft (falls der Wein nicht genug Säure hat) abschmecken. Die Petersilie unterrühren.

Aus der Bratling-Masse flache Frikadellen formen (die Hälfte des Packungsinhaltes hat für sechs Stück gereicht) und in Butterschmalz von beiden Seiten bei mittlerer Hitze schön braun braten.

Die Zucchinistreifen abtropfen lassen (die Flüssigkeit auffangen) und in der Butter kurz anbraten. Mit etwas von der aufgefangenen Flüssigkeit ablöschen, noch einige Minuten dünsten und mit etwas Pfeffer würzen. Ich mag die Zucchini gerne etwas weicher und hab sie daher ca. 8 Minuten in der Pfanne gelassen. Wer sie noch mit „Biss“ haben möchte, kann die Garzeit entsprechend verkürzen.

Bratlinge mit Gemüse und Soße anrichten und servieren. Dazu passen sehr gut Tagliatelle. Die Soße ist übrigens dermaßen lecker, dass ich auch gut und gerne auf die Bratlinge verzichten und ein reines Pastagericht daraus machen könnte. 😉

Die Zucchini mit Salz und Zucker zu bestreuen und ziehen zu lassen ist eine schöne Idee. Das werde ich auch noch mit anderen Gemüsen ausprobieren… mit Karotten, Zuckererbsen, Bohnen oder Spargel könnte ich mir das auch gut vorstellen.