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Restaurant Louisiana in Frankfurt: never again

Es war noch reichlich Zeit, bevor der Kinofilm anfangen sollte und so beschlossen wir, noch etwas trinken zu gehen. Im „Louisiana“ waren wir schon sehr lange nicht mehr – laut, verräuchert, Essen Mittelmaß, teuer sind die Attribute, die mir in Erinnerung sind. Nun ist zumindest das mit dem Rauchen passé und der Vorteil, dass es im gleichen Haus liegt wie das Kino, überwog, und wir beschlossen, es mal wieder zu versuchen. Wir hatten kaum Platz genommen, da wurden wir von einer Bedienung darauf aufmerksam gemacht, dass der Tisch ab 19:30 Uhr reserviert sei. Stimmt, da stand ein kaum lesbares Schildchen, das im Dämmerlicht keiner wahrgenommen hatte. Also zogen wir ans andere Ende des (recht geräumigen) Lokals, wo es noch reichlich Sitzplätze gab. Unser Getränkewunsch wurde schnell aufgenommen und deutlich weniger schnell ausgeführt. Eigentlich wollte ich nichts essen, aber so ein kleiner Snack… warum eigentlich nicht. Nach einigem Überlegen entschied ich mich für eine Portion „Ultimate Nachos“ – Tortilla-Chips mit Käse überbacken und drei Dipps (Sour Cream, Guacamole, „Home Made Salsa“) und Jalapenos. Da kann man doch nix falsch machen…

Man kann… um es vorweg zu nehmen: es waren die schlechtesten Nachos, die ich je gegessen habe. Diese Erfahrung sollte aber erstmal eine halbe Stunde auf sich warten lassen. Wir wurden schon etwas ungeduldig, weil der Filmbeginn näher rückte. Endlich kam dann ein großer Teller mit einer ansehnlichen Portion Nachos…. und einer weniger ansehnlichen Käsemasse, die sich in einigen Klumpen ballte und sogar den Tellerrand an mehreren Stellen bedeckte („der Tellerrand gehört dem Gast“, gell!).  Es zeigte sich dann auch, warum es so lange gedauert hatte: offenbar standen die Nachos schon eine ganze zeitlang in der Küche und warteten verzweifelt darauf, endlich serviert zu werden.  Dieses Warten ist ihnen leider gar nicht gut bekommen. Die Chips waren nur gerade mal lauwarm und schon weich geworden. Der – geschmacksneutrale – Käse hatte eine gummiartiger Konsistenz entwickelt und es war mühsam, das Ganze in mundgerechte Stücke zu zerteilen. Die dazu gereichten Dips waren nicht der Rede wert: ob die Salsa „Home made“ war, weiß ich nicht, die Guacamola schmeckte nach Knoblauchpulver oder -salz und der „Sour Cream“ war völlig fade. Für dieses Meisterwerk aus der Convenience-Küche wurden dann 5,90 € fällig – mehr als reichlich.

Ach ja, das Bier: ich hatte ein „Louisiana Stout“, das auf der Karte als „unser dunkles Original“ angepriesen wurde. Ja, schmeckte nach original amerikanischem Bier.

Schlechtes Essen ist das eine, kommt auch noch schlechter Service dazu, kann einem das schon die Laune verderben. Dass derjenige, der – nach langer Wartezeit – das Essen brachte, nicht in der Lage war, die Nachbestellung eines Getränkes aufzunehmen, war schon etwas ärgerlich. Dass er seiner Kollegin nicht Bescheid gegeben hat, ärgerte dann schon mehr. Aber dass erst nach wiederholtem heftigtsten Winken jemand an den Tisch kam, ist inakzeptabel. Man hatte den Eindruck, dass das Service-Personal möglichst nicht nach links und rechts schaute – es könnte ja sein, dass ein Gast noch einen Wunsch hat… oder eine Beschwerde. Das ist wohl auch der Grund, weshalb beim Abräumen des Geschirrs die obligatorische Frage ob es geschmeckt hat, ausgeblieben ist.

Nun gibt es bei mir immer einen starken Zusammenhang zwischen Qualität von Essen und Service und dem gezahlten Trinkgeld. Wobei Null die Untergrenze darstellt, auch wenn man sich manchmal ein negatives Trinkgeld wünschte. Hier war die Nulllinie klar erreicht. Um so mehr überraschte die Dreistigkeit der Bedienung, die beim Kassieren den hingelegten Schein wortlos einsteckte und sich dem nächsten zum Abkassieren zuwenden wollte. Hatte ich etwas von Trinkgeld gesagt… ein „stimmt so“ oder Ähnliches von mir gegeben? Nein, vielmehr hatte ich meine Geldbörse noch geöffnet in der Hand und wartete erkennbar auf mein Wechselgeld. Auf ein „ich krieg noch etwas raus“ kam dann ein ganz überraschtes „Wie?“. „Es waren 9,70 € und ich habe ihnen 10 € gegeben.“. Kurzes Schweigen – offenbar um auszurechnen wie hoch nun das Wechselgeld sein muss – kam dann „ach ja… bittesehr.“.

Ich sag‘ nur „Danke, das genügt“! Dieser Meinung war im Übrigen auch mein Magen, der sich noch stundenlang heftigst über Knoblauchpulver, Geschmacksverstärker und andere, ihm nicht genehme Zutaten beschwerte.

Louisiana Frankfurt
Eschenheimer Anlage 40
60318 Frankfurt a. M.

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