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Wildschweinbraten ein bisschen nach Lea Linster

Wildschweinbraten nach einer Idee von Lea Linster [1]

Wildschweinbraten nach einer Idee von Lea Linster

Das Nachkochen von Rezepten der Kochprofis ist manchmal nicht ganz einfach. Dass ich jedoch bei diesem Rezept aus einer „Lanz kocht“-Sendung Schwierigkeiten bekommen würde, hatte ich nicht gedacht. Das Original-Rezept wurde von Lea Linster vorgestellt und war ein deftigtes Herbstgericht mit Wildschweinfilet. Genau das Richtige für dieses Wochenende, wo ich endlich mal wieder Zeit hatte, um was Aufwändigeres zu kochen. Aber dann scheiterte ich beim Beschaffen der Hauptzutat: dem Wildschweinfilet! Eigentlich kaum zu glauben, wo Wildschweine doch mittlerweile schon zur Landplage [2] geworden sind und eigentlich jede gut sortierte Supermarkt-Kühltheke bereichern sollten. Aber entweder gab es überhaupt kein Wildschwein oder zumindest kein Filet. Beim Edeka fand ich dann immerhin Wildschweingulasch und Wildschweinbraten – letzterer, man mag es kaum glauben, aus Australien importiert! Kurz schweifte mein Blick zur Abteilung „Tiefkühl-Pizza“ hinüber. Sollte das die Alternative sein? Nein, ich hatte mich schon so auf dieses Essen gefreut und beschloss daher es mit dem Wildschweinbraten zu wagen. Da die Garzeit für den Braten deutlich länger ist als für Filet, habe ich vor allem die Reihenfolge der Zubereitung umgestellt und mit dem Braten angefangen und nicht – wie im Originalrezept – mit der Soße. Das Ergebnis hat mir sehr gut gefallen. Die Soße ist sehr schmackhaft (und das völlig ohne Geschmacksverstärker oder künstliche Aromastoffe à la „Knorr-Fix für Was-auch-immer“ oder diesen „Maggi-Fix“-Kram). Bei den gemischten Pilzen habe ich braune Champignons und Austernpilze genommen und zusätzlich ein paar getrocknete Pfifferlinge – andere Pilze gab es leider nicht. Abgewichen bin ich dann noch bei den Bratkartoffeln. Die habe ich der Einfachheit halber aus rohen, kleinen Kartöffelchen gemacht, die ich nur geviertelt und dann roh in Olivenöl gebraten habe.

Sollte ich mal beim Metzger oder im Supermarkt Wildschweinfilet bekommen, werde ich dieses Rezept auf jeden Fall noch einmal machen. Dann sogar mit den frittierten Petersilienblättern, die ich diesesmal vergessen habe. 😉

Zutaten
Das Wildschwein
Die Soße
Das Gemüse

Portionen: 3
Zubereitungszeit: 75 Minuten

Zubereitung
Das Wildschwein

Den Wildschweinbraten salzen, pfeffern und in der Butter in einem ofenfesten Topf rundum schön braun anbraten. Den Thymianzweig, die geschälte Knoblauchzehe, die zerstoßenen Wacholderbeeren und einen Schuss Wasser dazu geben. Das Ganze für etwa 50 bis 60  Minuten in den vorgeheizten Backofen (175 Grad, Gas Stufe 3) geben. Anschließend noch einmal auf den Herd stellen und mit dem Kirschwasser flambieren.

Die Soße

Den Speck und die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Butter in einem Topf zerlassen und Speck und Zwiebeln darin anschwitzen bis die Zwiebeln hellbraun werden. Mit dem Balsamico ablöschen, einkochen lassen und dann den Rotwein angießen. Etwa 5 Minuten  köcheln lassen und dann den Wildfond zugeben. Die Wacholderbeeren und einige Pfefferkörner im Mörser zerstoßen und in die Soße geben. 15 bis 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Dann  die Schokolade klein hacken und in die Soße geben. Kurz aufkochen und durch ein Sieb passieren. Nochmal aufkochen, einen Esslöffel kalte Butter unterrühren und mit Salz abschmecken.

Das Gemüse

Die Kartoffeln vierteln, die Pilze putzen, die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Die Pilze und Zwiebel in heißer Butter anbraten, salzen und pfeffern. Die Kartoffeln  im Olivenöl von allen Seiten goldbraun braten,  die Lorbeerblätter zugeben, zwei Minuten weiterbraten und salzen.

Zum Schluss die Petersilienblätter von den Stielen abzupfen und vorsichtig in heißem Öl frittieren (oder einfach weglassen ).

Den Braten aufschneiden und mit dem Gemüse und der Soße anrichten, mit den Petersilienblättern garnieren und servieren. Lecker!

Notiz

Ich kann mir anstelle der Bratkartoffeln auch sehr gut Spätzle oder Kartoffelklöße zu dem Wildschweinbraten vorstellen. Werde ich vielleicht beim nächsten mal ausprobieren.