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Osterfestlich: Kaninchen mit Kräuter-Senf-Soße

Kaninchen mit Kräuter-Senf-Soße [1]

Kaninchen mit Kräuter-Senf-Soße

Zunächst hatte ich vor, dieses Jahr wieder Lamm zum Osterfest zu machen. Aber dann hoppelte mir die Alternative sozusagen vor die Füße. Nein, nicht was ihr jetzt denkt, es war nicht der Osterhase. 😉 Es war eines von den zahlreichen Kaninchen, die sich seit einigen Jahren hier in der Umgebung tummeln und in den Büschen und Sträuchern der weitläufigen Grünanlage ihr neues Zuhause gefunden haben – nachdem die Stadt vor einiger Zeit in der städtischen Grünanlage die Büsche komplett roden ließ. Die Biester sind mittlerweile ziemlich dreist und plündern sogar tagsüber die Beete rings um die Häuser. Und nachdem mir beim Einkaufsgang vor Karfreitag eines quer vor die Füße lief, kam mir die Idee, doch mal Kaninchen auf den Tisch zu bringen. Nach etwas Googlen fand ich ein interessantes Rezept bei Essen & Trinken. Das hatte allerdings einen Haken: Es sollten nur Kaninchenkeulen Verwendung finden. Und die gibt es nicht einzeln zu kaufen. Ein ganzes Kaninchen? Kein Problem. Aber einzelne Keulen – Fehlanzeige! Okay, also gleich mal die erste Änderung am Rezept. Die nächste erfolgte dann völlig unerwartet. Ein halbes Bund Dill sollte in die Kräutersoße. Und ich hätte schwören können, dass ich noch welchen eingefroren hatte. So sicher war ich, dass ich vor dem Einkaufen noch nicht einmal nachgeschaut habe. Hätte ich es doch mal getan. Dann wäre mir der Irrtum noch rechtzeitig aufgefallen. Nun, mit hätte, wäre usw. läßt sich schlecht kochen. Stattdessen, habe ich kurzerhand Petersilie genommen. Im Nachhinein war das – wie wir meinten – übrigens eine gute Idee. Der Dill hätte den feinen Estragongeschmack mit Sicherheit getötet und auch der Kerbel wäre wohl untergegangen. Aber mit etwas Petersilie wurde es eine wunderbare Kräutersoße. Wer kein Kaninchen mag, sollte das Rezept mal mit Hähnchenkeulen probieren. Zu denen passt die Soße mit Sicherheit ebenso gut. Und anstelle von Zuckerschoten, kann ich mir auch sehr gut grünen Spargel als Gemüsebeilage vorstellen. Ob man statt der Kartoffeln auch Nudeln nehmen kann, werde ich mit der restlichen Portion noch ausprobieren.

Beim Nachkochen fiel mir dann auf, dass ich bisher noch nie ein ganzes Kaninchen verarbeitet hatte. Aber zum Glück beantwortete das Internet die Frage, wie man ein Kaninchen zerlegt in nur zwei Minuten – so schnell hätte ich es in einem Kochbuch nicht nachgeschlagen. Das folgende Foto zeigt, wie es geht: Vorder- und Hinterläufe abtrennen und den Körper knapp unterhalb der letzten Rippe einmal zerteilen. Im Gegensatz zu Hähnchen ist der Brustteil eines Kaninchens übrigens nicht sehr fleischig. Das ist eher was. um einen Fleischfond zuzubereiten.

Und NEIN, das ist nicht der Osterhase! 😉

Kaninchen zerlegen [2]

Kaninchen zerlegen

Zutaten

Portionen: 3
Zubereitungszeit: 80 Minuten

Zubereitung

Das Kaninchen wie oben gezeigt zerteilen, parieren und salzen und pfeffern. Die Schalotten pellen und grob zerteilen. Vier Esslöffel Öl in einem Bräter oder großen Topf erhitzen und die Kaninchenteile, bzw.  -Keulen darin von allen Seiten hellbraun anbraten. Die Schalotten zugeben und kurz mitbraten, bis sie Farbe nehmen. Mit 100 ml Sekt ablöschen und den Hühnerfond angießen. Das Kaninchen bei mittlerer Hitze – am besten im Backofen (Gas Stufe 2, 150 Grad) zugedeckt 1 Stunde schmoren lassen.

In der Zwischenzeit die ungeschälten Kartoffeln in Salzwasser ca. 15 Minuten kochen. Dann abgießen, ausdämpfen lassen und gleich pellen. Die Zuckerschoten putzen und schräg halbieren.

Jetzt kann man die Soße vorbereiten. Dazu die Kräuter nicht zu fein hacken und mit Creme fraiche, Dijon-Senf, körnigem Senf, Kurkuma und 2 TL Speisestärke glatt rühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Zehn Minuten vor Ende der Schmorzeit des Kaninchens das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zuerst die Kartoffeln 5 Minuten darin anbraten. Dann die Zuckerschoten zugeben und weitere 5 Minuten braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und im Ofen warmstellen. Die Kaninchenstücke bzw. -keulen aus dem Fond nehmen und zugedeckt im Ofen warmstellen. Den Fond durch ein Sieb gießen und die Schalotten wegwerfen. Fond aufkochen, die Kräutercreme mit einem Schneebesen einrühren und die Soße noch einmal kurz aufkochen. Bei mir war die Soße jetzt noch etwas zu dünnflüssig, daher habe ich noch 2 TL Speisestärke mit dem restlichen Sekt (oder Champagner) vermischt und diesen in die Soße eingerührt. Danach war die Konsistenz perfekt. Ansonsten den Sekt direkt in die Soße geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Kaninchenteile  mit den Kartoffeln und Zuckerschoten anrichten. Mit der Soße übergießen und sofort servieren.