Das Mangoldröllchen-Desaster

Mangoldroellchen gefüllt mit Bulgur und Schafskäse

Ich glaube, es gibt Gerichte, die wollen einfach nicht nachgekocht werden. Wenn dem so ist, gehören die gefüllten Mangoldblätter ganz bestimmt in diese Kategorie. 😉 Das Drama begann am vorletzten Sonntag. Da hatte ich mir Mangold aus dem Garten mitgenommen und am Tag zuvor Champignons eingekauft. Bei den übrigen Zutaten war ich sicher, sie im Haus zu haben und wollte schon mit dem Kochen anfangen, als ich feststellen musste, dass der Karton mit dem Bulgur so gut wie leer war. Ungefähr noch ein Esslöffel Bulgur war darin. So eine Schlamperei! Wer stellt denn hier fast leere Verpackungen zurück in den Vorratsschrank und notiert es nicht auf dem Einkaufszettel. Na gut, der Mangold hält sich eingewickelt in ein feuchtes Tuch oder in einem Plastikbeutel, problemlos zwei, drei Tage im Gemüsefach ohne an Qualität einzubüßen. Also kaufte ich am nächsten Tag neuen Bulgur und begann mit dem Kochen. Zuerst habe ich die Füllung zubereitet, da das Blanchieren der Mangoldblätter ruck-zuck geht. Hätte ich das mal andersrum gemacht. Genau nach Anweisung im Rezept, gab ich die Mangoldblätter für zwei Minuten in das kochende Wasser. Beim Herausnehmen ahnte ich schon, dass da etwas schief gelaufen war. Die Blätter waren völlig zusammengefallen und so weich, dass sie sofort rissen. Kein Gedanke, darin die Füllung einzuwickeln!

zusammengefallener Mangold für die gefüllten MangoldblätterUnd nun? Die Füllung war schon so gut wie fertig und ich stand ohne Mangold da. Zum Einkaufen war es jetzt schon zu spät – ich wollte ja nicht erst gegen Mitternacht essen. Also habe ich die verkochten Mangoldblätter kurzerhand kleingehackt und zu der Füllung gegeben. Da ich die nächsten Tage nicht dazu kam, einen neuen Versuch zu starten habe ich die Füllung eingefroren.  Am darauffolgenden Samstag habe ich dann neuen Mangold geholt. Diesen habe ich dann nur noch für ca. 20 Sekunden ins kochende Wassser gegeben und siehe da, so wurde er genau richtig. Versteht sich, dass auch der dritte Versuch nicht reibungslos verlief, gell?! Ich vergaß die eingefrorene Füllung frühzeitig aus dem Gefrierschrank zu nehmen. Aber schließlich hat es dann doch noch geklaptt mit den Mangoldröllchen. Wobei ich sagen muss, dass sie zwar gut geschmeckt haben, die Füllung war wirklich gut, und auch die Soße dazu sehr lecker war. Aber insgesamt finde ich es zu aufwändig und das Hantieren mit den Mangoldblättern doch arg fummelig. Wer mag kann es ja mal mit etwas stabileren Blättern, z.B. vom Wirsing probieren. Die sind außerdem größer und leichter zu verarbeiten.

Zutaten
  • 1 Mangoldstaude
  • 100 g Bulgur
  • 150 g frische Champignons
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Öl
  • 50 g getrocknete Tomaten (in Öl eingelegt)
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 50 ml Weißwein
  • 40 g Pinienkerne oder Walnusskerne
  • 100 g Fetakäse
  • Muskat
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 1 Prise gemahlene Chili
  • Salz, Pfeffer
  • 1 EL Butter
für die Soße
  • 1 Zwiebel
  • Öl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 250 ml Gemüsebrühe
  • 150 g Frischkäse, natur
  • 1 TL gemischte italienische Kräuter
  • 1 – 2 EL Tomatenmark
  • 1/2 Bund glatte Petersilie

Portionen: 2
Zubereitungszeit: 60 Minuten

Die Mangoldblätter in kochendem Salzwasser für 20 bis 30 Sekunden blanchieren, herausnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Gut abtropfen lassen und den Stielansatz entfernen. Den Bulgur in 200 ml heißer Gemüsebrühe ca. 10 Minuten ziehen lassen. Getrocknete Tomaten fein hacken.

Mangoldroellchen in AuflaufformDen Ofen auf 200 Grad (Gas Stufe 4) vorheizen. Die Zwiebel schälen und würfeln Die Champignons putzen, in dünne Scheiben schneiden.  Beides in Öl 2 Minuten anbraten, mit dem Wein ablöschen und weitere 3 Minuten dünsten. Den Schafskäse würfeln und zusammen mit dem Bulgur, den Tomaten, Pinienkernen und der gehackten Petersilie zu den Pilzen geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatabschmecken. Jeweils 2 – 3 Esslöffel der Masse auf das Ende eines Mangoldblattes geben und einrollen. Eine ofenfeste Form mit der Butter austreichen und die Mangoldröllchen hineinsetzen. Mit der Gemüsebrühe aufgießen, Deckel auflegen (oder mit Alufolie abdecken) und ca. 15 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die Frischkäsesoße zubereiten. Dazu die Zwiebel fein würfeln und in etwas Öl glasig dünsten. Den Knoblauch fein hacken und zu den Zwiebeln geben. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und den Frischkäse unterrühren. 3 Minuten unter gelegentlichen Rühren köcheln lassen. Das Tomatenmark und die gehackte Petersilie unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Mangoldröllchen auf einen Teller legen, mit der Soße übergießen und servieren.

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Das Mangoldröllchen-Desaster

Jürgen 7:05