Selbst gesammelt, selbst gemacht: Schlehenlikör

Selbstgemachter SchlehenlikörDieses Jahr war bei mir Likörjahr: Nach Kirsch-, Himbeer-, Brombeer- und Walnusslikör, gibt es zum Abschluss Schlehenlikör. Die letzten Jahre musste ich den immer wieder ausfallen lassen, weil an den einschlägigen Schlehenhecken kaum etwas zu finden war. Ich wüsste gerne woran das lag. Dieses Jahr war es aber wieder besser und die Ernte reichte nicht nur für die Eifeloliven, sondern auch für eine Charge Likör. Eigentlich soll man die Schlehen erst nach dem ersten Frost ernten. Das funktioniert hier in der Rhein-Main-Region in der Regel jedoch nicht. Oft kommt der erste Frost nicht vor Dezember und bis dahin sind die Früchte entweder von Vögeln weggefressen oder von anderen Likörliebhabern weggesammelt worden. 😉 Daher gab es den Frost in Form eines vierwöchigen Aufenthaltes im Gefrierschrank (was allerdings daran lag, dass ich kein passendes Gefäß mehr frei hatte und erst warten musste, biss der Brombeerlikör abgefüllt werden konnt ;-)). Ich weiß jetzt auch nicht, ob das Einfrieren den gleichen Effekt hat, wie der natürliche Frost. Das Ergebnis ist jedenfalls sehr lecker und lohnt die mühevolle Arbeit des Sammelns.

  • Zutaten
  • 350 g reife Schlehen
  • 100 g weißer Kandiszucker
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Flasche Doppelkorn (0,75 l)

Zubereitung

Die Schlehen für eine halbe Stunde in einer Schüssel mit kaltem Wasser, dem man einen Esslöffel Salz zugegeben hat, liegen lassen. Manche Früchte sind von kleinen Würmern befallen, die in dieser Zeit herauskommen und dann oben schwimmen. Sie lassen sich dann ebenso leicht wie Stiele und Blätter entfernen. Die Früchte nochmal unter fließendem Wasser abspülen, abtrocknen lassen und in ein Gefäß mit Deckel geben. Die Vanilleschote der Länge nach aufschlitzen und zusammen mit dem Kandiszucker zu den Schlehen geben. Den Doppelkorn aufgießen und das Gefäß mit dem Deckel fest verschließen.

Den Ansatz nun für mindestens 8 Wochen bei Zimmertemperatur reifen lassen. Dabei alle paar Tage das Gefäß leicht schwenken.  Den fertigen Likör durch ein Sieb abgießen und die Schlehen und die Vanilleschote wegwerfen. Anschließend den Likör noch durch einen Kaffefilter gießen, damit er möglichst klar wird. Verkosten und ggf. noch mit etwas Zucker nachsüßen – je nach persönlichem Geschmack (ich mag ihn nicht zu süß und finde die 100 g Zucker ausreichend).

In dekorative Flaschen abgefüllt, ist das übrigens ein schönes Weihnachtsgeschenk.

4 Kommentare zu “Selbst gesammelt, selbst gemacht: Schlehenlikör

  1. Nettes Rezept – konnte mit dem Begriff erstmal garnichts anfangen 😉
    Sind 8 Wochen nicht etwas knapp? Ich lasse meinen Aufgesetzten immer mind. ein halbes Jahr „ruhen“.

  2. @Martin: Das hängt von den verwendeten Früchten ab. Aufgesetzten mit Schlehen kann man sogar schon nach 4 bis 5 Wochen trinken. Ob er besser wird, wenn er länger als 8 Wochen zieht, weiß ich nicht – kann’s mir aber nicht vorstellen. Außerdem: Wer will schon so lange warten? 😉

  3. Ich bin immer wieder auf der Suche nach besonderen Likören und Schnäpsen. Einen Schlehenlikör habe ich bisher noch nicht getrunken und bin sehr gespannt. Vielen Dank für den Tipp mit den Einfrieren, daran habe ich noch gar nicht gedacht. In einer Schnapsbrennerei habe ich vor einer Weile auch eine Verköstigung gemacht. Es ist wirklich interessant, wie viele unterschiedliche Sorten man herstellen kann.

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Selbst gesammelt, selbst gemacht: Schlehenlikör

Jürgen 9:39