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Es könnte schlimmer sein: Fertiggericht Chicken Tikka Masala von asia taste

Fertiggericht Chicken Tikka Masala von "asian taste" [1]

Gestern war bei mir mal wieder der „Tag des Fertiggerichts“ den ich diesesmal feierlich mit einem Produkt der Marke „asian taste“ vom Rewe beging. Na ja, es war nicht so ganz freiwillig. Eher so freiwillig wie die Eintopfsonntage [2] in finsterer Zeit. Ich hatte schlicht am Vortag versäumt vorzukochen, weil mir der späte Termin gestern entfallen war. Als mich mein Terminkalender dann daran erinnerte, war es zu spät, um noch irgendwas für den Abend vorzubereiten. Und da mir klar war, das ich erst gegen halb neun oder gar neun Uhr zurücksein würde – eine Zeit, wo ich so gar keine Lust mehr habe mich noch in die Küche zu stellen, nicht einmal für eine Pasta Rapida -, schritt ich im Supermarkt mutig zu den Fertiggerichten. Nach einigem Suchen, fiel meine Wahl schließlich auf „Chicken Tikka Masala“. Nicht, weil es auf dem Foto so lecker aussah. Darauf falle ich schon lange nicht mehr rein. Haben doch diese Fotos mit der Realität, die einem nach dem Öffnen der Packung erwartet, nicht das mindeste gemein. Nein, es war der (wenn auch etwas holprig formulierte) Hinweis „Ohne Zusatz der Zusatzstoffe Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, und künstlichen Farbstoffen“. Ein Blick auf die Zutatenliste zeigte dann allerdings, dass zumindest Hefeextrakt darin war. Nach meinem Empfinden ist das zwar schon ein Geschmacksverstärker, aber lebensmittelrechtlich gilt er wohl nicht als solcher. Na ja.

Dank Mikrowelle (ja, ja, ich habe sowas noch ;-)) war das Essen in fünf Minuten fertig. Gerochen hat es schonmal nicht schlecht. Das Anrichten auf dem Teller ist mir dann nicht ganz so schön gelungen wie auf dem Titelbild. Aber angesichts eines mordsmäßigen Hungers war es schon eine Leistung, dass ich überhaupt die Fotos gemacht habe. 

Es ist angerichtet: Chicken Tikka Masala von "asian taste" [3]Geschmacklich war es durchaus okay: mittelscharf gewürzt (d.h. deutlich schärfer, als man es gemeinhin für den deutschen Durchschnitts-Convenience-Esser zubereitet) und erinnerte tatsächlich an Chicken Tikka Masala. Wobei, es war mehr der Hauch einer Erinnerung. Zum Sattwerden reicht die Portionsgröße mit ihren 361 kcal (lt. Packungsangabe) jetzt nur bedingt. Eher ist das was für einen Diättag. Und dass das Gericht fast zur  Hälfte aus Reis bestand und nicht einmal 70 Gramm Fleisch (laut Angabe auf der Packung 19% Hühnerfleisch mit modifizierter Stärke, Kochsalz, Dextrose und pflanzliches Öl) enthält, ist bei einem Preis von 2,89 € wohl auch nicht anders zu erwarten. Das Fleisch war von der Konsistenz her arg weich und erinnerte von daher eher an Tofu denn an Hühnchen. Muss man das eigentlich auf der Packung angeben, wenn es sich um Formfleisch handelt?

Fazit: Das war jetzt Convenience-Food der mittleren Kategorie. Richtig satt geworden bin ich zwar nicht, aber es hat mir gelangt. Natürlich hätte ich noch etwas Reis dazukochen können, aber es war auch so schon für meinen Geschmack an der Grenze zum Soßenmangel. Noch mehr Reis und es wäre zu trocken gewesen. Ich kann irgendwie nicht verstehen, dass es Leute gibt, die sich regelmäßig von sowas ernähren.

Ach ja, was ich mich noch gefragt habe: Wo waren die Chilischoten, die auf dem Foto so dekorativ auf dem Chicken Tikka lagen? In der Packung jedenfalls nicht – wie auch die Zutatenliste zeigt. Diese „Serviervorschläge“ sollten verboten werden, die mehr zeigen, als man tatsächlich an Ware erhält. Für mich ist das schlicht und ergreifend Verbrauchertäuschung.