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Restaurant Spitzkehre im Hofgut Mauloff

Es war für April knacke kalt. An Tagen wie diesen [1] macht man nicht auf tote Hose, sondern lieber nur eine kleine Wanderung. Die Wasserreste auf dem Weg hatten eine  kleine Eisschicht und es war windig. Die Strecke wurde um die Hälfte reduziert, aber das Ziel wurde beibehalten. Es sollte das Hofgut Mauloff sein. Wie kommt man auf so eine abgelegene Ecke im Hintertaunus? Es ist einfach zu erklären. In den 1970 er Jahren des letzten Jahrhundertes war ich mehrfach dort. Es war damals eine evangelische Familienbildungsstätte und ich habe dieses Haus auf der Webseite wiedererkannt, auch wenn es heute ganz anders heisst. Back to the roots, nein. Einfach mal sehen wie es heute aussieht. Und es sieht noch genau so aus wie 1970. Der Charme der geraden Linie, der grossen Fenster, ohne Ecken und Gliederung, die missglückte Wiederaufnahme(?) des Bauhausstils, der durch eine andere Architektur zerstört worden war. Wohltuend dennoch, dass dieses Zeitzeugnis nicht durch Buddhafiguren, Bodenvasen und überbordende Papierblumenarrangements versucht wurde zu verschlimmbessern.

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[3]Nach dem spartanischen Frühstück war jetzt doch mal Essen angesagt im Restaurant Spitzkehre. Angeboten wurde ein Brunch., zum naja, moderaten Preis von 17 €. Brunch, war uns zuviel. Wir wollten einfach nur das deutsche Lieblings-Gastronomie-Essen am Sonntag, ein Schnitzel. Nach Rückfrage durften wir uns am Buffet mit Schnitzel, Bratkartoffeln und den entsprechenden Sossen bedienen. Die Schnitzel, dafür, dass sie im Rechaud schon einige Zeit verbrachten, kross, nicht ausgetrocknet. Die Jägersauce eher sebstgemacht, sehr würzig. Die Grüne Sosse sehr lecker, aus frischen Kräutern mit Sauerrahm, besser geht nicht. Die absoluten Knaller waren aber die selbstgemachten Brote, die es auf dem Büffet gab, ein Walnussbrot und ein Kümmelbrot. Das Walnussbrot sensationell. Das Kümmelbrot ebenfalls gut, vielleicht ein wenig zu teigig. Das Salat“buffet“ eher zu klein, eine Schale mit frischem gemischten Salat. Die Nachspeise eine selbstgemachte rote Grütze mit Schlagsahne, nicht schlecht aber mit zuviel Stärke angemacht. Das Restaurant Spitzkehre ist für eine Einkehr, nach einer Wanderung durchaus zu empfehlen. Die Schnitzelpreise mit Beilage und Salat liegen zwischen 8 und 10 €.

[4]Nach dieser Stärkung wollten wir die Umgebung des Hofgutes sehen, vielleicht Pferde, einen kleinen Reitstall. Wir sahen nichts. Kein Hofgut, keine Pferde, kein Reitstall nur ein uneinheitliches Neubaugebiet. Dann folgte auf der rechten Seite des Weges ein verlassener Reitplatz, der schone lange keinen Mensch, geschweige denn ein Pferd, gesehen hatte. Wir wollten es nicht glauben. Wo ist das Hofgut? Zuhause angekommen sahen wir uns nochmal den Flyer des Hofgutes an mit dem Logo, das eindeutig einen Reitbetrieb signalsiert. Auf der Titelseite des Flyers war gar ein Pferd in Turnieraufmachung abgebildet. Zuhause nochmal ein Blick auf die Webseite des „Hofgut Mauloff“ mit 8 Pferdebildern wird der Eindruck eines Reiterhofes verstärkt. Erst bei genauem Hinsehen sieht man, dass die angebotenen Reiterferien in der 25 km entfernten Reitschule Uhrig in Köppern stattfinden. Macht man so Reiterferien? Selbst wenn es einmal einen Reitbetrieb gegeben hat, der verlassene Reitplatz, lässt darauf schliessen, ist es irreführend seine Webseite so darzustellen. Mein Tipp: wollen sie ihren Kindern ein Hofgut mit Pferden zeigen, meiden sie das „Hofgut Mauloff“. Es gibt weder Hof noch Gut und schon gar keine Pferde!

Restaurant Spitzkehre im Hofgut Mauloff

Kirchweg
61276 Weilrod/Mauloff
Tel:06084-948103