Thailändischer gebratener Reis – Jürgens Version

Wenn’s mal wieder schnell gehen soll (oder muss), sind Wok-Rezepte meistens eine gute Wahl. Dazu kommt, dass man die Zutaten prima variieren und experimentieren kann. Das habe ich gestern mal mit dem Rezept für den thailändischen gebratenen Reis gemacht. An Gemüse kam rein, was gerade da war. Und um dem Ganzen eine pikante Note zu geben, habe ich noch Chilisoße und Limonensaft dazugegeben. Ach ja, um Zeit zu sparen, habe ich diesesmal keine gebratenen Eierstreifen dazu gemacht, sondern zwei Eier verquirlt, ganz zum Schluss unter den Reis gemischt und dann stocken lassen. Wobei ich zugeben muss, dass das im Ergebnis nicht so gut war, wie die Eierstreifen. Beim nächsten Mal werde ich die wieder machen.

Zutaten
  • 250 g gekochter Jasminreis
  • 2 Knoblauchzehen
  • 100 g Zuckerschoten
  • 100 g grüne Bohnen
  • 100 g Karotten
  • 1 – 2 Tomaten
  • 1 haselnussgroßes Stück Ingwer
  • 2 EL Öl
  • 2 EL Austernsoße
  • 3 EL Sojasoße
  • 2 EL süße Chilisoße
  • 2 Eier
  • ½ Bund Thai-Basilikum
  • 1 Limone

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EM-Küche 2. Tag: Experiment und Desaster

Von der Masse für die türkischen Linsenfrikadellen, die ich am ersten Spieltag gemacht hatte, war noch ein knappes Drittel übrig geblieben. Und so habe ich ein Experiment gewagt: kann man die Teile auch braten? So, wie man es mit Frikadellen aus Fleisch ja auch macht. Also habe ich drei Versuche gemacht:

Versuch 1

Zwei Esslöffel der Masse zu einer flachen Frikadelle geformt und in einer Pfanne in etwas Olivenöl von beiden Seiten ca. 3 Minuten angebraten. Das Ergebnis war geschmacklich okay, aber optisch kein Genuss. Die Masse wurde nicht fest und so fiel die Frikadelle schon beim Wenden auseinander. Wie sie dann auf dem Teller aussah will ich lieber nicht beschreiben. Ein klarer Fehlschlag.

Versuch 2

Diesmal habe ich wieder eine Rolle geformt, so wie das auch im Originalrezept steht. Jetzt weiß ich auch warum: die Rolle ist einfach formstabiler. 😉 Dann habe ich sie in Paniermehl gewälzt und in der Pfanne von allen Seiten ca. 7 Minuten gebraten. Diesmal war das Ergebnis zwar optisch besser, weil die Frikadelle nicht zerfallen ist, aber geschmacklich war es nicht so toll.

Versuch 3

Wie in Versuch zwei habe ich eine Rolle geformt. Anschließend das Teil in Sesamsamen gewälzt und bei kleinster Hitze so lange ausgebraten, bis die Sesamkörner braun wurden. Diesmal war das Ganze nicht nur optisch schön anzuschauen, sondern auch geschmacklich sehr schön. Der Sesam gibt dem ganzen nochmal eine andere Note. Die Frikadelle in ein Salatblatt gewickelt und ohne alles oder mit Ajvar gegessen, ist eine schöne Variante.

Gut, das war jetzt natürlich nur die Vorspeise. Das eigentliche EM-Gericht des heutigen Tages sollte ja der Kaiserschmarrn werden.

Kaiserschmarrn-DesasterAber zunächst wurde es ein Desaster. Kleiner Tipp: man sollte die Pfanne mit dem Schmarrn nicht unbeaufsichtigt lassen, auch nicht für einen Moment, nur weil Kroatien gerade einen Elfmeter zugesprochen bekommt! Sonst wird aus dem im Rezept geforderten Braun der Unterseite ganz schnell ein kräftiges Schwarz. Wie man auf dem Bild rechts eindrucksvoll sehen kann. Tja, und damit hatten die Österreicher nicht nur das 0:1 gefangen und ich mein Essen eingebüßt. Aber bekanntlich ist die Pfanne rund und ein Spiel dauert 90 Minuten, Zeit genug für die Österreicher das Spiel noch herumzureißen und Zeit genug für mich, um noch einmal von Vorne anzufangen. Denn das ist der große Vorteil an diesem Rezept. Die Zutaten hat man meistens in genügender Menge im Haus.

Kaiserschmarrn

Also noch einmal frisch ans Werk und einen neuen Teig bereitet. Diesesmal nicht ablenken lassen – okay, es gab auch keinen weiteren Elfmeter und auch sonst haben beide Mannschaften wohl nichts Spektakuläres zu Wege gebracht. Und so gab es dann doch noch das gewünschte Resultat auf dem Teller. Morgen ist Lotta-Martina mit Rezepten an der Reihe. Ich bin gespannt, denn mit Rumänien ist zumindest ein Land dabei, das kulinarisch für mich unentdecktes Land ist. Na ja, und ehrlich gesagt fällt mir zu Holland jetzt außer Matjes, Gouda und Frau Antje mit ihrem Käse auch erstmal nichts ein was ich mit Essen in Verbindung bringen würde. Hm, außer vielleicht noch geschmacklose Plastiktomaten aus dem mit subventionierten Erdgas geheiztem Gewächshaus.

Wallers letzter Gang. Oder: Für die Katz‘?

Heute fiel das Essen aus. Nicht weil ich nicht gekocht hätte, och nö. Der Einkaufsgatte hat aus der Stadt wunderbaren Wels mitgebracht. Bodensee-Wels!

Der Herr der Fischtheke meinte, kurz auf der Fleischseite anbraten, dann auf die Hautseite wenden. In Olivenöl braten. Langsam fertig garen.

Wir haben uns wirklich drauf gefreut.

Also hab ich den Wels, der stark gewürzt werden sollte, laut der männlichen Fischthekenschlampe, erstmal ordentlich gesäuert, obwohl ich das sonst nie mache, um den Fisch nicht schon vorher im Zitronensaft zu garen. Dann hab ich ihn nach Anweisung gebraten. Und mich schon gewundert über recht dicke Speckschichten, die mit der Hitze ans Licht kamen. So ein Bodenseewaller hat halt Winterspeck. Und kräftig nach Bodensee hat er schon gerochen.

Auf dem Teller offenbarte sich das ganze Desaster: Von dicken Fettschichten durchzogener Fisch mit recht schlammigem Aroma. Hätte jedem Karpfen Ehre gemacht.Das konnten Kartoffeln und Senf-Kapern-Soße nicht rausreißen.

Die Nutznießer waren die antiken Fellknäuel, die noch jetzt mit vollfettem Wels kämpfen und ihn sehr genießen. Die fressen auch rohe Meisenhirne, sind also nicht wirklich ein kulinarischer Maßstab. Obwohl, sonst sind sie ja fressensmäßig schon bemüht. Hier mal ein Spargelspitzchen, dort einen Ziegenfrischkäse …

Uns ist jedenfalls nach ein paar Bissen der Appetit mächtig vergangen. Es waren sicherlich mehrere Liter Fischfett, die aus der Tranche auf den Teller liefen. Die schöne Struktur des Fischfleisches – als hätte man Speck und Filet in Rouladen gerollt. Dazu das Aroma des Bodensees. Da schmeckt man doch gleich raus, dass der Fisch am Seegrund gelutscht hat. So schmeckt die wahre Natur!

Nachher holen wir vielleicht noch eine Pizza …

Aldi Weintest Nr. 10: Bianco di Custoza 2007

Aldi-Wein Bianco di Custoza 2007Die letzten Weine, die ich vom Aldi (Süd) hatte waren eher enttäuschend. Trotzdem habe ich diesen, neu ins Sortiment gekommenen, ausprobiert. Er stammt aus Venetien und wurde, wie die meisten italienischen Weißweine, hauptsächlich aus Trebbiano hergestellt. Hinzu kamen hier Garganega, Trebbianello (eigentlich Tocai Friulano, bzw. künftig nur noch Friulano) und Pinot Bianco (Weißburgunder). Das Ergebnis ist ein trockener, recht frischer und fruchtiger Wein, der mir gut gefallen hat. Ein schöner Wein, um ihn gut gekühlt bei sommerlichem Wetter zu genießen. Dazu einen Salat oder ein leichtes Fischgericht – ja, das passt.

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3. Rotkrauttest

Apfelrotkohl

Zum Sauerbraten gibt es natürlich Rotkohl. Vorgewarnt durch Lotta-Martinas Tests blieb das Aldi-Kraut gleich außen vor. Stattdessen habe ich zu einem Glas „Apfelrotkohl – Der Klassiker“ von Kühne gegriffen. Das sei mit „Apfelstücken und Johannisbeersaft“ zubereitet, so verspricht es das Etikett. Klang erstmal nicht schlecht. Weiterlesen

Aubergine mit Käse-Kräuter-Füllung (Bhara Paneer Baigan)

Eigentlich sollte es heute ja den Sauerbraten geben, den ich vor ein paar Tagen eingelegt habe. Aber wenn man dann kurzfristig einen Vegetarier zu Besuch bekommt, ist das nicht unbedingt das geeignete Gericht. 😉 Also gibt es heute diese gefüllten Auberginen und dazu einen Tomatensalat.

Zutatengefüllte Aubergine
  • 2 mittelgroße Auberginen (zusammen ca. 500 g)
  • 8 EL Öl (z.B. Distel- oder Rapsöl)
  • 2 Zwiebeln
  • 10 g Ingwer
  • 1 – 2 TL Cayennepfeffer
  • 2 – 3 TL gemahlener Koriander
  • 1 Dose gehackte Tomaten (400 g)
  • 100 g rote oder grüne Paprikaschote
  • 200 g indischer Käse (Chenna)
  • 2 EL Zitronensaft
  • Salz
  • ggf. Korianderblättchen zum Garnieren

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Aldi Weintest Nr. 9: Rosso Trentino 2006

Seit kurzem hat Aldi (Süd) diesen Wein aus der Region Trentino im Sortiment. Die Bezeichnung lautet „Mario Collina“ wer oder was auch immer das sein soll – vermutlich eine Markenbezeichnung von Aldi oder dem Importeur, denn die Bezeichnung taucht noch auf weiteren Aldi-Weinen auf. Der Wein – ein Merlot – kostet 1,99 € und mehr ist er meiner Meinung nach auch nicht wert. Entweder lege ich ein bisschen mehr auf den Tisch und kriege dann (hoffentlich) einen ordentlichen Rotwein, oder ich lege weniger hin und begnüge mich mit einem ganz einfachen französischen Landwein wie z.B. dem „Le Rouge“. Aber das hier ist irgendwie nix halbes und nix ganzes.

Rheinischer Sauerbraten

Sauerbraten

Weit über das Rheinland hinaus ist dieses Gericht bekannt geworden. Früher wurde für den Braten Pferdefleisch statt Rind verwendet. Das habe ich allerdings noch nicht probiert. Es ist ein recht langwieriges Rezept, weil man das Fleisch mehrere Tage beizt. Man muss den Sonntagsbraten also bei Zeiten planen. Na ja, vielleicht gibt’s den Braten auch schon am Samstag. 😉

Zutaten
  • 750 g Rindfleisch (Oberschale)
  • Öl zum Braten
Beize
  • 500 ml Wasser
  • 150 ml Kräuteressig (oder Weißweinessig)
  • 1/2 TL Salz
  • 3 Nelken
  • 1 Zwiebel
  • 5 Wacholderbeeren
  • 1 Möhre
  • 1/2 TL Senfkörner
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Korianderkörner
  • 1 TL Majoran
  • 1 Zweig Rosmarin
Soße
  • 100 g Rosinen
  • 2 EL Korinthen
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Apfelkraut
  • 1 TL Salz
  • Pfeffer
  • 100 ml süße Sahne
  • 2 Printen

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2. Rotkrauttest

Rotkraut mit Bratwurst gehört zu meinen schnellen, deftigen Lieblingsessen. Allerdings gilt es immer abzuwägen, ob man sich die Arbeit macht, einen frischen Rotkohl zu hobeln und weiterzuverarbeiten oder ob man nicht doch zum fertigen Produkt aus Dose oder Glas greift. Ein Glas Rotkraut habe ich immer im Schrank, einen Kopf Rotkohl seltener, deswegen …

Nach meinem Reinfall mit dem jetzt also Rotkohl von Mamminger, bayerische Qualität „nach Hausfrauenart“. Ich weiß nur nicht, welche Hausfrau Süßstoff in ihr Rotkraut kippt. Freiwillig meine ich, ohne Not oder gesundheitliche Zwänge.

Der Rotkohl aus dem Glas wirkt etwas hell und glasig. Ich habe eine Zwiebel in etwas Gänseschmalz angeschwitzt und den Inhalt des Glases dazugegeben. Sofort fiel mir die extreme Säure auf, so wie wenn man Essig frisch in ein Gericht schüttet und dann die „rohen“ Essigdämpfe sich verflüchtigen. Die Geschmacksprobe ergab: Süßstoff. Nein, damit kann man mich nicht locken! Die Würze ist eher dezent, wenig Süße, angenehme Säure, wenig Salz. Ich habe kräftig nachgewürzt und auch noch ein Lorbeerblatt dazugegeben und das Ganze eine halbe Stunde, unter Zufügen von 1/4 l Brühe, köcheln lassen. Die Süßstoffnote war dann schließlich so gut wie weg, geschmacklich blieb das Ganze aber mittelmäßig.

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(H)Essen kommen: Schepperlinge

Die hessische Küche ist nicht gerade als Gourmetküche bekannt. Das liegt zum einen daran, dass die Leute gar nicht ahnen, was alles zu Hessen und somit zur hessischen Küche gehört.

Da gibt es die Frankfurter Küche, die profitiert hat von der Tatsache, dass es in einer Freien Reichsstadt mehr und andere Zutaten gab als auf dem Land. Da gibt es die Küche Rheinhessens, deren Rezepte eindeutig rund um das Thema „Wein“ kreisen, mit sehr viel feineren Geschmäckern als die Küche aus den hessischen Mittelgebirgsregionen. Dort wurde nach ihrer Einführung die Kartoffel so richtig heimisch, und löste auf dem Speiseplan des einfachen Hessen die Getreidebreie ab. Die Küche aus Hessens ländlichen Gebieten bietet allerlei Variationen von Kartoffeln, Sahne und Speck. Als Klöße, Aufläufe, Kuchen fanden sich diese Grundzutaten immer wieder und zeugen vom kargen, harten Leben der Bauern.

Im Kochbuch „Kulinarische Streifzüge durch Hessen“ von Hans Joachim Döbbelin fand ich ein Rezept für „Schepperlinge“, einer Art Kartoffelpfannkuchen die, wie so viele Gerichte in Hessen, zu einer Tasse Kaffee gehören. Beim Verrühren der Zutaten und später, als sie aus dem Backofen kamen, hatte ich die Assoziation von rauen, abgearbeiteten Bauernhänden, die in der einen Hand die zusammengerollten Schepperlinge, in der anderen einen groben Hafen Kaffee halten, und es roch nach Heu und nach Erde und ein bisschen nach Stall …

Auf dem Foto mein Erstlingswerk. Die Kaffeetasse stammt noch von meinem Großvater, der aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurückgekehrt war, und soll seine Lieblingstasse gewesen sein.

Die Schepperlinge an sich – nun. In der Variante aus dem Kochbuch fand ich sie geschmacklich „altmodisch“, wie etwas aus Kindertagen. Mehr aber nicht. Ganz unten füge ich ein Alternativrezept an „Bad Wildunger Schepperlinge“, das eine Variation des Rezepts mit Hefe darstellt, was ihrer Konsistenz sicher gut tut. Das werde ich nochmal ausprobieren.

Zutaten (für die hier abgebildete Menge)
  • 200 g Kartoffeln, gerieben
  • 1 altbackenes Brötchen
  • knapp 1/4 l Milch
  • 1 Ei
  • Speck (in meinem Fall aus Mangel an Speck: Olivenöl)
  • Butter

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(H)Essen kommen: Schepperlinge

Martina 14:44