Herbstfundsache: Elbling von der Obermosel

Elbling vom Weingut Befort

Alte Rebsorten wieder zu entdecken kann wirklich ein Erlebnis sein. Elbling ist nicht in unserem (Rheingauer) Fokus. In Nittel an der Obermosel ist er durchaus im Fokus, stellt Elbling doch dort 75 % der Rebfläche. Wir haben den Elbling in Luxemburg kennen gelernt. Und wir fanden ihn richtig lecker. Leicht von der Gradation, spritzig und dabei mit feiner Frucht, ohne aufdringlich zu sein. Wir hatten natürlich ein paar Flaschen mitgenommen. Bekanntermassen halten so ein paar „Urlaubsflaschen“ nicht lange. Man „sehnt“ sich zurück auf die nebelverhangene Sauer, auf den Gasofen der bollerd, und schwupps sind die geliebten Mitbringsel weggesoffen. Es musste Nachschub her, und zwar Elbling. Es war das Weingut Befort, einmal, weil es eine super, schicke Webseite hat. Seine Weine haben schlichte, schöne Labels, und ich behaupte ja immer: wer gute Labels macht, macht auch gute Weine. Irgendwie denke ich, der Winzer strebt Perfektion für seine Ausstattung an, folglich will er das auch für seinen Wein. Der zweite Grund war Chateau Beaufort im Müllertal. Chateau Beaufort auf  Letzteburgisch Befort in der gleichnamigen Gemeinde, Gemeng Befort, und da waren wir schliesslich in unserem kleinen Ferienhaus. Das war doch eine Einladung den Elbling von Hans Befort zu kaufen. Stammt er etwa aus Befort?. Hat er das Schloss nur verkauft, um auf der deutschen Seite mit seiner Liebsten Wein zu machen? Wenn es so war, dann hat er alles richtig gemacht. Es ist ein frischer Elbling, süffig, zum Reinsetzen, selten habe ich ein so schönen runden Schoppenwein getrunken, mit mässigem Alkoholgehalt und frischer Säure.  Für meinen Geschmack hätte die Restsüsse etwas geringer ausfallen dürfen.

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Aldi Wein: Merlot für 1,69 € – zu dem Preis, das kann ja nichts sein!?

Das kann schon sein! Und der Wein ist nicht schlecht. Wie kommt es, dass Aldi einen Wein zu einem solchen Preis anbietet, der auch noch gut sein soll? Weiterlesen

Selbst gesammelt, selbst gemacht: Schlehenlikör

Selbstgemachter SchlehenlikörDieses Jahr war bei mir Likörjahr: Nach Kirsch-, Himbeer-, Brombeer- und Walnusslikör, gibt es zum Abschluss Schlehenlikör. Die letzten Jahre musste ich den immer wieder ausfallen lassen, weil an den einschlägigen Schlehenhecken kaum etwas zu finden war. Ich wüsste gerne woran das lag. Dieses Jahr war es aber wieder besser und die Ernte reichte nicht nur für die Eifeloliven, sondern auch für eine Charge Likör. Eigentlich soll man die Schlehen erst nach dem ersten Frost ernten. Das funktioniert hier in der Rhein-Main-Region in der Regel jedoch nicht. Oft kommt der erste Frost nicht vor Dezember und bis dahin sind die Früchte entweder von Vögeln weggefressen oder von anderen Likörliebhabern weggesammelt worden. 😉 Daher gab es den Frost in Form eines vierwöchigen Aufenthaltes im Gefrierschrank (was allerdings daran lag, dass ich kein passendes Gefäß mehr frei hatte und erst warten musste, biss der Brombeerlikör abgefüllt werden konnt ;-)). Ich weiß jetzt auch nicht, ob das Einfrieren den gleichen Effekt hat, wie der natürliche Frost. Das Ergebnis ist jedenfalls sehr lecker und lohnt die mühevolle Arbeit des Sammelns.

  • Zutaten
  • 350 g reife Schlehen
  • 100 g weißer Kandiszucker
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Flasche Doppelkorn (0,75 l)

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Das multimediale Abendessen, frisch von Herd- und Festplatte auf den Tisch

Früher hat man Freunde zum Dia-Abend eingeladen. Und weil die beiden „Gereisten“ so viel erzählen mussten, gab es Schnittchen und waren die alle, gab's Chips. Und was hat man nicht alles erzählt, jedes Mandorla erklärt. Zum Schluss waren alle platt. Die Gäste vom Zuhören und die Gastgeber vom Erzählen. Das sollte sich ändern bei unserem multimedialen Abendessen mit Freunden. Fragen zu dieser Rosette an der Kathedrale von Elne…..okay such' mal kurz in Wiki. Wir hatten natürlich unsere Gäste vorher eingeweiht, mit einbezogen, wie es so schön heißt. Und wir hatten auch angekündigt, dass es dieses Abendessen als Blog geben würde. Als Speisekarte gab es Gittas handschriftliche Notizen von unserem Essen in der Auberge du Vigneron. Und genau das Drei-Gang-Menue, das wir dort gegessen hatten, wollten wir für unsere Gäste nachkochen. Daraus wurde für unsere Gäste ein Viergang-Menü. Wir hatten in der Auberge zwei verschiedene Menüs, die wir jetzt kombinierten.

 Die Menüfolge:
  • Blutwursttörtchen mit Birne und Quitte
  • Lachsfilet mit Sauce hollandaise gratiniert auf Gemüsejulienne und Karotten-Birnen-Püree
  • Variationen vom Ziegenfrischkäse
  • Creme Catalan mit einem Hauch Orangenzucker
  • der Wein ein 2009 Queribus von der örtlichen Cooperative in Cucugnan

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Walnusslikör hausgemacht

Selbstgemachter WalnusslikörDieses Jahr war bei mir Likörjahr. Soviele verschiedene Sorten habe ich noch nie gemacht. Neben Altbewährtem wie dem Brombeerlikör, habe ich auch einige neue ausprobiert. So zum Beispiel auch diesen Walnusslikör. Geschmacklich ist er zwar sehr schön geworden und hat ein tolles Nussaroma, aber für meinen Geschmack ist das zu süß. Gut vorstellen kann ich ihn mir im Moment nur auf einem Eisbecher – mit Vanille-, Nuss- oder Schokoeis.

Die Walnusskerne haben zwar einiges Aroma abgegeben, schmecken aber immer noch recht nussig. Das ist anders als bei den Fruchtlikören, wo die ausgelaugten Früchte nicht mehr verwendbar sind. Ich werde die Walnusskerne wohl demnächst mal in einem Nusskuchen verwenden. Zum Wegwerfen sind sie einfach zu schade. Auch die Vanilleschote läßt sich übrigens noch weiterverwenden. Einfach trocknen lassen und in ein Glas mit Zucker stecken. Da ist noch genug Aroma drin, um feinsten Vanillezucker zu machen.

Zutaten
  • 250 g Walnusskerne
  • 1 Vanilleschote
  • 3  Gewürznelken
  • 1 kleine Scheibe Ingwer
  • 1-cm-Stück Zimtstange
  • 300 g weißer Kandiszucker
  • 750 ml Doppelkorn oder Wodka

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Lorcher Kulturtage: Weinwanderung durch historische LorcherWeinlagen

Schon im vergangenen Jahr hatten wir an dieser Weinwanderung am 3. Oktober teilgenommen. Der Termin ist ja leicht zu merken und bedarf keiner weiteren Erinnerung. Diesmal waren wir auch angemeldet, so dass wir ohne Stress zum Treffpunkt am Wispergrill kommen würden. Ohne Stress, na ja nicht ganz. Diesmal machte der RMV richtig Stress, wurde doch auf der Strecke zwischen Frankfurt und Koblenz ein, in Zahlen 1, Triebzug eingesetzt. Laut VIAS, dem neuen Betreiber dieser Strecke, ist der vierteilige „FLIRT“ mit großzügigen 230 Sitzplätzen ausgestattet. Die Zahl der Stehplätze wird nicht genannt. Bei lebhaftem Feiertagsverkehr, traumhaften Spätsommerwetter mit 27°C und mehreren Veranstaltungen im Rheingau die absolute Fehlplanung. Ab Frankfurt-Höchst war der Zug richtig voll. Ab Wiesbaden konnte niemand mehr zusteigen. Es ging einfach nicht mehr. So wundert es nicht, dass VIAS die DB unterbieten konnte, mit radikalem Sparkurs zu Lasten der Reisenden. Angekommen sind wir nach über einer Stunde Stehplatz dennoch. Das Traumwetter und die Vorfreude auf die Weinbergswanderung versetzten uns aber in gute Stimmung. Der Aufstieg auf den Weiselberg, vorbei an ehemaligen Weinlagen wie Bocksberg, Bettelpfad und Nacktarsch, führte uns zum ersten Probierstand vom Weingut Germersheimer. Der Riesling trocken und der Spätburgunder Weißherbst konnten uns nicht überzeugen. Das ist wohl auch dem konsequent trockenen Ausbau mit 1g/l Restzucker bei mäßigen 11% Alkohol bspw. für den Riesling geschuldet. Der Spätburgunder Rotwein war etwas stoffiger, mit schöner Burgundernote. Aber auch hier alle trockenen Rotweine des Weingutes  mit weniger als 1g/l Restzucker. Weiterlesen

Selbstgemachter Himbeer-Vanille-Likör

selbstgemachter Himbeerlikör

Die Himbeerernte ist ja schon eine ganze Weile vorbei, aber früher konnte ich den Likör leider nicht verbloggen. Zum einen muss er vier Wochen ziehen, bevor er fertig ist und zum anderen habe ich ihn auch nicht sofort nach der Ernte aufgesetzt. Himbeeren sind mit die empfindlichsten Früchte im Garten. Am besten isst oder verarbeitet man sie gleich am Tag der Ernte. Schon am nächsten Tag sind vollreife Früchte unter Umständen matschig oder fangen bereits an zu schimmeln. Das geht wirklich unglaublich schnell. Daher wandern Überschüsse gerne mal in den Gefrierschrank. Eingefrorene Himbeeren leiden zwar, was ihre Struktur angeht, aber das Aroma behalten sie. Damit sind sie immer noch sehr gut geeignet für Marmelade, rote Grütze oder aber, um einen Likör aufzusetzen. So läßt sich der Geschmack des Sommers noch bis in den Winter retten – das ist dann auch die richtige Jahreszeit für ein kleines Gläschen. 😉

Im Originalrezept ist eine ganze Vanilleschote vorgesehen. Damit wird der Likör recht „vanillig“ und ich findes es etwas zu intensiv. Beim nächsten Mal werde ich daher nur eine viertel bis halbe Schote nehmen.

Zutaten
  • 300 g Himbeeren
  • 150 g weißer Kandis
  • 1/2 bis 1 Vanilleschote
  • 700 ml Doppelkorn, Korn oder Wodka

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Selbstgemachter Kirschlikör aus Sauerkirschen

Selbstgemachter Kirschlikör aus SauerkirschenAuch die Kirschernte ist dieses Jahr ausgesprochen üppig ausgefallen: Rund 20 Kilo Sauerkirschen von hervorragender Qualität waren es. Ich glaube soviele Kirschen hat der Baum noch nie getragen. Eine gute Gelegenheit mal einen neuen Likör auszuprobieren: Kirschlikör mit Vanille. Angesichts der Kirschenschwemme habe ich gleich die doppelte Menge angesetzt und 1,2 kg bereits entkernte Kirschen genommen. Ursprünglich war im Rezept eine ganze Vanilleschote auf 600 g Kirschen und eine Flasche Korn vorgesehen – bei doppeltem Rezept also zwei Schoten. Für meinen Geschmack ist das zuviel. Nach einer Probe zur Halbzeit (also nach 10 Tagen) fand ich, dass das Vanillearoma genau richtig sei und nicht intensiver werden dürfte. Daher habe ich die Vanilleschoten entfernt. Beim nächsten Mal würde ich nur eine halbe Schote auf die einfache Menge verwenden und diese dafür länger drin lassen.

ausgelaugte Sauerkirschen nach drei Wochen im LiköransatzSo sehen die Kirschen übrigens aus, nachdem sie drei Wochen im Alkohol lagen: Blass und ausgelaugt. Aber umso leckerer ist jetzt der Likör. 😉 Er  hat ein sehr frisches, fruchtiges Kirscharoma mit einer säuerlichen Note – so wie es bei Sauerkirschen sein muss. Und auch die Süße ist genau richtig für meinen Geschmack.

Zutaten
  • 600 g Sauerkirschen
  • 250 g weißer Kandiszucker
  • 1  1/2 Vanilleschote
  • 1 Flasche Doppelkorn, 38 Vol.-% (0,7 l)

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Schäfervesper mit Ziegenwanderung im Rheingau

Wie kommt man an ein echtes Schäfervesper? Indem man mit einem Schäfer wandert und ihn nach Stunden überreden kann, doch etwas von seiner köstlichen Schafsalami abzugeben. Wenn man ihn dann nochmal überredet, auch noch ein Stück von seinem Sauerteigbrot abzugeben, hat man es geschafft und hat ein schönes Schäfervesper. Es geht aber auch einfacher. Man telefoniert mit dem Weingut Michael Rößler in Lorch im Mittelrheintal und reserviert einen Platz bei der Ziegenwanderung, die die Rößlers anbieten.

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Weintest: Riesling vom Kaiserstuhl, Weingut Pix (Bioland)

Von der Qualität der Weine von Pix in Ihringen muss man mich nicht überzeugen. Helga und Reinhold Pix sind ein ungeheuer sympatisches Winzerehepaar, das im Herzen Ihringens „residiert“ und seit vielen Jahren ökologischen Weinbau im Kaiserstuhl betreibt. Ihre Weine tragen mittlerweile das „Bioland“-Siegel. Ihre Weinverkostungen sind legendär und empfehlenswert, rauschende Hoffeste haben wir dort schon erlebt, Kunst, Musik, Wein. Bacchus Reinhold sitzt für die Grünen im Baden-Württembergischen Landtag und darf jetzt auch noch richtig regieren. Nicht nur „mitregieren“, nein, mal so richtig. Aber Verantwortung ist er gewöhnt. Und wenn seine Politik so gut ist wie sein Wein …

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Weintest: Riesling vom Kaiserstuhl, Weingut Pix (Bioland)

Martina 12:21