Vor einer Woche hab‘ ich noch die Küchenkönigin gegeben, diese Woche dagegen tote Hose. Ist doch spannend, wie sich die Situation manchmal einfach so ergibt.
Montag meinte der Hunger-Gatte, dass er gerne Schinkennudeln hätte. Das Rezept „Nudeln mit Speck und Pilzen“, das ich vor dem Artikulieren des Wunsches schon rausgesucht hatte, war nicht genehm. Schinkennudeln sind für mich eigentlich gekochte Nudeln, in der Pfanne angebraten, mit Schinkenwürfeln gemischt, vielleicht noch geschmälzte Zwiebeln, und Ei drüber. Der kulinarische Analphabet an meiner Seite sprach aber, als ich die gewünschte Rezeptur aus ihm herauskitzelte, von Tomaten. Es kam also eher eine „altdeutsche“ Tomatensoße raus, aus Zwiebel- und Karottenwürfeln, in Butter angeschwitzt und mit Mehl bestäubt, dann Tomatenmark (viiieeel Tomatenmark, so wie früher, als immer eine große kleine Dose an die Soße kam) und eine normale Dose Tomaten dazu. Abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Zucker und am Schluss etwas Oregano. Und Würfel von Kochschinken einfach nur darin erhitzt, damit sie saftig bleiben. Dazu Spiralnudeln. Man soll es nicht glauben, aber für dieses einfache Rezept holte ich mir Rückendeckung aus dem Kochbuch, das meine Schwiegereltern (eigentlich die Schwiegermutter) 1952 von der Stadt Frankfurt zur Hochzeit bekommen haben. Das waren noch nützliche Geschenke damals, ich bekam irgendwas über Regierungspräsidenten oder so. Nun …
An einer Tomatensoße isst man gerne mal zwei Tage, so habe ich Montag und Dienstag erfolgreich rumgebracht.
Mittwoch gab es einfache Frikadellen (die leckersten seit langem, weil ganz simpel: gemischtes Hackfleisch, ein in Milch eingeweichtes Brötchen, 2 TL Löwensenf, Pfeffer, Salz, eine in Butter angeschwitzte Zwiebel, zu der ich eine Knoblauchzehe und ein paar Zweige frischen Thymian zum mitschwitzen gegeben habe, eine Prise Paprikapulver. Und das war’s. Kein weiterer Firlefanz.) mit Salzkartoffeln und grünem Salat.
Donnerstag kochte die „Hasenlaube“ mir zarte Jägerschnitzel mit Champignons und Pfifferlingen und frischen Spätzle.
Freitag gab es obligarorischen panierten Fisch mit Senfsoße und Salat.
Alles schon verbloggt … heute wird es dann voraussichtlich etwas abwechsungsreicher und vorhin habe ich mir das neueste „kreativ küche“-Heft mit Rezepten aus der Toskana zugelegt, das mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Das macht doch Hoffnung für die nächste Woche …
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!