EM-Küche 5. Spieltag: zuviel des Guten

Der Spieltag begann erstmal mit einer kulinarischen Herausforderung durch Lotta-Martina. Denn die Rezepte des ersten Spiels (Tschechien : Portugal) waren nicht das, was ich heute hätte kochen wollen: Eier mit Sardinenfüllung – ein klares Foul und nur knapp an einer gelben Karte vorbei! Das man mit solchen Gerichten keinen Blumentopf und auch keinen Punkt gewinnt ist klar. Und so kam es dann auch auf dem Spielfeld. Wobei die Portugiesen, zumindest was das Essen angeht, nicht so überlegen waren wie auf dem Platz. Dort gab es ein klares und verdientes 3:1 gegen eine tschechische Mannschaft, die nicht wirklich eine Siegchance hatte.

Ganz anders sah es bei der zweiten Begegnung des heutigen Tages aus: Schweiz gegen die Türkei. Da standen Käse-Zwiebelwähe und Lahmacun auf dem Spielplan. Mein Favorit war ja eigentlich die türkische Version der Pizza, aber der Arbeitsaufwand hat mich dann doch zur zweiten Wahl greifen lassen, der Wähe. Bereut hab ich’s nicht. Die Zubereitung ist wirklich einfach. Zwiebeln und Speck schneiden, andünsten und mit den übrigen Zutaten mischen. Alles auf den Blätterteig geben, mit Käse bedecken und für eine knappe halbe Stunde in den Ofen. In der Zwischenzeit kann man noch einen grünen Salat zubereiten und dann ist die Zwiebel-Käse-Wähe auch schon fertig. Weiterlesen

EM-Küche 4. Tag: Heute bleibt die Küche kalt…

Nein, wir gehen nicht in den Wienerwald. Die Zeit ist mir einfach davon gelaufen heute. Und nun ist sie weg und fehlt mir, um etwas zu kochen. Also ist heute karge Kost in Form von belegten Broten angesagt (hoffentlich gilt das mit der kargen Kost nicht auch für die beiden EM-Spiele heute).  Ursprünglich hatte ich die Köttbullar machen wollen – wenn auch in zeitsparender Form. Nämlich als Fertigprodukt aus dem Supermarkt und nur Soße und Kartoffelbrei sollten hausgemacht sein. Die gewünschten Bullar waren aber leider ausverkauft… nun ja, ich hätt‘ ja eh keine Zeit gehabt, also alles halb so schlimm. 😉

EM-Küche 3. Tag: ein Salat wie das Land…

Salat MaasdamUnwillkürlich kommt mir diese nicht ganz unbekannte Bierwerbung in den Sinn, nachdem ich aus Martina-Lottas vier EM-Rezepten des heutigen Tages den Salat Maasdam zum Nachkochen ausgewählt habe. Der Grund? Nun, das Ergebnis meiner Bemühungen war geschmacklich flach wie die Niederlande und lag teilweise unter der Wasserlinie.

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EM-Küche 2. Tag: Experiment und Desaster

Von der Masse für die türkischen Linsenfrikadellen, die ich am ersten Spieltag gemacht hatte, war noch ein knappes Drittel übrig geblieben. Und so habe ich ein Experiment gewagt: kann man die Teile auch braten? So, wie man es mit Frikadellen aus Fleisch ja auch macht. Also habe ich drei Versuche gemacht:

Versuch 1

Zwei Esslöffel der Masse zu einer flachen Frikadelle geformt und in einer Pfanne in etwas Olivenöl von beiden Seiten ca. 3 Minuten angebraten. Das Ergebnis war geschmacklich okay, aber optisch kein Genuss. Die Masse wurde nicht fest und so fiel die Frikadelle schon beim Wenden auseinander. Wie sie dann auf dem Teller aussah will ich lieber nicht beschreiben. Ein klarer Fehlschlag.

Versuch 2

Diesmal habe ich wieder eine Rolle geformt, so wie das auch im Originalrezept steht. Jetzt weiß ich auch warum: die Rolle ist einfach formstabiler. 😉 Dann habe ich sie in Paniermehl gewälzt und in der Pfanne von allen Seiten ca. 7 Minuten gebraten. Diesmal war das Ergebnis zwar optisch besser, weil die Frikadelle nicht zerfallen ist, aber geschmacklich war es nicht so toll.

Versuch 3

Wie in Versuch zwei habe ich eine Rolle geformt. Anschließend das Teil in Sesamsamen gewälzt und bei kleinster Hitze so lange ausgebraten, bis die Sesamkörner braun wurden. Diesmal war das Ganze nicht nur optisch schön anzuschauen, sondern auch geschmacklich sehr schön. Der Sesam gibt dem ganzen nochmal eine andere Note. Die Frikadelle in ein Salatblatt gewickelt und ohne alles oder mit Ajvar gegessen, ist eine schöne Variante.

Gut, das war jetzt natürlich nur die Vorspeise. Das eigentliche EM-Gericht des heutigen Tages sollte ja der Kaiserschmarrn werden.

Kaiserschmarrn-DesasterAber zunächst wurde es ein Desaster. Kleiner Tipp: man sollte die Pfanne mit dem Schmarrn nicht unbeaufsichtigt lassen, auch nicht für einen Moment, nur weil Kroatien gerade einen Elfmeter zugesprochen bekommt! Sonst wird aus dem im Rezept geforderten Braun der Unterseite ganz schnell ein kräftiges Schwarz. Wie man auf dem Bild rechts eindrucksvoll sehen kann. Tja, und damit hatten die Österreicher nicht nur das 0:1 gefangen und ich mein Essen eingebüßt. Aber bekanntlich ist die Pfanne rund und ein Spiel dauert 90 Minuten, Zeit genug für die Österreicher das Spiel noch herumzureißen und Zeit genug für mich, um noch einmal von Vorne anzufangen. Denn das ist der große Vorteil an diesem Rezept. Die Zutaten hat man meistens in genügender Menge im Haus.

Kaiserschmarrn

Also noch einmal frisch ans Werk und einen neuen Teig bereitet. Diesesmal nicht ablenken lassen – okay, es gab auch keinen weiteren Elfmeter und auch sonst haben beide Mannschaften wohl nichts Spektakuläres zu Wege gebracht. Und so gab es dann doch noch das gewünschte Resultat auf dem Teller. Morgen ist Lotta-Martina mit Rezepten an der Reihe. Ich bin gespannt, denn mit Rumänien ist zumindest ein Land dabei, das kulinarisch für mich unentdecktes Land ist. Na ja, und ehrlich gesagt fällt mir zu Holland jetzt außer Matjes, Gouda und Frau Antje mit ihrem Käse auch erstmal nichts ein was ich mit Essen in Verbindung bringen würde. Hm, außer vielleicht noch geschmacklose Plastiktomaten aus dem mit subventionierten Erdgas geheiztem Gewächshaus.

Trantütiger Catfish


Bild oben: Catfisch bei der Arbeit …

Nur der Vollständigkeit halber sei gesagt: Der Wels aus dem hat nachhaltige Wirkung gezeigt. Die komplett den Katzen übereigneten Tranchen ölten bis zum darauffolgenden Morgen einen Ölstand von 0,5 cm in den Napf. Die Katze entledigte sich noch in der Nacht rückwärts der vollfetten Chose. Der Kater behielt alles tapfer bei sich, produzierte aber tags drauf ölige Verdauungsrückstände mit eindeutigem Trangeruch. Beide riechen auch heute noch wie drei Flaschen Lebertran, weswegen besonders der schwarze Kater den Beinamen „Trantüte“ bekommen hat. Wie lange kann es noch dauern, bis ich meine Katzen wieder riechen kann?

Olééé, oléoléoléééé!

Man kann die Fußball Europameisterschaft bei unseren alpenländischen Nachbarn ignorieren. Man kann es auch lassen. Mindestens Frau Lotta-Martina (das bin ich *grins*) hat ein großes Interesse am Gekicke. Naja, ich muss nicht alle Spiele sehen, aber so viele wie möglich? Drei Wochen Ausnahmezustand in der Stadt, und ich finde es witzig. Ja, es nervt auch. Aber es ist eben auch witzig …

Viele Blogger verweigern sich weise dem Hype. Wir machen mit, auf unsere Weise! Weisheit allüberall …

Schon im Vorfeld haben wir – passend zu den Partien der Vorrunde – Rezepte herausgesucht. Die werden auch für uns selbst ein Ansporn sein (ich sitze seit einiger Zeit sabbernd vor dem Computer und habe fürchterlichen Hunger) und ich bin mir sicher, wir werden das eine oder andere nachkochen. Vielleicht simultan?

Ich habe mich dabei völlig auf Snacks und kleine Gerichte konzentriert. Ich will ja schließlich Fußball gucken und nicht kochen! Nicht nur jedenfalls … Lotta-Jürgen bietet von allem etwas. Vor-, Haupt, Nachwaschgang. Dazu ein kühles Bierchen, ein leckeres Weinchen, eine babbschsüße Brause und am Schluss einen Dujardin auf das Ausscheiden der Deutschen Nationalkrücken? Wir werden sehen.

Meine Europameister der Herzen sind ja eher die Herren, die Räzünser und Kägi Fretti mit der Muttermilch aufgesogen haben … schon allein, weil ich mich die letzte Woche der EM ins Tessin zurückziehen werde, fernab von Luxus, Internet und zwischen Eselswürsten und Bergkäse. Davon aber möglicherweise später, nach der EM. Jetzt muss ich erstmal Fleischwurst besorgen gehen, für morgen. Ihr dürft gespannt sein!

Wie wird Spargel aus Griechenland deutsch? Das vereinfachte Einbürgerungsverfahren.

Fix und fertig geschälter Spargel, eingeschweißt in Plastikfolie, schön gekühlt, durchaus appetitlich anzusehen. Auf der Packung steht „deutscher Spargel“ und trotzdem liegt der Preis deutlich unter dem, den man auf Märkten oder an mobilen Verkaufsständen bezahlt, obwohl er doch schon fertig vorbereitet ist.

Wie das geht? Oh, es gibt da einen Trick … es ist erlaubt, Gemüse, das aus dem Ausland eingeführt und in Deutschland weiterverarbeitet wird (z.B. geschält, wie beim Spargel) als deutsches Gemüse zu deklarieren. Eine sehr fragliche Praxis, zu der ich die Quelle noch am Suchen bin, aber ich nehme mal an, es ist irgendeine EU-Verordnung, die das möglich macht.

Jetzt muss Spargel aus Griechenland ja nicht schlecht sein. Was ihn oft schlechter erscheinen läßt als seinen (echten) deutschen Kollegen ist sein Frischegrad zum Zeitpunkt der Vermarktung. Ein deutscher Spargel kann tatsächlich tagesfrisch auf den Markt gebracht werden, der Grieche hat eine etwas längere Anreise hinter sich, wird dann noch verarbeitet und dann erst verkauft. Jede Minute mehr, die das Gemüse dem Mutterboden entrissen ist, wirkt sich aber negativ auf Geschmack und sonstige Eigenschaften aus. Tja …

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Tomatencremesuppe

Suppentage bei Lotta? Wie es scheint, ist der Suppenkasper unterwegs. Ach nee, der Anti-Suppenkasper: „Ja, ich esse meine Suppe!“

Uns war es gestern nach Tomatensuppe. Das ist eine wunderbar einfache Sache, und entweder vegetarisch oder wie in meinem Fall mit wenig Speck verfeinert. Reinwerfen kann man am Schluss allerlei: Bratwurstklößchen, Körnerklößchen, gebratene Garnelen, Fischstücke … ich habe Weißbrot reingebrockt, fand ich auch gut. Preiswert ist das Ganze obendrein und nicht viel Arbeit. Also ans Werk!

Zutaten für 4 Suppenkasper
  • 1 Bund Suppengrün (Zwiebel, Karotte, Lauch, Sellerie)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL feingewürfelter geräucherter Bauchspeck
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 große Dose Tomaten (800 g netto)
  • 1/2 TL Fenchelsamen
  • 1 Chilischote ohne Kerne
  • Peffer
  • Gemüsebrühe (instant)
  • 4 EL Reis (roh)
  • je 1 EL gehackter, frischer Oregano, Rauke, Basilikum, Salbei,
  • 4 Rosmarinnadeln, gehackt
  • 4 EL Crème fraîche

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Der Trüffelkoch

Schuhbeck wieder … ich find‘ den Mann ja rattenscharf, wenn er

  1. seinen Mund hält und
  2. keine Trüffel zur Hand hat.

Leider schwätzt er in letzter Zeit mehr denn je und ohne Trüffel ist er kaum noch anzutreffen. Vor ein paar Wochen bei Kerner verfeinerte er eine Brotsuppe mit Trüffel … bei aller Liebe, die Suppe an sich war nicht der Knüller, ich weiß nicht, ob die Zugabe von Trüffel das ändert.

Dieser Tage sah ich ihn mit Elmar Wepper zusammen im Bayerischen Fernsehen eine Remoulade trüffeln. In ein Schüsselchen Remoulade haben die beiden beherzt eine ganze schwarze Trüffel reingerieben. Wo er sonst immer nur eine Prise von diesem oder jenem dazugibt um „den Geschmack a bisserl zu heben“.

Ungefähr sieben Mal hab ich jetzt seinen Spruch gehört, dass Ingwer nicht nur freie Radikale einfängt (hätte man in den 70ern mehr Ingwer verwendet, wäre die RAF wohl schneller hinter Schloss und Riegel gewesen), sondern auch den Geruch des Knoblauchs neutralisiert, der übrigens unbedingt nicht gerührt, sondern geschüttelt gehört. Oder so. Allmählich hab ich’s kapiert.

Liegt es daran, dass die Herren und Damen Köche allmählich den Überblick verlieren, wo sie ihre Sprüchlein aufsagen, dass man sie ständig das Gleiche sagen hört? Lichter wiederholt sich nun nicht mehr nur bei Kerner wöchentlich, sondern auch noch in der Küchenschlacht und bei Lafer, Lichter, Lecker. Und wo er sonst noch auftritt, kriege ich ja gar nicht mit. Schuhbeck verströmt seine bajuwarischen Weisheiten auf fast jedem Kanal und mit einer altväterlichen Penetranz, die anfängt, seiner Glaubwürdigkeit Schaden zuzufügen. Jungs, wir haben’s kapiert! Wir werden nie mehr Knoblauch pressen (außer es guckt grad keiner zu), unser Öl ist kaltgepresst, kostet mindestens 10 25 Euro der Liter, Trüffel haben wir immer in der Kammer und die Erde ist eine Scheibe.

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Mit dem Nudelholz zum Erfolg

[Trigami-Review]

Das Nudelholz gilt gemeinhin als die Waffe der Hausfrau. Seit 2003 räumen aber die Macher von ROLLING PIN (Englisch für Nudelholz) mit diesem verstaubten Bild auf.

Das Hotel- und Gastronomiemagazin aus Graz (ein Ort, der mich zu verfolgen scheint) ist eines der führenden internationalen Fachmagazinen für Karriere & Erfolg in der gehobenen Gastronomie und Hotellerie. Das 16-mal jährlich erscheinende Heft bietet nicht nur Themen für die sogenannten Entscheidungsträger in der gehobenen Gastronomie, sondern den wohl größten Stellenmarkt in diesem Bereich im deutschsprachigen Raum.

Als 3-Sterne-Fach-Köchin und Laiendarstellerin auf der heimischen Küchenbühne interessiert es mich ja schon, das professionelle Leben auf der anderen Seite der Küchentür. Starr vor Bewunderung erlebe ich immer wieder, dass Profi-Köche, egal ob prominent oder einfach nur aus der Küche der Kneipe um die Ecke, in erster Linie einmal gut ausgebildete Handwerker sind. Nie werde ich ohne fachliche Anleitung diese Meisterschaft im Stifteln von Karotten erreichen. Nie!

Das Online-Portal von Rolling Pin bietet mir nun einen Einblick in die harte Welt des kochenden Arbeitsmarktes. Und nicht nur dieses. Gastronomie besteht ja in den meisten Fällen aus mehr als nur der Küche. Fast 3000 Stellen aus den Bereichen Animation/Fitness, Beauty/Wellness, Hilfskräfte, Housekeeping/Etage, Küche, Management/Verwaltung, Rezeption, Service und Sonstiges finden sich auf der Seite. Und dies nicht nur in Hotels oder Gastronomie um die Ecke: Wer nicht unter Seekrankheit leidet, findet hier garantiert seinen nächsten Job auf einem Kreuzfahrtschiff.

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Mit dem Nudelholz zum Erfolg

Martina 9:43