Nette Sachsenhäuser Ebbelweikneipe: Zum Feuerrädchen

Vor nichts graut es mir mehr, als vor den typischen Touristen-Kneipen im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. Das muss ich überhaupt nicht haben. Wenn es also eine Ebbelweikneipe („Ebbelwei“ = Frankfurterisch für „Apfelwein“) sein soll, dann lieber eine die ein bisschen Abseits der Touristenströme liegt. Da bietet sich das Feuerrädchen an. In einem Hinterhaus in der Textorstraße befindet sich dieses rustikal eingerichtete Lokal. Drinnen sitzt man an großen Tischen auf langen Bänken, in der wärmeren Jahreszeit gibt es zusätzliche Sitzmöglichkeiten auf dem Hof. Rustikal ist auch die Speisekarte. Die bietet überwiegend Spezialitäten aus der Region: Händkäs‘ mit Musik, Frankfurter Würstchen mit Kartoffelsalat, Rindswurst (natürlich Gref-Völsings), Rippchen mit Kraut, Vogelsberger Kartoffelwurst mit Kraut und Püree oder Frankfurter Grüne Soße mit Eiern und Salzkartoffeln bilden das Basisangebot. Dazu kommt eine monatlich wechselnde  Zusatzkarte und der tägliche Mittagstisch mit Hauptgang und Vorspeise oder Dessert. Da sollte für jeden was dabei sein. Weiterlesen

Kneipe kp-21/open mind in der Brotfabrik in Frankfurt

Ich glaube „Kneipe“ ist die treffende Bezeichnung für dieses Lokal und das ist nicht abwertend gemeint. Denn es ist kein klassisches Restaurant oder  eine hippe Bar, die gerade mal „in“ ist. Die Einrichtung lässt erkennen, dass das Gebäude früher ein Fabrikbau war – eben eine ehemalige Brotfabrik. Backsteinwände des alten Fabrikgebäudes, Holz, Stein und Stahl sind die Materialien, die dem Ganzen ein schönes Ambiente geben. Im Sommer kann man draußen sitzen, zwischen Bambus an altem Mauerwerk. Und da die Fabrik fernab der Hauptverkehrsstraßen liegt, ist es auch angenehm ruhig.

Die Speisekarte wechselt wohl wöchentlich und ist angenehm klein und überschaubar. Auf der Abendkarte finden sich für diese Woche neben einer Tagessuppe, einem Dessert (Tiramisu), vier Salaten und zwei Vorspeisen, noch sieben Hauptgerichte; z.B. gebratener Mozzarella mit geschmorten Tomaten, gebratener Zander auf gemischtem Salat,  Chili con Carne oder Linguine mit Garnelen in Koriander-Tomatensoße. Letztere habe ich gestern probiert und es war wirklich lecker (ich überlege, das mal nachzukochen, mal schauen, ob ich die Soße gescheit hinbekomme). Die Portion war gut bemessen und kostete zivile 8,60 €.  Und auch die übrigen Gerichte gibt es zu zu erschwinglichen Preisen. Das teuerste auf der Karte war Lachsfilet mit Fenchel und Basmatireis für 10,50 € – alle anderen lagen unter 10 Euro.

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Bethmännchen vs. Brangelinas

Eine Leckerei aus Frankfurt sind die Bethmännchen. Aus der wikipedia:

Einer Legende nach sollen die Bethmännchen im Jahr 1838 von dem Pariser Konditor Jean Jacques Gautenier erfunden worden sein, der Anfang des 19. Jahrhunderts Küchenchef im Hause des Bankiers und Ratsherrn Simon Moritz von Bethmann war. Ursprünglich seien die Bethmännchen mit vier Mandelhälften bestückt gewesen, eine für jeden der vier Söhne Bethmanns (Moritz, Karl, Alexander und Heinrich). Nach dem Tode Heinrichs im Jahr 1845 sei fortan eine Mandelhälfte weggelassen worden. Diese Legende ist allerdings umstritten, zumal Simon Moritz Bethmann schon 1826 verstorben war. Wahrscheinlich sind die Bethmännchen daher schon älter.

Hier muss ich allerdings protestieren: meine sind nicht älter, meine sind ganz frisch! Entstanden sind sie mit Zutaten, die ich im Haus hatte: Marzipanrohmasse, Puderzucker, gemahlene Mandeln, Rosenwasser, Mehl, Ei, Mandeln und Pinienkerne.

Pinienkerne?

Jawoll! Ich hatte nämlich nicht mehr genug Mandeln im Haus, und davon ist mir beim Halbieren auch noch die Hälfte kaputt gegangen. Also habe ich zu Pinienkernen als Ersatz gegriffen. Nur … mit fünf oder sechs Pinienkernen bestückt können es keine Bethmännchen mehr sein. Also, welche bekannte, vermehrungsfreudige Familie fällt mir ein? Auf Anhieb keine, schon gar nicht in Frankfurt. Nach kurzer Überlegung allerdings die Familie Pitt/Jolie, mit derzeit doch gleich wievielen Kindern? Und sie sind ja nach eigenen Angaben noch nicht fertig mit der Kinderproduktion. Also habe ich mir einfach vorgestellt, sie könnten anstatt an der Côte d’Azur auch gut in Frankfurt leben (ein Nizza gibt es dort schließlich auch). Und dann könnte man, dem Kindersegen entsprechend, Brangelinas produzieren anstelle von Bethmännchen. Ja.

Zutaten
  • 250 g Marzipanrohmasse
  • 80 g Puderzucker
  • 40 g Mehl
  • 1 Eiweiß
  • etwas Rosenwasser
  • 65 g geriebene Mandeln
  • 1 Eigelb
  • 1 EL Wasser
  • halbierte Mandelkerne
  • Pinienkerne

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Gemüsesuppe mit Schummelei und Heimatwurst

Ich mache ja sonst so ziemlich alles selbst, aber heute hatte ich irgendwie keine Lust darauf, auch noch Grießklößchen zu kneten. Also kam in den Topf für eine bunte Gemüsesuppe alles, was nicht bei 3 von der Arbeitsfläche runter war und eine Packung fertiger Grießklößchen von einer Firma, die sonst noch für ihre Maultaschen bekannt ist. Soweit hätte ich dann noch vegetarisch bleiben können, hätten im Laden nicht Rindswürste gelegen, auf denen „Original Frankfurter Rindswürste“ gestanden hat. Nun ist alles andere als Gref-Völsings nicht als Rindswurst zu bezeichnen, aber der nostalgische Gaumen wollte trotzdem probieren, was die Metzgerei Müller in Neu-Isenburg (nicht mehr Frankfurt, aber dort dürfen Würste mit der Bezeichnung „Original Frankfurter“ hergestellt werden) so zu bieten hat. Asch feddisch, awwä leggä! Vegetarier ersetzen die Rindswurst vielleicht – für die Optik – durch ganze Karotten (Frankfurterisch: Gelbe Rüben) oder längliche, rotschalige Kartoffeln … 😉

Zutaten
  • Gemüse querbeet: 2 Karotten, 2 Zucchini (kleine), etwas Sellerieknolle, 1 Stange Lauch, 1 kleiner Brokkoli, 3 Kartoffeln, eine Handvoll Stangenbohnen und was sonst noch in Gemüsekisten, Schüsseln, Körben auf Verwertung warten mag.

außerdem

  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Olivenöl
  • frische kochfeste Kräuter (z.B. Thymian, Majoran, Rosmarin)
  • Salz, Pfeffer
  • fertige, frische Grießklößchen
  • Frankfurter Rindswurscht

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Hausgemachte Hamburger

Hamburger-Chaos

Hamburger sind eigentlich was ganz tolles … Ich bin ja schon so alt, ich konnte schon alleine denken, bevor der erste McDonalds in Frankfurt aufgemacht hat. Und ich habe auch schon vorher Hamburger gegessen. Frankfurt war von den Amerikanern besetzt, pardon, nein, Frankfurt gehörte in den Bereich der amerikanischen alliierten Truppen. Oder so. Und die hatten Hamburger-Buden. Da wurden die Hamburger ganz frisch gemacht und nicht genormt. Das Fleisch kam vom Grill und die Zutaten waren das Geheimnis jedes einzelnen Ladens. Sehr lecker die von dem Imbiss-Stand vor Merz auf der Eckenheimer – mit Sauerkraut! (Kennt noch jemand diesen Imbiss?)

Dann kamen die großen Hamburger-Ketten und wir Teenager fanden, dass es nichts Leckereres auf der Welt gäbe als diese wabbeligen Dinger, die dort als Hamburger verkauft werden … eine lang andauernde Phase. Aber inzwischen bin ich darüber mehr als hinweg. Da jeder Besuch bei McKing & Co. die Enttäuschung nur vertieft, wird die Rückfallquote auch immer kleiner. Aber selbst gemacht, da sind Hamburger was anderes! Ich liebe sie mit echten Brötchen, nicht mit den süßen Hamburger Buns. Dazu kommt Eisbergsalat, Zwiebeln, Tomaten, Salatgurken, Gewürzgurken, Miracle Whip, gebratener Speck, in Butter angebratene, mit Zucker karamelisierte und mit Essig abgelöschte Zwiebelwürfel, Ketchup, Löwensenf, Chilisoße, Chester-Käse (von der billigsten Schmelzkäsesorte; eine Sünde muss sein) und selbstgemachte Rindfleischbuletten aus Rinderhack, Ei und einem Löffel Sahne, in der Grillpfanne gebraten.

Heraus kommen Turmbauten, ein BigMäc ist ein Sch… dagegen. Essen kann man die natürlich nur mit Lätzchen, und wieso ist eigentlich immer das Brötchen zu kurz?

Ich liebe es.

Klangwelt in Frankfurt – Raucherlokal oder was?

Es gibt Lokale, die die Welt nicht braucht. Und meiner Meinung nach zählt das „Klangwelt“ in Frankfurt dazu. Bis vor Kurzem hieß es noch „5(e)motions“ und bot eine reichhaltige Karte mit vielen griechischen Gerichten. Nach einem kürzlich erfolgten Besitzerwechsel, wechselten auch Konzept und Speisekarte. Der Schwerpunkt liegt jetzt wohl auf Bar und Café. Dementsprechend wurde die Speisekarte radikal zusammengestrichen – was nicht unbedingt verkehrt sein muss. In diesem Fall blieb jedoch nur noch ein Sammelsurium von Gerichten übrig, mit denen man wohl versucht, jedem etwas zu bieten: eine handvoll 08/15-Pastagerichte, sieben verschiedene Versionen Flammekuchen, ein paar griechische Gerichte – wohl als Erinnerung an alte Zeiten für die Stammkunden und ein paar Salate. Und dann gab es nach Angaben der Bedienung, die sehr bemüht und freundlich war, noch Schnitzel als Tagesgericht. Was genau für ein Schnitzel wurde leider nicht klar… Schnitzel halt.

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Frankfurter Linsensuppe

Der Frühling lässt auf sich warten. Es ist nass und kalt… Das richtige Wetter für eine deftige Suppe. Die lässt sich übrigens auch gut auf „Vorrat“ kochen und einfrieren.

Frankfurter Linsensuppe mit Würstchen

Frankfurter Linsensuppe mit Würstchen

Zutaten
  • 400 g Tellerlinsen
  • 2 l Gemüsebrühe
  • 200 g Sellerie
  • 200 g Möhren
  • 200 g Porree
  • 100 g durchwachsener Speck
  • 4 Frankfurter Würstchen
  • 1 Bund Majoran
  • Salz, Pfeffer
  • 5 EL Weißweinessig
  • 1 Bund glatte Petersilie

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Ebbelränzscher

Es handelt sich bei diesem Gericht nicht um eine exotische Speise aus dem Nahen Osten, sondern um die Frankfurter Version von Apfelpfannkuchen! Meine Oma, die ich niemals Zutaten habe abwiegen sehen, hat sie mir manchmal gemacht. Natürlich sind keine so gut wie die meiner Oma … Niemand konnte auch so gute Kreppel („Berliner“) machen wie sie. Oder wollte ich schreiben „harte“? Die wurden im Krieg wohl als Wurfgeschosse von Flakhelfern eingesetzt, als es sonst nichts mehr gab – klein, rund, hart. Aber geliebt habe ich sie trotzdem, sie und beinahe alles, was meine Oma gekocht hat (außer Gurkengemüse, scheußlich!).

Zutaten

Für den Teig:

  • 200 g Mehl
  • 1 TL Öl
  • 400 ml Milch
  • 3 Eier
  • 1 TL Zucker

Belag:

  • 2 Äpfel
  • Zimt, Zucker / Marmelade / Ahornsirup

außerdem

  • Butter zum Ausbacken

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Ein Denkmal für die Grüne Sauce

Ein Denkmal für die Grüne Sauce von der Künstlerin Olga Schulz im Stadtteil Oberrad von Frankfurt am Main.

Das Bild stammt von jpp und befindet sich im Artikel über Grüne Soße in der wikipedia.

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„Falsche“ Frankfurter Grüne Soße mit gekochtem Rindfleisch

Zutaten
  • 3 Päckchen Iglo Tk 8 Kräuter
  • 2 Becher Schmand
  • 1 Becher Joghurt
  • 4 Eier, hartgesotten
  • 1 Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Senf
  • 1 Zitrone
  • Salz, Pfeffer
  • Zucker
  • 1 Bund Suppengrün
  • 750 g Rindfleisch
  • Kartoffeln für Pellkartoffeln
  • 2 Nelken
  • 2 Lorbeerblätter

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„Falsche“ Frankfurter Grüne Soße mit gekochtem Rindfleisch

Martina 14:47