Wenn man Grünkohl nicht mag: schnelles Pastasotto!

Es gibt noch mehr Horror aus meiner Kindheit. Meine Mutter machte zum Bleistift manchmal Grünkohl. Mit Pinkel. Da es in meiner Kindheit in unserer Umgebung in den Supermärkten nicht das Gemüseangebot gab, das man heute so findet, war der Grünkohl bestenfalls tiefgefrorene Fertigware. Gibt’s ja auch aus der Dose, aber so schräg war meine Ma dann doch nicht drauf. Allerdings, Grünkohl war auch sowas, dass mir Brechreiz in die Kehle juckte. Nicht mein Ding. Zusammen mit diesen säuerlichen, geräucherten, vollfetten Würsten ein Grund, von zuhause wegzulaufen. Hab ich natürlich nicht gemacht. Hätte ja als Reiseproviant nur Grünkohl mit Pinkel einpacken können. Ja, so sind Kinder!

Heutzutage, und allemal hier in Berlin, für mich schon hoher Norden und sowieso wo ganz anders als überhaupt … also in Berlin ist es kein Problem, Grünkohl frisch zu bekommen. 1 kg fertig geputzt in Tüten abgepackt. Noch ein bisschen Stiele rausschneiden, waschen, klein schneiden, ab in den Topf. Aber was ist das? Sack Zement! Seit gefühlt 80 Jahren hat es in meiner Küche nicht mehr so nach Kohl gerochen. Uah! Und auch der Geschmackstest hat mich nicht überzeugt. Der Topf mit Grünkohl steht auf der Terrasse (obwohl ich ihn fein mit Senf und Knobi abgeschmeckt habe). Vielleicht mag der Gatte da ja noch was davon essen, ich will das Zeug nicht. Zu viel Kohl für meinen Geschmack, ob mit oder ohne Würstchen.

Der Hunger möchte trotzdem gestillt werden, und als Ausgleich zum kohligen Kohlgeruchgeschmackdunstigitt habe ich mir schnell ein mediterranes Pastasotto gemacht. Also einfach Reisnudeln, diese griechischen oder türkischen Nüdelchen im Reiskornformat, in Tomatenpampe gekocht und mediterran gewürzt. Bin satt, zufrieden und der Grünkohl ist fast vergessen.

Zutaten
  • etwas Butter
  • 1 Tasse Reisnudeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Dose Pizzatomaten
  • 1 kleiner Schuß Rotwein
  • Gemüsebrühe
  • Pfeffer
  • Oregano
  • Parmesan

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Polenta mit Fleischsauce, Polenta con Ragu

Ich hatte die, wie ich jetzt weiß, aberwitzige Idee, keinen fertigen Maisgrieß zu verwenden. In der Regel ist das Instant-Maisgrieß mit einer relativ kurzen Kochzeit zwischen 5 und 10 Minuten. Ich wollte es aber einfach anders machen und habe mir bei Alnatura Maiskörner gekauft. Bei Alnatura gibt es eine elektrische Getreidemühle. Dort kann man sein gerade erworbenes Getreide in den unterschiedlichsten Körnungen mahlen. Ich bin also mit meinen Maiskörnern zur Mühle gegangen, habe den Mais eingefüllt und habe eine Mahlstufe etwas weiter als die Mitte gewählt. Ein folgenschwerer Fehler, bis ich feststellte, dass das Mahlgut eigentlich nur geschrotet war, war schon ein Drittel der Mahlmenge durchgelaufen. Also schnell Mühle aus und eine wesentlich feinere Stufe gewählt und den Rest des Mais‘ vermahlen. Zuhause habe ich den Maisgrieß durchgemischt und gedacht, naja das wird schon werden. Es wurde, allerdings Stunden später. Die Polenta war 2 ½ Stunden auf dem Herd, wollte laufend umgerührt werden und klebte trotzdem fingerdick am Topfboden. Das war echtes Erlebniskochen. So, oder so ähnlich, muss der Maisbrei der Inkas geschmeckt gaben, wenn der Müller zu viele Coca Blätter gekaut hatte.

Zutaten
  • 250 g Maisgrieß
  • 1 Teelöffel Salz
  • 30 Gramm Butter
  • 1,5 l Wasser
  • für die Fleischsauce
  • 1 Karotte
  • ½ Zwiebel
  • 1 Scheibe Sellerie
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Esslöffel Olivenöl
  • 200 g Rinderhackfleisch
  • 50 ml Gemüsebrühe
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 1 Dose gewürfelte Tomaten
  • 10 g geraspelter Parmesan
  • 1 Lauchzwiebel zum dekorieren
  • Pfeffer und Salz
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Spaghetti mit Bologneser Soße

Foto: Spaghetti Bolognese

Spaghetti Bolognese

Spaghetti Bolognese gehört seit jeher zu meinen Lieblingsgerichten. Wahrscheinlich gibt es dafür genauso viele Rezepte wie für andere Küchenklassiker – von der Sportschaubolognese bis zum klassischen Ràgout alle Bolognese reicht die Spannweite. Im Gegensatz zu letzterem ist diese Version etwas einfacher und muss auch nicht so ewig lange kochen. Nach einer Stunde Kochzeit hat man schon eine leckere Soße (sie darf aber gerne auch länger kochen). Das liegt unter anderem daran, dass hier geräucherter magerer Speck (Dörrfleisch) zum Einsatz kommt, der Geschmack liefert.  Außerdem kommt nur Rinderhack hinein und nicht auch noch Schweinehack. Auch die Würzung ist eine andere: Kräuter der Provence sind sicher nicht original italienisch, gefallen mir aber – ebenso wie das Paprikapulver – gut darin.

Zutaten
  • 100 g magerer Räucherspeck (Dörrfleisch)
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 Zwiebeln
  • 4 EL Olivenöl
  • 500 g Rinderhackfleisch (gemischtes Hackfleisch geht auch)
  • 800 g Tomaten in Stücken (zwei Dosen á 400 g)
  • 150 ml kräftigen italienischen Rotwein (es darf natürlich auch ein französischer sein ;-))
  • 1 Bund Suppengrün
  • 1 EL Paprikapulver, edelsüß
  • 2 EL Kräuter der Provence (gemischte italienische Kräuter gehen auch)
  • 3 Lorbeerblätter
  • 2 TL Zucker
  • 2 EL Tomatenmark
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • 500 g Spaghetti
  • frisch geriebener Parmesan

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Bandnudeln mit Spargel und Champignons

Bandnudeln mit Spargel und Champigons

Bandnudeln mit Spargel und Champignons

So langsam geht die Spargelzeit wieder zu Ende. Noch eine Woche und dann dürfen sich die Spargelpflanzen von der anstrengenden Erntezeit erholen und Kräfte für die nächste Saison sammeln. Somit wird das wohl eines der letzten Spargelgerichte für dieses Jahr sein. Die Kombination von Spargel und Champignons gefällt mir gut. Dazu eine üppige Käse-Sahne-Soße mit frischen Kräutern bei denen diesesmal der Estragon eine (eher seltene) Hauptrolle spielen durfte.

Zutaten
  • 400 g grüner Spargel (weißer geht natürlich auch)
  • 30 g Butter
  • 1 TL brauner Zucker
  • 250 g braune Champignons
  • Salz
  • Pfeffer
  • 200 g Bandnudeln
  • 75 ml Weißwein
  • 150 ml Sahne
  • 50 g Parmesan
  • Prise Muskat
  • 3 EL gehackten Estragon
  • 1/2 TL Thymianblättchen
  • Spritzer Zitronensaft

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Spargel mit Pfefferminzbutter, Jakobsmuscheln und Parmesanchips

„Oh my god, it is so crazy“ würde Lena Meyer-Landrut sagen. Okay es war crazy, das Wetter in der letzten Zeit und der viele Regen, aber es war nicht „god“ es war Petrus der uns so verwöhnt hatte das man im Garten überhaupt nicht giessen musste. Und die Pfefferminze hat sich sichtlich wohl gefühlt, ist sie doch geradezu explodiert. Also ab damit in die Küche und was leckeres daraus gemacht. Zum Spargel eine Pfefferminzbutter, das hatte ich noch nicht gemacht. Und die Parmesanchips waren absolutes Neuland und gelesen hatte ich das bei „Aldi inspiriert“, einem kleinen Rezeptheftlein, dieses doch immer wieder überraschenden „auch“ Feinkosthändlers.

Zutaten pro Person
  • 250 gramm Spargel
  • 5 Jakobsmuscheln
  • 10 gramm Butterschmalz
  • 20 gramm Butter
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Stängel frische Pfefferminze
  • 30 gramm geraspelter Parmesan
  • Pfeffer und Salz

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Kürbis-Kumquat-Pastasotto mit Entenbrust

Das Gericht klingt exotisch, ist es aber eigentlich gar nicht. Den Einkauf dafür hatte ich im türkischen Lebensmittelladen und dem Gemischtwarengeschäft der Gebrüder Albrecht erledigt, ganz bequem. Die exotischste Zutat, Kumquats, bzw. deren Schalen, kann man durch Zesten einer ungespritzten Orange ersetzen. Das wäre dann auch das Originalgericht aus der Zeitschrift „Lust auf Genuss 10/2009 Kürbis & Kartoffeln“. Aber als ich die Kumquats sah, dachte ich mir, dass die etwas mehr Pepp in das Ganze bringen. Der süß-bittere, wie kandierte Geschmack kam auch gut raus.

Pastasotto heißt es deswegen, weil statt eines Risotto-Reises reisförmige Nudeln verwendet werden, wie man sie in jedem türkischen Lebensmittelgeschäft erhält. In der türkischen und griechischen Küche sind die weit verbreitet, und mit Brühe schlotzig gekocht verhalten sie sich fast wie Reiskörner, haben aber den zarten Weizengeschmack von Nudeln. Sehr lecker und harmonisch zur Entenbrust, die die Albrecht-Brüder beigetragen haben (so wie den Hokkaido-Kürbis).

Preiswert war das Gericht obendrein, Orangen, Kumquats und 500 g Reisnudeln kosteten etwas über 3 Euro, in die TK-Entenbrust musste ich allerdings knapp 5 Euro investieren. Eine frische Barbarie-Entenbrust ist natürlich noch schöner dazu, allerdings seltener als die TK-Ware zu bekommen. Der Kürbis hat satte 2 Euro gekostet. Wir haben jetzt zu zweit damit sehr reichlich Pastasotto und und eine kleine (ausreichende) Portion Fleisch gehabt. Für 4 Personen als Hauptgang nach einem Salat (Feldsalat passt ideal) und vor einem Dessert (vielleicht einmal Bratäpfel?) sind laut Rezept 3 Entenbrüste veranschlagt. Das ist immer noch ein sehr feines Essen für vergleichsweise wenig Geld. Ein schönes, ausgefallenes Essen muss nicht teuer sein.

Zutaten
  • 300 g Hokkaido-Kürbis
  • 1 Zwiebel
  • 4 Orangen
  • 1 Kumquat (ersatzweise die unbehandelte Schale einer der Orangen)
  • 2 EL Olivenöl
  • 250 g Kritharaki (reisförmige Nudeln, gibts auch unter türkischem Namen)
  • 250 g kräftige Geflügelbrühe (Instant) (ich habe etwas mehr benötigt)
  • 50 g geriebener Parmesan
  • 1 bis 3 Entenbrustfilets mit Haut
  • Salz Pfeffer
  • 2-3 Thymianzweige
  • 2 EL Enten- oder Gänseschmalz (Weihanchtsresteverwertung)
  • 50 g Butter

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Gnocchi mit Salbei und Tomaten (à la multikulinarisch.es)

gnocchi-salbei-tomatePeggy hat im Sommer von den Nudeln mit Salbei und Tomaten geschwärmt. Ein ganz simples Rezept, aber sie musste nach einmaligem Verzehr zur Suchtberatung … 😉 Leckere Dinge machen einfach Lust auf mehr, mehr, mehr!

Der letzte Salbei dieses Jahr besteht nur noch aus kleinen Blättchen, aber besser als diese über den Winter verkommen zu lassen, verwende ich sie. Auf Nudeln hatte ich keine Lust, eher auf Gnocchi, aber Gnocchi mit Salbeibutter sind ja auch ein Klassiker. Hier wird er milde erweitert.

Man nehme
  • 1 Packung Gnocchi (Kühltheke – natürlich kann man die Gnocchi auch selbst machen)
  • 1 Handvoll Salbeiblätter
  • 250 g Cherrytomaten
  • 1 kleine Zwiebel
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer, Parmesan

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Nudeln mit Kürbissoße

kuerbissosse

Hier wäre also das nächste Kürbisrezept. Wie das zum Kürbisketchup stammt auch dieses aus dem aktuellen „Lust auf Genuss – Kürbis & Kartoffeln“, das an den Supermarktkassen aushängt. Dort nennt sich die Soße „Kürbis-Bolognese“, aber mit Bolognesesoße hat das nun wirklich nix zu tun.

Die Soße allein hat mich nicht vom Hocker gerissen. Erst die Mischung von Soße, Parmesan und gutem Olivenöl hat geknallt. Um von dem Ganzen satt zu werden, habe ich Dinkelvollkornspaghetti dazu serviert. Da diese auch einen leicht süßen Geschmack haben – wie die Soße – hatte das gesamte Gericht eine süßliche Note. Nicht unbedingt mein Fall. Mit „normalen“ Nudeln würde ich das aber glatt nochmal probieren.

Zutaten
  • 400 g Kürbis (Muskat, Hokkaido)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Olivenöl
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 250 g Nudeln (Linguine, Spaghetti)
  • Salz
  • 3-4 EL Kürbisketchup
  • Olivenöl zum Beträufeln
  • Parmesan zum Bestreuen

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Überbackener Fenchel „Schwarzwald“

fenchel gratiniert

Wie, wo, was? Schwarzwald? Tjaaa … das kommt daher, dass ich Fenchel warm ziemlich läppsch finde. Und mit Käse überbacken brauche ich da irgendeine Art Schinken oder Kassler dazu. Kochschinken fand ich aber langweilig, und Kassler gab es keines, also hab ich ein Stück Schäufele genommen. Dieses feine Stück Schweineschulter ist am besten, wenn es noch am Knochen hängt. Es gibt es aber auch ausgelöst geräuchert, und so hatte ich das jetzt. Hier im Südbadischen wirft man das Fleisch oft in heißes Wasser mit etwas Lorbeer und evtl. Pfeffer und Piment, ohne Salz. In Gasthäusern bekam ich so zubereitet bisher darum immer ausgelaugtes, trockenes Zeugs.

Diesmal sollte es aber ganz anders verwendet werden, das würzige Fleisch. Im Ergebnis war es auch zart und saftig und hat die Käsesahnesoße fein aromatisiert.

Zutaten
  • 1 kleines Schäufele (geräuchert, ohne Knochen)
  • 4 Fenchelknollen
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 cl Ouzo
  • 100 g Kräuterschmelzkäse
  • 50 ml Sahne
  • milder Reibekäse
  • Parmesan
  • ca. 1/4 l Gemüsebrühe

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Tomatensuppe mit Graupen

Keine Überraschung, dass eine Tomatensuppe gut in die Diät passt. Ich habe den Tag über einiges an Kalorien gespart, um abends etwas mehr Gemüse in die Suppe zu packen. Die ansonsten ungeliebten Graupen fand ich in der Tomatensuppe richtig gut, und nach einer halben Stunde Kochzeit war die eigentlich sehr kleine Menge so stark gequollen, dass sie eine prima sättigende Suppeneinlage ergab. Und so hat man dann schließlich etwas zu kauen, was ich persönlich für das Sättigungsgefühl sehr wichtig finde. Zuzubereiten ist das Ganze kinderleicht, und viel Arbeit macht das nicht. Pro Portion hat man wohl knapp 500 kcal auf dem Teller, bzw. den Tellern, denn da ist mehr als ein Nachschlag mit drin. Geadelt wird das Ganze durch die Würze aus Anna Fornos Kräuterpaste. Immer wieder lecker …

Zutaten für 2 – 3 Personen
  • 1 Bund Suppengrün
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 70 g Graupen
  • frische Salbeiblätter nach Geschmack
  • 1 TL Olivenöl
  • 3/4 l Wasser
  • 1 gehäufter TL Instantgemüsebrühe
  • Anna Fornos Kräuterpaste
  • 1 große Dose Tomaten (oder zwei von normaler Größe)
  • 6 EL Crème Fraîche
  • 3 EL geriebener Parmesan
  • Vollkornbrot

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Tomatensuppe mit Graupen

Martina 20:16