Die Erschaffung der Welt: Berge und Täler

Kochen kann die Welt erklären. Kreationisten sollten allerdings diesen Artikel meiden.

Als der liebe Gott die Welt erschuf, bekam er Hunger. Beziehungsweise sie, denn der liebe Gott ist wohl eine Frau. Also fragte der liebe Gott ihren Mann (den Göttergatten), was es denn zu essen geben soll, und der antwortete „Pizza“. So erschuf der liebe Gott die Pizza … erst suchte sie nach einem Rezept, das sie beim Kollegen lamiacucina (auch so ein Küchengott) vor einiger Zeit gelesen hatte. Dort wird illustrativ gezeigt, wie man eine Pizza nach EU-Norm herstellt. Und der liebe Gott wunderte sich, denn die EU wollte sie erst viel später erschaffen.

Im EU/lamiacucina-Rezept wird Bierhefe verwendet, die der liebe Gott aber nicht im Sortiment hat, weswegen sie auf normale Backhefe (Trockenbackhefe, um genau zu sein) zurückgreifen musste. Aber sie wollte ihrem Teig wenigstens einmal die 6 Stunden Zeit zum Reifen gönnen, und das tat ihm auch sehr gut. Dann musste der liebe Gott überlegen, wie sie ihre Pizza am besten ausbacken sollte, so ohne Holzofen und Backstein. Sie beschloss, auf volle Hitze zu drehen (275 Grad laut Aufdruck auf dem Schalter) und die Backbleche mit vorzuheizen. Jetzt musste eine Strategie entwickelt werden, wie man die Pizza belegt und dann auf die heißen Bleche bekommt. Der liebe Gott dachte sich: „du hast doch diese schönen Schneidematten aus Plastik, die du bei Tchibo, den du erst viiiiieeeel später erschaffen wirst, gekauft hast. Nimm doch die, gut bemehlt, als Unterlage.“ Gedacht, getan. Zwei Pizzen, nahezu backblechgroß (bedenket: der liebe Gott hat nur einen 60 cm-Herd), wurden belegt, mit Pizzasoße „pikant“ von Oro di Parma und Büffelmozzarella und Artischocken und Schinken und Pilzen und Paprika und Sardellen und Salami … jede ein bisschen anders, einmal für den lieben Gott, einmal für den Göttergatten. Als sie damit fertig war, war auch der Ofen heiß und das erste Blech sollte mit Pizza bestückt werden. Aber … die gut bemehlte Schneidematte wollte die Pizza nicht hergeben … rütteln und schütteln verteilten nur den Belag etwas gleichmäßiger. Schimpfen half auch nicht.

So durfte der Göttergatte am Schöpfungsprozess teilhaben: Mit einem dünnen Pfannenwender bewaffnet versuchte er, den Teig zu unterwandern und von der Matte zu lösen, während der liebe Gott zupfte und ruckelte … nachdem alles nicht so ging, wie erwartet, wurde der Teig anstatt aufs Blech erstmal auf Backpapier geschoben. Dabei entwickelten sich interessante Falten und Risse, und der liebe Gott sah, dass das gut war. Zumindest die Erde könnte doch so schöne Strukturen gebrauchen! Halt mit Wiesen statt Tomatensoße und Bäumen und Felsen statt Paprika und Salami …

Und so geschah es dann auch. Der liebe Gott und der Göttergatte verschmausten schmackhafte, wenn auch nicht ganz wohlgeformte Pizzen und danach waren sie gestärkt und schufen Berge und Täler. So war das damals.

Schnitzel-Pizza „Duo“

Gestern war so ein Tag, wo ich erstmal nicht so recht wusste, was ich kochen will. Vor lauter Arbeit (sogar die Mittagspause musste ich ausfallen lassen), bin ich nicht dazu gekommen, mir auch nur 5 Minuten Zeit zu nehmen, um mir was zu überlegen. Also habe ich erstmal in diversen Food-Blogs gestöbert -in der Hoffnung auf eine Inspiration. Nach kurzem Suchen bin ich dann bei Spülkönig & Kitchenqueen auf das Rezept „Sunshinepizza“ gestoßen. Da war sie, die Inspiration! Pizza mit Schnitzel – das klang irgendwie gut. Die Sache hatte nur einen Haken: so ein Pizzateig dauert ja schon eine Weile, wenn man ihn selber macht, und ich musste zuerst noch einkaufen gehen (bin ich froh, dass die Supermärkte mittlerweile mindestens bis 20 Uhr geöffnet haben). Also entschied ich, einen Fertigteig zu kaufen. Ein Vorhaben, dass beinahe schief gegangen wäre. Ich war schon durch die Kasse durch und fast am Ausgang, da durchzuckte es mich wie ein Blitz: „du hast den Pizzateig vergessen!“.  Also schnell nochmal zurück – ans andere Ende des (wirklich großen) Marktes und nach Fertigteig geschaut. Eine einzige Packung lag noch in der Kühltheke – Glück gehabt.

Das Rezept habe ich dann deutlich abgewandelt. Statt Broccoli gab es Tomaten. Die Garnelen habe ich weggelassen und außer der Mangochutneycreme habe ich noch eine Chilicreme gemacht. Und neben dem Mozzarella kam auch noch geriebener Emmentaler zum Einsatz. Die Pizza wurde dann in zwei Bereiche geteilt – jeder etwas anders belegt. Die linke Hälfte mit Fleisch, Tomaten, Käse, Ananas und der Mangochutneycreme. Die rechte Hälfte mit der Chilicreme und Salami anstelle der Ananas. Das Ergebnis hat mir gefallen. Vor allem die Seite mit der Chilicreme. Das mit dem Mangochutney war auch nicht schlecht, aber es war mir etwas zu lasch – da muss ich nochmal drüber nachdenken. Aber Pizza mit Schnitzel ist auf jeden Fall eine schöne Idee. Das werde ich sicher wieder mal kochen… und überlegen, was da noch so passen könnte.

Zutaten
  • 1 Packung Fertigteig (400 g)
Für den Belag

Belag 1

  • 100 g Schmand
  • 80 g Mangochutney
  • 100 g Ananasstücke (möglicht schwach gezuckert, falls aus der Dose)
  • 150 g Schnitzel
  • 125 g Mozzarella
  • 50 g Emmentaler

Belag 2

  • 100 g Schmand
  • 3 EL scharfe Chilisoße
  • 50 g Salami
  • 2 Tomaten
  • 150 g Schnitzel
  • 125 g Mozzarella
  • 50 g Emmentaler
  • Salz und Pfeffer (für beide Beläge)

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Essen unterwegs – Hüttenwanderung in den Tessiner Alpen

Ich hasse Berge. Sie sind hoch. Sie sind anstrengend. Sie sind kalt. Sie sind heiß. Sie sind gefährlich. Sie sind schroff.

Warum um alles in der Welt habe ich mich zu einer Hüttenwanderung überreden lassen?

Ich bin viel zu gutmütig, das wird es sein. Ausgerüstet mit einem Rucksack voller, äh, Brötchen, Wasser und Schlafsack, haben wir uns aus dem Bleniotal von der Seilbahn das erste Stück hochbringen lassen. Man muss es ja nicht übertreiben. Immerhin kann man sich 1000 Höhenmeter ersparen, man fährt von 430 auf 1413 m, und das ist schon recht atemberaubend. Ich finde, so kleine Gondeln sollten verboten werden. Oben war es aber sehr lieblich-bergig.

Und so zog sich der erste Tag dahin mit gemächlichem Wandern bis auf 2100 m zur Quarnei-Hütte, vorbei an Almwiesen und Kühen und Kühen und Wiesen und Wäldern und Kühen und Wiesen und Kühen. Dazwischen ich, bei jedem Anstieg schnaufend wie eine dicke Lokomotive und langsamer als eine Nacktschnecke auf Sägemehl. Aber was soll’s, man hat ja schließlich Urlaub.

Der Hüttenwirt hat uns übrigens mit selbstgemachter Pizza versorgt, die auch am nächsten Tag noch als Marschverpflegung gut Dienste verrichtete. Der Pudding mit dem Schuss Eierlikör zum Nachtisch … war am Morgen danach zwei Aspirin wert! Aber lecker … die Maggi-Bouillon vorneweg … sei ihm verziehen. Wir lieben alle Maggi, nicht wahr?! Danke, Stefano, für einmal rundum Pampern!

Der nächste Tag war hoch. Felsig. Voller Schnee und Ängsten. Mit Höhenangst sollte man keine Pässe (2600 m hoch) durchsteigen. Okay, ich hab es überlebt und bin auch angekommen. Erst am Passo del Laghetto. Dann an der Adula UTOE (ein Tee und ein Brotkuchen retteten mich kurz). Und dann fiel ich in die Hände von Daniele in der Adula CAS.

Echt, Daniele, wir fanden die Pizza von Stefano voll okay!

Daniele, der Hüttenwart der Adula, hat sich ausgeschüttet vor Lachen. Pizza! Wie kann ein Tessiner Hüttenwart Pizza machen? Er hat dann auch bei Stefano angerufen und sich nochmal über ihn lustig gemacht. Dabei war Stefanos Pizza super gut! Und wenn er am Morgen „Lust auf Pizza hatte“ so dass er „einen Teig gemacht hat“ und wir die einzigen Gäste auf der Hütte waren, was sollten wir dann sagen? „Wir wollen aber Murmeltierbraten!“? Macht man doch nicht!

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EM-Küche 5. Spieltag: zuviel des Guten

Der Spieltag begann erstmal mit einer kulinarischen Herausforderung durch Lotta-Martina. Denn die Rezepte des ersten Spiels (Tschechien : Portugal) waren nicht das, was ich heute hätte kochen wollen: Eier mit Sardinenfüllung – ein klares Foul und nur knapp an einer gelben Karte vorbei! Das man mit solchen Gerichten keinen Blumentopf und auch keinen Punkt gewinnt ist klar. Und so kam es dann auch auf dem Spielfeld. Wobei die Portugiesen, zumindest was das Essen angeht, nicht so überlegen waren wie auf dem Platz. Dort gab es ein klares und verdientes 3:1 gegen eine tschechische Mannschaft, die nicht wirklich eine Siegchance hatte.

Ganz anders sah es bei der zweiten Begegnung des heutigen Tages aus: Schweiz gegen die Türkei. Da standen Käse-Zwiebelwähe und Lahmacun auf dem Spielplan. Mein Favorit war ja eigentlich die türkische Version der Pizza, aber der Arbeitsaufwand hat mich dann doch zur zweiten Wahl greifen lassen, der Wähe. Bereut hab ich’s nicht. Die Zubereitung ist wirklich einfach. Zwiebeln und Speck schneiden, andünsten und mit den übrigen Zutaten mischen. Alles auf den Blätterteig geben, mit Käse bedecken und für eine knappe halbe Stunde in den Ofen. In der Zwischenzeit kann man noch einen grünen Salat zubereiten und dann ist die Zwiebel-Käse-Wähe auch schon fertig. Weiterlesen

Schweiz – Türkei. Käse-Zwiebelwähe – Lahmacun

alternatives EM-LogoMerhaba und Grüezi miteinand!

Die glücklosen Gastgeber gegen die glücklose Türkei … zwei Looser spielen um’s Weiterkommen. Mit meinen heutigen Rezepten gehören sie beide zu den Europameistern, kulinarisch. Diesmal habe ich zwei Varianten für den Backofen gewählt, eine klassische Wähe aus der Schweiz und Lahmacun, die türkische „Pizza“. Leichter verdaulich ist mit Sicherheit letztere. Ein erstaunliches Rezept, das fast völlig ohne Fettzugabe auskommt (bis auf das Öl im Krautsalat).

Die Schweizer Wähe steht und fällt mit der Qualität des Käses. Also hier bitte keinen fertig geriebenen „Emmentaler“ aus dem Beutel nehmen. Das Zeugs eignet sich zur Herstellung von Türdichtungen, aber als Lebensmittel ist es nicht zu verwenden.

So, und für wen bin ich heute? Fällt mir etwas schwer, aber da ich nun mal die Schweiz zu meinen persönlichen Europameistern der Herzen gemacht habe: Hopp Schwiiz!!!

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Knuspriger Dinkel-Pizzateig

So entstanden vor Jahrtausenden die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Menschheit – per Zufall. Nicht dass ich nicht schon lange von Dinkel überzeugt wäre. Ist ein leckeres Mehl. Erstaunt hat mich, dass es hier unten im südwestlichsten Zipfel der Republik fast in jedem Supermarkt zu bekommen ist (nicht bei den Discountern, aber sonst …). Und nach Jahren des Zögerns hatte ich irgendwann mal zugegriffen, Dinkelmehl gekauft und dann nicht so recht gewusst, was ich damit machen soll. Seelen zum Beispiel, aber über die schreibe ich ein anderes Mal.

Heute war ich Opfer der eigenen Schusseligkeit. Nachdem ich im Weinregal einen Roten für, ach ich sage lieber nicht, wie billig der war, aber nicht übel, also nach der Entdeckung einer Flasche Rotwein, um den Satz fertig zu bringen, hat bei mir wohl das gierige Hirn ausgesetzt und ich bin zur Kasse gegangen, ohne Mehl einzupacken. Blöd, wenn man Pizza machen möchte und zuhause schon die Mehlreste ausgewogen und für zu leicht befunden hat. Als ich den Schlüssel in die Wohnungstür steckte, fiel es mir ein: Du hast das Mehl vergessen!

Der Notfallgatte war gerade schon dabei, sich in Schale zu werfen, um das Gewünschte nachzukaufen, da habe ich noch etwas Dinkelmehl entdeckt, das den Attacken von Lebensmittelmotten und Reiskäfern wohl widerstanden hat. Also rein damit in den Teig.

Was soll ich sagen? So knusprig war mein Pizzateig eigentlich noch nie, und schmackhaft ist das Zeug ja allemal. Daumen hoch und Empfehlung! Leute, nehmt Dinkelmehl!!!

Zutaten
  • 350 g Weizenmehl
  • 150 bis 200 g Dinkelmehl
  • ca. 400 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Tütchen Trockenhefe
  • 1 1/2 TL Salz
  • 1 EL Olivenöl

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Pizza Tonno – Aldi Gourmet

Zutaten

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  • Pizza Tonno (Aldi Gourmet)

Schwierigkeitsgrad: Einfach
Vegetarisch: Nein
Portionen: 2
Vorbereitungszeit: 10 (Minuten)
Kochzeit: 8 (Minuten)

Beschreibung

Pizza aus der Kühl- oder Gefriertheke mache ich eigentlich kaum noch. Selbstgemachte schmeckt einfach besser. Aber ab und an probiere ich dann doch mal wieder eine. Diesesmal war es eine Thunfisch-Pizza vom Aldi – aus der „Gourmet“-Reihe, also dem (für Aldiverhältnisse) Hochpreissegment.

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Pizza

Zutaten
  • 400 g Mehl
  • 1 Päckchen Trockenbackhefe
  • 1 TL Salz
  • 4 EL Olivenöl
  • lauwarmes Wasser
  • 1 Dose Oro Di Parma Pizzasoße „Pikant“
  • 1 Beutel Pizzakäse, gerieben
  • Salami, gekochter Schinken, Kapern, Artischocken, Champignons, …
  • Salz, Oregano
  • Knoblauch

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Pizza

Martina 10:50