Lorcher Kulturtage: Weinwanderung von Aßmannshausen nach Lorch

Eine Weinwanderung am Tag der deutschen Einheit fand ich eine nette Idee. Im Rahmen der Lorcher Kulturtage bot der Kultur- und Heimatverein Lorch am letzten Wochenende eine Wanderung von Aßmannshausen nach Lorch an. Durch die Weinberge mit drei Zwischenstopps zur Weinverkostung und abschließendem Vesper im Kolpinghaus in Lorch. Leider verschwieg der Veranstaltungshinweis auf der Website der Stadt Lorch, dass man sich eigentlich dazu anmelden musste. Und so standen wir unwissend um Punkt 12 Uhr auf dem Parkplatz beim Wispergrill an der alten B42 in Lorch. Als der Bus kam, waren rund 60 weitere Teilnehmer eingetroffen und wir bekamen Bedenken, ob wir überhaupt noch einen Platz ergattern würden. Aber alle Bedenken waren unbegründet. Völlig unbürokratisch wurden wir in die Teilnehmerliste eingetragen, entrichteten unseren Obolus von 15 € pro Person und stiegen ein.

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Weinwirtschaft Laquai, gut Essen und Trinken

Am schönsten ist es im Mittelrheintal (für alle, die bei dieser Geographiestunde gefehlt haben: Das ist der Rheindurchbruch durch das rheinische Schiefergebirge, das Rheintal zwischen Rüdesheim und Koblenz)  im Spätsommer und im frühen Herbst. Am frühen Morgen ist es noch recht frisch, der Nebel hängt über dem Fluss und über den Weinbergen. Wenn man aus dem Burgfenster von Burg Stahleck schaut, ein wunderbarer Blick auf die noch nebeligen Weinberge und das untrügerische Wissen, die Sonne wird den Nebel an diesem Tag noch platt machen. Es kann losgehen, ein kurzes Stück mit dem Schiff, dort wird gerade eine Weinprobe auf japanisch gehalten, mit japanischen Bestellzetteln auf dem bestimmt リースリング steht. Es ist schon eine witzige Welt. Ich wollte ja eine Weinstubenkritik schreiben, aber dazu musste ich erst einmal durch das schöne Rheintal, den Freistaat Flaschenhals, nach Lorch laufen, und das geschah bei herrlichem Sonnenschein, die Sonne hatte gewonnen, mein Kopf, trotz Mütze und Sonnenschutz, ebenfalls – die Farbe Rot.

Gottseidank liegt der Garten der Weinwirtschaft Laquai im Schatten, so dass ich nicht weiter leiden musste, im Gegenteil mit einem Riesling trocken wurde ich herrlich erfrischt, leicht und etwas säurebetont war er. Essen gabs natürlich auch und richtig gutes, ein knackig frischer Salat mit selbstgemachtem Dressing und gerösteten Kürbiskernen.

Als Hauptgang hatte ich Rumpsteak mit Kräuterbutter und Bratkartoffeln. Das Steak à point gebraten, die Kräuterbutter ebenfalls selbst gemacht und die Bratkartoffeln waren perfekt gebratene Würfelkartoffeln. Dazu hatte ich einen Cabernet Sauvignon, ja Sie lesen richtig: ein Cabernet Sauvignon aus dem Rheintal. Dunkel in der Farbe, mit den typischen Aromen nach schwarzen Beeren und einem schönen Abgang und fast ohne Tannine. Leider kann man auf der Weingut-Internetseite nicht mehr darüber lesen. Trotzdem eine interessante Entdeckung. Weinwirtschaft Laquai ist jetzt nicht eine typische Straußwirtschaft, sondern eher die kleine, gemütliche Weinstube mit etwas gehobener Küche. Die Schoppenweine zwischen € 2,70 für den trockenen Riesling und € 4,50 für den Cabernet Sauvignon. Die kleineren Gerichte wie Käseteller, Wildschweinsülze, oder Wildschweinbratwürste sind unter € 10. Lammrücken, Rumpsteak oder die Wispertalforelle zwischen € 10 und € 16,50. Der Service ist freundlich und aufmerksam.

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Deutsches Weintor Spätburgunder Blanc de Noir – Der weiße Rote

Berlin und Wein. Schlimmer noch: Spandau und Wein. Ich war ja skeptisch. Bei meinem ersten Weg durch Spandau dann: Ein Weingeschäft. Hurra! Bei Bolle, dem Supermarkt mit dem traditionsreichen Namen, Wolfenweiler Supermarktware. Überall viel „Edelherb“, „lieblich“, „süffig“. Die Norddeutschen halt, die Zuckerschnäuzchen.

Kaiser’s, der Laden, der Kassiererinnen gerne mal feuert, wenn sie Rabattmärkchen unterschlagen, hat ein schön aufgemachtes Weinregal, auch mit vielem Süßen. Was ich aus Südbaden nur eingeschränkt kenne, nämlich Pfälzer Weine (man gräbt sich ja nicht selbst das Wasser ab, in der Pfalz wird das Sortiment badischer Weine auch nur den üblichen Minimalstandard beinhalten), gibt es hier in großer Vielfalt. Blanc de Noir, das war mir bisher noch gar nicht uintergekommen (und kaum schaue ich auf die Webseite eines meiner Lieblingswinzer, hat er den auch neuerdings im Sortiment). Es ist ein weiß ausgebauter Spätburgunderwein.

Rotwein entsteht normalerweise durch das Auskochen (chemisch oder thermisch) der roten Trauben. Presst man aus roten Trauben nur den Saft, erscheint er weiß, genau wie der Saft aus weißen Trauben. Wird die Schale mit verarbeitet, entsteht ein Roséwein. Der Blanc de Noir zählt zu den Roséweinen, erscheint aber fast weiß, mit einer ganz leichten Rosafärbung.

Der hier verkostete Wein versprach viel. Spätburgunder sind ja in der Regel recht gehaltvolle Weine, und auch der Alkoholgehalt von 13 % Vol. deutet nicht auf einen allzu leichten Wein hin. Und ja, es ist ein recht schöner Wein. Gehaltvoll, einem Grauburgunder nicht unähnlich, kräftig aber auch weich, harmonisch, trocken. Ein bisschen Melone, etwas herbstliches Obst. Kein Begleiter zu Spargel oder leichten Speisen, eher ein Begleiter zu Steinpilzen und kräftigeren Kalbfleischspeisen, zu Krustentieren und schmelzenden Weichkäsen. Für das Preissegment (4,99 Euro für 0,75 l, momentan im Angebot 4,49 Euro) ein schöner Wein, den man auch mal Gästen vorsetzen kann. Na gut, wenn es keine allzu berlinerischen Berliner sind. Denen ist dieser Wein vielleicht nicht lieblich genug.

Die Seite des Spätburgunder Blanc de Noir – Der weiße Rote mit allen Angaben: https://www.weintor.de/

Holunderblütensorbet

Die Geschichte des Sorbets ist schon ziemlich alt. Es kam aus dem 16. Jhdt. nach Europa und diente als Erfrischung in einer mehrgängigen Mahlzeit,  wie auch heute noch.  Sorbets waren , denke ich in der aufkommenden Mehrgänge-Gastronomie Mitte der Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts ein beliebter Zwischengang. Auch unsere Kids haben das entdeckt, es heisst mittlerweile Slush. Ist im Prinzip nichts anderes, kommt aus den Maschinen auf den Jahrmärkten, gibts aber auch in Jugendherbergen, und die Frage heisst natürlich nicht willst Du es mit Holunder, sondern willst Du Erdbeer und Zitrone, „was gibst es sonst noch?“, oder mit allem.

Im Prinzip wissen sie was es ist, dennoch bringt es wunderbare Ergebnisse; wenn sie darüber schreiben: z.B. „Einfach Eiswürfel mit Sirup Stufe 6 mixen, bis gewünschte Konsistenz erreicht ist“, ein echter Minamalist! Eine weitere originelle Idee: „ich kaufe immer diese kratzeis im becher, fülle das ganze in eine plastikflasche um, lege sie ins eisfach und schüttel sie regelmäßig. dadurch friert es nicht als ganzes ein, sondern das gefrorene wird immer wieder kaputt gemacht! und ihr habt nach ein paar stunden die konsistenz von dem slush vom jahrmarkt! „Juhu, wer auch immer es war, er/sie hat es verstanden. Schwieriger sind schon die Kiddys, die es einfach zu gut machen wollen z.B.: „ich werde mir eine Eis-Slush-Maschine für meine Fete ausleihen und wollte gerade Erdbeerkonzentrat mit kleinen Stücken erwerben. Der Lieferant kann jetzt nicht liefern und die anderen Wettbewerber, die ich kenne, haben nur Slush-Konzentrat ohne Fruchtstücke…. und weiter…Kann man Slush-Getränke auch irgendwie selbst machen? Oder kennt Ihr Lieferanten, die hochwertiges Konzentrat mit Fruchtstücken liefern?“. Meine Empfehlung, Jungs schwingt euch auf, neben der Arschbombe im Schwimmbad, mal zu zeigen, wie eine Erfrischung auch geht. Es lohnt sich die Mädels suchen danach.

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Fischauflauf Piemont

Ganz einfach zu machen ist dieser Fischauflauf. Dadurch dass der Fisch praktisch im (Weißwein-)Dampf gart bleibt er wunderbar zart und saftig. Die darin schmorenden Champignons und Zwiebeln geben dem Weinsud einen würzigen Geschmack. Das ist dann auch gleich die Soße zu dem Gericht. Am besten isst man den Fisch mit Baguette oder Ciabatta-Brot – Reis, Nudeln oder Kartoffeln passen meiner Meinung nach eher nicht dazu.

Die Zusammensetzung der Panade habe ich übrigens zugunsten des Parmesans auf 1 zu 1 geändert. Vorher waren es doppelt soviele Semmelbrösel wie Käse.

Fischauflauf Piemont

Zutaten
  • 1 EL Butter für die Form
  • 1 grosse Zwiebel
  • 200 g Champignons
  • 500 g Fischfilets
  • 1/2 Zitrone
  • Salz
  • Pfeffer
  • 3 EL Semmelbrösel
  • 3 EL Parmesan
  • 2 EL Olivenöl
  • 125 ml Weisswein
  • 1/4 Bund Petersilie

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Rheinhessen Silvaner

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Foto: Rheinhessen e.V.

Eine Meldung hat mich doch erstaunt: Die Discounter Aldi, Lidl usw. bestreiten mittlerweile 48 % des deutschen Weinabsatzes. Ich habe mir anhand eines der letzten Aktionsangebote von Aldi mal die Mühe gemacht und ein bisschen gerechnet. Angeboten wurde Grauer Burgunder aus Rheinhessen in 0,75 l. Der Preis interessiert mich erst einmal nicht.

Aldi Süd betreibt ca. 1.750 Filialen. Nehmen wir an, jeder Markt wird wöchentlich mit 60 Flaschen beliefert, macht 105.000 Flaschen = 78.000 Liter. Die Rebfläche für Grauen Burgunder in Rheinhessen wird mit ca. 1.150 ha angegeben. Grauer Burgunder ist jetzt nicht so ein Massenträger, legen wir einen Ertrag von 50 hl pro Hektar und Jahr zugrunde, ergibt 57.000 hl. Das würde bedeuten Aldi vertickert in einer Woche mehr als 1 % des gesamt verfügbaren Grauen Burgunders in Rheinhessen. Diese Rechnung möchte ich für einen Wein im Stammsortiment, z.B. für den Riesling trocken, Rheinhessen, gar nicht aufmachen. Das sind irgendwie schwindelerregente Mengen. Bekomme ich deswegen weder bei Aldi, noch bei Tengelmann einen akzeptablen Silvaner? Ich muss meinen Wein ja auch nicht dort kaufen – zurück zu den Wurzeln: Weiterlesen

Chateau Pech-Redon, Coteaux du Languedoc, La Clape

Reisen bildet bekanntermaßen… bei „all inklusive“  einen weiteren Ring um die Hüfte. Reisen bildet auch mathematisch: der TGV kommt um 15:47 Uhr in Narbonne an. Der Bus fährt um 16:22 Uhr, bleiben 35 min. minus Umsteigezeit, um den Bus zu bekommen. Der TGV hatte exakt 35 Minuten Verspätung! Ich bin also in das Herz des Corbières gereist.

Montagne La Clape

Montagne La Clape

Reisen bildet aber auch Geschmack. In diesem Fall die Bewertung von Fitou, Corbières und La Clape. Das sind Weinlagen des Languedoc. Es war mir nicht unbekannt, das gerade die Weine des Languedoc eine richtungsweisende Entwicklung genommen hatten, in den letzten 20 Jahren. C0rbières wurde 1985 eine eigenständige appellation d’origine contrôlée. Das ist insofern interessant, weil es zeigt seit wann versucht wird qualitätsorientierten Weinbau zu betreiben. Weiterlesen

Weintest Nr. 18: Französischer Rosé im 3-Liter-Gebinde vom Edeka

Bisher habe ich mich an diese Weine in Schläuchen nicht herangewagt. Aber nach der Empfehlung von Weinnase bei Man kann’s Essen habe ich mich doch mal an einen solchen Wein gewagt. Beim Edeka entdeckte ich kürzlich drei französische Landweine, jeweils im 3-Liter-Schlauch – einen Weißwein, einen Rosé und einen Rotwein. 5 Liter wären mir jetzt für den Hausgebrauch zuviel gewesen, aber 3 Liter waren genau richtig und nach kurzem Überlegen entschied ich mich für den Rosé. Weiterlesen

Weintest Nr. 17: Becksteiner Tauberklinge 2007 vom Edeka

Nachdem es seit längerem keine interessanten Neuheiten im Aldi-Weinsortiment gibt – abgesehen von der einen oder anderen Aktionsware, die nur kurze Zeit im Sortiment ist und die ich regelmäßig verpasse -, schaue ich mich jetzt des Öfteren beim Edeka um. Der hat eine sehr schöne Weinabteilung, die natürlich um einiges umfangreicher ist, als das was der Aldi zu bieten hat. Auch die Preise decken einen größeren Bereich ab. Im unteren Segment, kann Edeka – zu meinem nicht geringen Erstaunen – jedoch gut mir Aldi mithalten.  Darüber hinaus reicht die Spanne der Preise bis zu 20 € – solche Preise gibt es bei Aldi nicht einmal, wenn zu Weihnachten Champagner vorübergehend im Sortiment steht. Dieses mal wollte ich einen kräftigen Frankenwein zu einem deftigen Bratwurstessen. Nach kurzer Suche fiel meine Wahl auf eine Flasche der Lage Becksteiner Tauberklinge aus der Weinregion Baden-Tauberfranken. Baden-Tauberfranken ist der Teil von Franken, der in Baden-Württemberg liegt und neben Ortenau die einzige Weinregion außerhalb Bayerns, die Wein in Bocksbeutel abfüllen darf. Weiterlesen

Hackfleischbällchennudelsoße

Mein lieber Schwan, das war ja beinahe schon unerwartet lecker … diese Soße mit Hackfleischbällchen. Die kommt ins Standardrepertoire. Aber wieso war sie da nicht schon?

Zutaten (4 Portionen)
  • 500 g gemischtes Hackfleisch
  • 1 altbackenes Brötchen
  • 1/8 l Milch
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL geriebener Parmesan
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 300 ml trockener Weißwein
  • 1 große Dose Tomaten
  • 2-3 Lorbeerblätter
  • Salz, Pfeffer
  • Olivenöl
Zubereitung

Milch erhitzen, Brötchen klein schneiden und darin einweichen. Zwiebel und Knobi fein hacken, in etwas Olivenöl glasig dünsten. Hackfleisch, Zwiebel-Knobi-Mischung, ausgedrücktes Brötchen, Parmesan, Salz, Pfeffer und Muskat mischen. In etwas Olivenöl den zu Bällchen geformten Fleischteig kräftig anbraten (sie dürfen ruhig ordentlich Farbe annehmen). Bällchen aus der Pfanne heben, Bratensatz mit Weißwein ablöschen und loskochen. Dosentomaten hacken und mit dem Saft dazugeben. Lorbeerblätter hineintun, aufkochen lassen, Fleischbällchen zugeben, mild mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 1 Stunde schmoren lassen. Bis dahin sollte die Soße etwas eingekocht sein und ein schönes Aroma entwickelt haben. Eventuell nachwürzen.

Dazu Spaghetti und Parmesan.

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Hackfleischbällchennudelsoße

Martina 19:47