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Gasthof Alter Fuchs in Salzburg

mit leckeren Varianten eines alten österreichischen Themas: Schnitzel

Niemand bei uns käme auf die Idee einen Gasthof „alter Fuchs“ zu nennen, zumindest ich nicht. Viel zu nahe liegen die Assoziationen vom schlauen Fuchs, der einen über den Tisch zieht, oder schlimmer noch die Gedanken, die auf der Geruchsebene bei diesem Begriff aufkommen.

[1]

Mitnichten ist das beim Gasthof Alter Fuchs der Fall. Die Fassade, ein hübsches Barockgebäude, wie so viele in der Salzburger Altstadt. Über ein paar Stufen gelangt man in einen wunderbaren gotischen Gewölbekeller. Auch das habe ich in einigen anderen Barockstädten gesehen. Der Kern der Gebäude war und blieb gotisch und die Fassade wurde eben nach dem Zeitgeschmack aufgehübscht.

Doch nun zum Essen. Die Karte ist österreichisch, bodenständig mit saurem Rindfleisch, Rinderbrust mit Kren, Wiener Schnitzel, aber auch Wildhasenkeule in Chilisauce und Knödeln. Mir hatte es eine Schnitzelvariante, das Cordon bleu, angetan. Seit meinen „Esskapaden“ zum Ende der sechziger Jahre und genetisch bedingt, meine Mutter hat es als Sonntagsessen aufgetischt, ist dieses Gericht auf meiner Festplatte tief eingegraben. Und hier sollte es eine neue Variante geben: „Cordon bleu“ in der Kürbispanade, mit Tomaten, Kräutern und Schafskäse gefüllt. Diese durchaus sanfte Füllung würde keine deutsche Friteuse überstehen, und meistens wird Cordon bleu gerade in Häusern serviert, die ausgiebig mit diesem Gerät umgehen. Ich war gespannt. Die Kürbispanade war wirklich aus gestifteten Kürbiskernen mit gaaaanz wenig Semmelbrösel. Die Füllung war tomatig, kräuterig und im hinteren Teil des zusammengeklappten Cordon bleu war der Schafskäse. Das Cordon bleu war in der Pfanne gebraten, die Kürbiskerne schön kross. Dazu gab es Gurken- und Kartoffelsalat Das ist jetzt keine Sterneküche,  trotzdem richtig lecker. Dazu ein frisches naturtrübes Helles aus der Brauerei Wieninger [2] aus dem benachbarten Berchtesgardener Land. Zusammen kostet das 15 €. Am gleichen Tisch verzehrten Mutter und Tochter je einen Schweinsbraten mit Knödel und Weisskrautsalat und je einem Glas Riesling, was mit 28 € bezahlt werden wollte. Der Alte Fuchs bewegt sich im preiswerten Rahmen.

Der Service ist zuvorkommend, obwohl das Lokal rappelvoll war. Am Wochenende sollte man für abends reservieren. Zumal man dann auch in den Genuss kommen kann, in einer der  hübschen, kleinen, getäfelten Stuben zu sitzen, die sich in den unergründlichen Ecken eines gotischen Gewölbekellers finden.

Wie ich bei Tageslicht feststellen konnte, ist der Name historischen Ursprungs. Der Schriftzug sieht ganz so aus. Das Foto entstand am nächsten Tag, als das Cordon bleu längst verspeist war.

Gasthof Alter Fuchs

Linzer Gasse 47
5020 Salzburg
Tel: 0662 882022 , von Deutschland aus natürlich mit der österreichischen Vorwahl.

Öffnungszeiten Montag bis Samstag von 12 – 24 Uhr, von 14.30 bis 18 Uhr gibt es eine eingeschränkte Karte