Ossobuco alla milanese, geschmorte Kalbshaxe

Meine originellste (im wahrsten Sinne des Wortes) Ossobuco habe ich in San Remo gegessen. Es war an der italienischen Riviera im Herbsturlaub und wir hatten die Jungs überreden können ihren Steinladen, den sie am Strand aufgebaut hatten, für einen Tag zu schliessen, zumal die Umsätze doch erheblich eingebrochen waren. Ausser einem spazierengehenden Ehepaar, das vor drei Tagen grosszügig eingekauft hatte, hatten sie keinen Kunden mehr gesehen. Zu den Überzeugungsargumenten gehörte die Fahrt mit der Seilbahn, die in unserer Karte eingezeichnet war.

In San Remo angekommen, fanden wir die Seilbahn, doch leider war sie seit einigen Jahren bereits ausser Betrieb. Wir sind durch die Stadt gestapft, haben die Markthalle besucht, unterwegs reichlich Haribo zur Beruhigung von Kindernerven gekauft und hatten schliesslich doch richtigen Hunger. Wir waren mitten im „Centro storico“. Ein unscheinbares Holzschild Osteriia…..  laut Öffnungszeiten geöffnet, aber die Tür war geschlossen. Wir waren schon im Weitergehen, als die Tür sich öffnete, und ein echter italienischer Patrone mit einem riesigen Fleischmesser in der Hand auf den Stufen stand. Das war echt überhaupt nicht einladend. Wir so radebrechend, „il restorante……“ worauf die Antwort kam „volete mangiare ….? Wir sahen uns an, ja wir wollten. Wir kamen in ein gotisches Gewölbe, geschwärzt vom Rauch des Kamins. Was wir dann bekamen war grossartig. Für die Kinder Spaghetti und Nachtisch und für uns Erwachsene waren es vier Gänge, darunter dieses wunderbare Ossobuco.. Später haben wir gelesen, dass diese Osteria, sowohl für ihre Küche, als auch ihr historisches Gewölbe bekannt ist.

Zutaten
  • 3 Scheiben Kalbshaxen
  • 2 Karotten
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Stangensellerie
  • 2 Dosen geschälte Tomaten
  • 2 Esslöffel Butterschmalz
  • 3 Esslöffel Olivenöl
  • 125 ml Rotwein
  • 125 ml Gemüsebrühe
  • 3 Knoblauchzehen
  • Thymian, Oregano, 2 Lorbeerblätter, Salz und Pfeffer
  • Für die Gremolata
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 1 Knochlauchzehe
  • 3 Stängel glatte Petersilie

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Essen unterwegs – Hüttenwanderung in den Tessiner Alpen

Ich hasse Berge. Sie sind hoch. Sie sind anstrengend. Sie sind kalt. Sie sind heiß. Sie sind gefährlich. Sie sind schroff.

Warum um alles in der Welt habe ich mich zu einer Hüttenwanderung überreden lassen?

Ich bin viel zu gutmütig, das wird es sein. Ausgerüstet mit einem Rucksack voller, äh, Brötchen, Wasser und Schlafsack, haben wir uns aus dem Bleniotal von der Seilbahn das erste Stück hochbringen lassen. Man muss es ja nicht übertreiben. Immerhin kann man sich 1000 Höhenmeter ersparen, man fährt von 430 auf 1413 m, und das ist schon recht atemberaubend. Ich finde, so kleine Gondeln sollten verboten werden. Oben war es aber sehr lieblich-bergig.

Und so zog sich der erste Tag dahin mit gemächlichem Wandern bis auf 2100 m zur Quarnei-Hütte, vorbei an Almwiesen und Kühen und Kühen und Wiesen und Wäldern und Kühen und Wiesen und Kühen. Dazwischen ich, bei jedem Anstieg schnaufend wie eine dicke Lokomotive und langsamer als eine Nacktschnecke auf Sägemehl. Aber was soll’s, man hat ja schließlich Urlaub.

Der Hüttenwirt hat uns übrigens mit selbstgemachter Pizza versorgt, die auch am nächsten Tag noch als Marschverpflegung gut Dienste verrichtete. Der Pudding mit dem Schuss Eierlikör zum Nachtisch … war am Morgen danach zwei Aspirin wert! Aber lecker … die Maggi-Bouillon vorneweg … sei ihm verziehen. Wir lieben alle Maggi, nicht wahr?! Danke, Stefano, für einmal rundum Pampern!

Der nächste Tag war hoch. Felsig. Voller Schnee und Ängsten. Mit Höhenangst sollte man keine Pässe (2600 m hoch) durchsteigen. Okay, ich hab es überlebt und bin auch angekommen. Erst am Passo del Laghetto. Dann an der Adula UTOE (ein Tee und ein Brotkuchen retteten mich kurz). Und dann fiel ich in die Hände von Daniele in der Adula CAS.

Echt, Daniele, wir fanden die Pizza von Stefano voll okay!

Daniele, der Hüttenwart der Adula, hat sich ausgeschüttet vor Lachen. Pizza! Wie kann ein Tessiner Hüttenwart Pizza machen? Er hat dann auch bei Stefano angerufen und sich nochmal über ihn lustig gemacht. Dabei war Stefanos Pizza super gut! Und wenn er am Morgen „Lust auf Pizza hatte“ so dass er „einen Teig gemacht hat“ und wir die einzigen Gäste auf der Hütte waren, was sollten wir dann sagen? „Wir wollen aber Murmeltierbraten!“? Macht man doch nicht!

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Essen unterwegs – Hüttenwanderung in den Tessiner Alpen

Martina 18:17