Apfeldesserwein? Klingt nach einer süßen Angelegenheit. Ist es aber nicht. Dessertwein heißt er, wenn er mindestens 12 Vol-% Alkohol enthält. Die Restsüße kann man dagegen durchaus so einstellen, dass der Wein trocken oder feinherb wird. Meine Version habe ich am Ende auf knapp 4 g pro Liter Restzucker eingestellt.
Aber wie bekommt man Apfelwein mit deutlich mehr als die ca. 5% Alkohol, die der normale Apfelwein mitbringt? Ganz einfach, man gibt den Hefen zusätzlichen Zucker als Nahrung. Die von mir eingesetzte Reinzuchthefe ist alkoholtolerant bis ca. 13%. Damit ist man für Apfeldessertwein auf der sicheren Seite.
Die Apfelernte war letztes Jahr wieder ausgesprochen üppig. Die Äpfel waren saftig und sehr aromatisch und ergaben einen wunderbaren Dessertwein. Der Ansatz bestand aus 80% Boskop und 20% Klarapfel. Der Wein ist von kräftig gelber Farbe und duftet herrlich nach Apfel. Das Aroma ist sehr intensiv – stärker als bei normalem Apfelwein. Natürlich kann man auch mit diesem Apfelwein durch Zugabe von Mineralwasser einen „Sauer gespritzten“ machen. Aber denkt dran, er hat rund doppelt soviel Alkohol wie üblich. 😉
Zutaten und Werkzeuge
- 25 Liter Gärbehälter
- 20 Liter Glasballon (oder zwei 10-Liter-Ballons)
- Gummistopfen
- Gärspund
- Mostwaage
- 1 Apothekerwaage
- 1 kleinen Trichter
- 1 Pipette
- 22 Liter naturtrüber Apfelsaft, dazu brauchte es ca. 45 kg Äpfel
- 8 g Reinzuchthefe
- 2 kg Zucker beim Gärstart (variabel)
- ca. 300 g Zucker zum Nachzuckern und Einstellen der Restsüße
- 20 ml Antigeliermittel
- 8 g Hefenährsalz
- 10 g Zitronensäure
- 2 g Kaliumpyrosulfit
- 2 g Vitamin C
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.