Eine Wanderung durch den tiefen Schnee ist anstrengend und macht hungrig. Da darf das Ziel dann gerne auch eine einfache Gaststätte sein, Hauptsache das Essen ist gut! Einfach ist die Waldgaststätte „Meisterturm“ im Naturpark Hoch-Taunus bei Hofheim. Die Einrichtung erinnert an eine Skihütte. Das Essen sollte gut sein, so hieß es bei denen, die dort schon wiederholt waren. Allerdings stellten sie fest, dass die Karte sich geändert hatte seit dem letzten Besuch und diverse indische Gerichte fehlten. Hatte der Koch gewechselt?
Die allzu umfangreiche Karte ließ dann bei mir erste Zweifel aufkommen, ob die Küche es wirklich schafft, dass alles zeitnah, frisch und lecker zubereitet auf den Tisch zu bringen. Um es gleich vorwegzunehmen: Es gelang nur zum Teil. Ich hatte mit meiner Kalbsleber mit Bratkartoffeln und Salbei-Weinsoße Glück. Die Leber war fast perfekt gebraten, ebenso die Kartoffeln und die Soße war geschmacklich ebenfalls gut. Als Vorspeise hatte ich eine Karotten-Ingwer-Suppe mit Koriandersahne, die ebenfalls schmeckte. Bei den anderen Gerichten gab es ein eher gemischtes Bild. Gut waren nach Aussagen der Mitesserinnen das Lammfilet (ebenfalls mit Bratkartoffeln) und die Schweinelende mit Pilzen und Bandnudeln. Deutlich schwächer dagegen die halbe Bauernente, die etwas trocken geraten war; dazu gab es einen Rotkohl, der wohl alle restlichen Zimtstangen von Weihnachten abbekommen hatte und allzu intensiv nach diesem ansonsten leckeren Gewürz schmeckte. Absolutes No-Go war der Salat mit Putenbruststreifen und exotischen Früchten. Abgesehen davon, dass die Früchte etwas wahllos zusammengewürfelt schienen und teilweise überhaupt nicht zueinander passten, schmeckten die Putenbruststreifen aufgewärmt und zwar sehr deutlich – das war ekelhaft. Nach Aussage meiner Tischnachbarin war der Salat bei ihrem letzten Besuch übrigens noch schlechter. Also war das eher kein Ausrutscher.
Gut der Service, der ebenso schnell arbeitete wie die Küche. Was angesichts der sehr geringen Besucherzahl allerdings auch kein Kunststück war. Als wir ankamen, waren gerademal sechs weitere Gäste in dem Lokal.
Preislich bewegt sich der Meisterturm am Rande der Schmerzgrenze: 4 € für eine kleine Tasse Suppe und fast 15 € für die Kalbsleber sind bei diesem Ambiente und der gebotenen Qualität doch eher üppig bemessen. Aber okay, es ist halt ein Ausflugslokal. Ich würde mir eine maximal halb so große Karte wünschen (und als erstes den Salat mit Putenbruststreifen streichen ;-)), dafür aber eine gleichmäßigere Qualität. Dann wäre es eine Empfehlung wert – so ist es halt doch etwas risikobehaftet.
Waldgaststätte Meisterturm
Meisterturm, 1
Kapellenberg
65719 Hofheim
Telefon: 06192/8887
Telefax: 06192/902401
E-Mail: meisterturm@t-online.de
Web: www.meisterturm.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag 12:00 – 23:00 Uhr (durchgehend warme Küche)
Dienstag Ruhetag
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.
Ein wenig Licht im Schatten.
Diesen Nachschlag zum Winter musste man ausnutzen also raus in die Sonne und da man/frau den Feldberg/Ts. an solchen Tagen weiträumig meiden muss, ging es zum Meisterturm. Wir hatten Auberginenauflauf mit Tomatensauce und Tandoori-Chicken. Der Auberginenauflauf war würzig, die Tomatensauce ein bischen zu dick, aber lecker. Zum Tandoori Chicken gab es vier Saucen, die allesamt gut waren, soweit ich das beurteilen kann, und Basmatireis. Das Chicken war in flache Filets geschnittene Hühnerbrust, von der Würze her gut, aussen knusprig, aber im Biss eine Mischung aus Gummibärchen und zulange gebratenem Tintenfisch. Wie bekommt man das so hin ? Liegt es am Einlegen ?
Deshalb nur ein Lichtblick in der Gaststube.