Also normalerweise schäle ich Paprikaschoten ja nicht. Ausnahmen: das Rezept sieht es ausdrücklich vor oder es handelt sich um grüne (d.h. unreife) Paprika. Deren Schale liegt mir nämlich immer ziemlich schwer und lange im Magen. Bei gelben und roten Paprikas ist das anders, da ist die Schale irgendwie leichter verdaulich. Trotzdem gibt es Gerichte, da ist es einfach nicht schön, wenn die Häute der Schoten darin herumschwimmen, z.B. bei dieser Tomaten-Gemüse-Suppe oder den Linguini mit Tomaten-Paprika-Soße. Aber wie wird man sie los? Eine Möglichkeit ist natürlich der Einsatz eines Sparschälers. Aber abgesehen davon, dass das – je nach äußerer Form der Paprikaschote – eine mühsame Angelegenheit sein kann, ist der Materialverlust doch recht beachtlich. Eine zweite Möglichkeit ist das Rösten der Paprika im Ofen und das anschließende Pellen. Wenn man es richtig macht, hält sich der Arbeitsaufwand durchaus in Grenzen und es hat noch einen Vorteil: die gerösteten Paprikas schmecken intensiver und sind auch schon gegart, so dass man beim Kochen einen Teil der Zeit einspart, die man für das Rösten im Ofen brauchte. 😉
Und so geht’s am besten:
Die ganzen (damit geht später das Häuten leichter!) Paprikaschoten waschen, gründlich abtrocknen, rundum mit Olivenöl einpinseln und auf ein Backblech legen. In den nicht vorgeheizten Backofen geben und bei 200 Grad (Gas Stufe 5) ca. 30 Minuten rösten. Nach 20 Minuten die Schoten wenden. Die Paprika sollten rundum dunkelbraun sein – einige schwarze Stellen sind nicht schlimm, das betrifft nur die äußere Haut, die später ohnehin entfernt wird. Das Backblech aus dem Ofen nehmen und die Paprika sofort mit einem feuchten Küchentuch abdecken und abkühlen lassen. Alternativ kann man die Schoten auch in eine Kunststoffbeutel geben und diesen verschließen. Wichtig ist der sich entwickelnde Wasserdampf, damit die Haut später leicht abgeht. Sobald die Paprikas abgekühlt sind, kann man die Haut leicht abziehen. Dann entfernt man den Stiel und die Kerne – fertig.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.
Ich habe Vorurteile gegenüber „Paprika schälen“-Rezepten. Mal ehrlich, da wird doch viel „Babybrei“ produziert. Und hinterher noch ein Tässchen Abführmittel, weil, oh Wunder!, die Verdauung nicht richtig will. Ich denke, hier sollte jeder ausprobieren, was er verträgt (du schreibst ja, dass du die Schalen der grünen Paprika mutmaßlich nicht so gut haben kannst) und nur dann die Paprika häuten.
Es hat sich so eine gewisse Bequemlichkeit bei Nahrungsmitteln breitgemacht. Wenn was nicht ist wie aus der Dose oder Tüte, Geschmack oder Textur, dann ist es bähbäh. Vielleicht ist Kauen heutzutage eine Kostenfrage, wo Plomben so teuer sind? Ich plädiere dafür, die Haut an Obst und Gemüse, sofern essbar, mal zu probieren, da stecken möglicherweise noch besondere Geschmackserlebnisse mit drin!
Es gibt Gerichte, die verlangen den süßen Geschmack der „heiß geschälten“ Paprika, ansonsten hab´ich keine Probleme mit der Schale. Mit nem Bunsenbrenner geht die Schälerei ratzfatz.
hab noch nie Probleme mit ungeschälter Paprika gehabt…Also kann alles so bleiben wie es ist. Bin eh so eine faule Schälerin….Darauf einen Kaffee!
@Claus: Mit dem Bunsenbrenner? Das ist ja interessant. Einfach so lange abflammen, bis die Haut braun wird? Und dann, packst du sie in einen Plastikbeutel oder wie geht es weiter?
Danach muss er erst mal die Finger verbinden, dann kommen die Paprika in einen Beutel *ggg*. Nä, meist löst sich die Haut ja so schon, mit dem Brenner wird sie ja ordentlich angekokelt.
@Jürgen
Genau, bis sie schwarz ist und dann in den Beutel oder mit nem feuchten Handtuch bedecken. Im Sommer klappt das auch auf dem Grill.
@Claus: das mit dem Bunsenbrenner muss ich mir merken. Danke für den Tipp. Gerade wenn es nur ein oder zwei Paprikaschoten sind, ist das mit dem Ofen ja doch ein ziemlicher (Energie-)Aufwand