Dieses Rezept ist wohl die elsässische Variante des bekannten Coq au Vin. Im Gegensatz zu diesem wird es mit Weißwein (vorzugsweise Riesling) anstelle von Rotwein zubereitet und ist weniger kräftig gewürzt. Weder ist Speck darin, noch so kräftige Kräuter wie Rosmarin und auch der Knoblauch fehlt. Klar, sonst würde der feine Geschmack des Weißweins völlig untergehen. Das Originalrezept habe ich bei rezeptewiki.org gefunden. Da mir aber eine ganze Poularde, wie im Originalrezept, zuviel war (ich hätte keine unter 1,5 kg bekommen), habe ich stattdessen eine Packung Hähnchenschenkel mit Rückenanteil vom Aldi genommen. Da sind drei Stück drin und ein Schenkel reicht für eine Person. Die Soßenmenge habe ich allerdings unverändert gelassen, weil ich doch immer gerne reichlich Soße habe. Die Pilzmenge habe ich sogar erhöht und auch etwas mehr Thymian genommen. Es gibt ja sonst kein Gemüse dazu, dann dürfen es gerne ein paar Champignons mehr sein – zumal ich sie nur fertig abgepackt in einer 350g-Schale bekommen habe. Auch der Zitronensaft ist eine Ergänzung von mir, weil ich fand, dass der Riesling nicht genug Säure hatte. Das muss man einfach ausprobieren. Am besten indem man den Wein vorher probiert 😉 und die Soße am Ende abschmeckt. Ich fand das Ergebnis sehr lecker, vor allem die kräftige Riesling-Soße. Außerdem macht das Gericht wenig Arbeit. Nur ein bisschen Zeit muss man mitbringen.
Zutaten
- 3 Hähnchenschenkel mit Rückenanteil (à 350 g)
- 300 ml Hühnerfond
- 4 Schalotten
- 300 ml trockener Riesling
- 300 – 350 g braune Champignons
- 2 EL Butter
- 2 EL Butterschmalz
- 200 ml süße Sahne oder Crème Double
- 2 Zweige Thymian
- Saft 1/2 Zitrone
- Pfeffer
- Salz
- ggf. 2 TL Speisestärke
Portionen: 3
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Zubereitung
Die Hähnchenschenkel abspülen und mit Küchenkrepp gründlich trocken tupfen. Im Originalrezept wird eine Poularde genommen, diese teilt man dann in 8 Teile. Dann reicht das Gericht, je nach Gewicht des Vogels, für 4 bis 6 Portionen.
Das Butterschmalz in einem großen Topf oder, falls man eine ganze Poularde nimmt, Bräter heiß werden lassen und die Fleischstücke von jeder Seite je ca. 4 – 5 Minuten schön goldbraun anbraten, salzen und pfeffern.
In der Zwischenzeit die Schalotten in feine Streifen schneiden. Nach dem Anbraten der Hühnerkeulen dazugeben und kurz anschwitzen. Das Ganze mit 250 ml Weißwein und dem Hühnerfond ablöschen. Die Blättchen von den Thymianstängeln abzupfen und zusammen mit der Sahne dazugeben. Mit aufgelegtem Deckel ca. 20 Minuten schmoren lassen. Am besten im vorgeheizten Backofen (170 Grad, Gas Stufe 3), dann hat man wieder Platz auf dem Herd.
Derweil die Champignons putzen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne die Butter zerlassen und die Pilze darin kräftig anbraten. Das dauert ca. 7 bis 8 Minuten. Dabei sollte das Wasser aus den Champignons in der Pfanne komplett verdampfen. Dann mit einem kräftigen Schuss Wein ablöschen, durchrühren und dabei den Bratensatz vom Boden der Pfanne lösen.
Wenn die 20 Minuten Garzeit für die Hühnerschenkel rum sind, die gebratenen Champignons zu dem Fleisch geben und weitere 8 Minuten schmoren lassen. Dann die Hühnerteile aus dem Topf nehmen und in Alufolie eingewickelt im Ofen warm stellen. Den Topf mit der Soße auf große Flamme stellen und die Soße ca. 5 Minuten stark einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Wem sie dann noch zu dünn ist, der kann 2 TL Speisestärke mit einem Schuss Wein verrühren und in die Soße geben. Kurz aufkochen, die Hühnerteile wieder in die Soße geben, fertig.
Dazu passen sehr gut breite Bandnudeln oder Spätzle und auf jeden Fall etwas Baguette, um die reichlich vorhandene Soße aufzustippen ;-).
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.