Wenn man/frau im Urlaub gleich dreimal in das gleiche Restaurant geht, dann muss es schon gut sein und es war gut. Etwas unscheinbar gelegen am Ende der Strandpromenade von Narbonne Plage, an einem kleinen demokratischen Hafen. Der Terminus demokratischer Hafen steht für mich bei Booten, die man, wenn man es denn möchte, sich vielleicht auch leisten könnte. Wie in allen französischen Restaurants geht es unglaublich eng zu. Die hübschen Maiglöckchendekors mussten leider dem Wein weichen, worüber wir auch nicht böse waren, denn Maiglöckchen sind nicht sonderlich bekömmlich. Beim ersten Besuch hatten wir den Klassiker der Urlaubsmittagsküche, moules et frites, und die waren schon sehr gut. Beide Varianten „moules à la creme“ und „moules au roquefort“ waren richtig gut zubereitet, die Muscheln angekocht, dann die entstandene Flüssigkeit abgiessen und dann mit „creme“ oder „roquefort“ verfeinern, so dass eine fast sämige Sauce entsteht, die man einfach auslöffeln muss!
Bei unserem zweiten Besuch entschlossen wir uns für das kleine Dreigangmenu. Entscheidend war die Fischsuppe und die war ebenfalls ein Knaller, mit selbstgemachter Aioli, Croutons und Reibekäse. Als Hauptgang hatten wir „Brochette de Dorade et Saumon“ mit Reistimbale, Gemüse und Sahnesauce und baskisches Huhn mit selbstgemachten Röstis (verschiebt sich der Röstigraben etwa weiter nach Süden?). Und dann die Creme Catalan mit Anis, nicht etwa Anisaroma, nein frische, leicht angeröstete Aniskörner, oberlecker.
Darauf musste es natürlich einen Abgesang geben bei einem dritten Besuch. Mit „moules et frites“, diesmal „moules mariniers“ und „moules au curry“. Beides wieder in der bekannten Qualität.
Die Speisekarte ist ansonsten jetzt nicht so umfangreich. Es gibt ein Viergängemenu für 24 €, diverse Vorspeisen und einige Fleischgerichte. Für Abendbesuche empfiehlt sich eine Reservierung.
Restaurant La Marine
3 Quai Jean Bouteille
F-11100 Narbonne Plage
Telefon 04.68.49.50.94
Meidet Tütensuppen und Dosenchampignons. Ansonsten ist (fast) jeder Fisch willkommen, wenn er sich in der Pfanne ordentlich benimmt.
Pingback: Moules frites, Miesmuscheln und Pommes | Lotta - kochende Leidenschaft