Spargelzeit ist ja auch immer Rhabarberzeit. Früher wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, die beiden in einem gemeinsamen Gericht zu verarbeiten. Rhabarber war für mich immer mit irgendwelchen süßen Sachen verbunden, wie z.B. Rhabarberkuchen oder Rhabarber im Blätterteig. Aber nachdem ich vor zwei Jahren erstmals diesen Spargel-Rhabarber-Salat ausprobiert habe, halte ich regelmäßig Ausschau nach Rezepten in denen die beiden gemeinsam auftreten.
Dieses Ragout hat mir gut gefallen. Der Spargel kommt schön zur Geltung, während der Rhabarber sich dezent im Hintergrund hält und eine schöne Säure beisteuert – je nach „Sauergrad“ muss man beim Abschmecken ggf. etwas mehr Zucker nehmen, damit die Soße schön rund wird. Sehr gut hat mir hier auch der Piment gefallen. Den verwende ich nicht oft, aber in diesem Fall passte er ausgezeichnet und hat – in Verbindung mit dem Zimt – dem ganzen einen exotischen Hauch gegeben. Im Originalrezept wird weißer Spargel verwendet. Ich habe ihn durch grünen ersetzt, den mag ich lieber und er passte hervorragend.
Zutaten
- 250 g Rhabarber
- 250 g grünen oder weißen Spargel
- 2 EL Butter
- 2 EL neutrales Öl
- 2 EL Zucker
- 1 Karotten
- 1 Stück Sellerie
- 4 Knoblauchzehen
- 4 Wacholderbeeren
- 1 Lorbeerblatt
- 3 Hähnchenkeulen oder 300 g Hähnchenbrust
- 150 ml Hühnerbrühe
- 150 ml süße Sahne
- 150 ml Wein (Rosè)
- Salz, Pfeffer
- 1/2 TL gemahlener Zimt
- 1/2 TL gemahlener Piment
- 6 weiche getrocknete Pflaumen
- Saft ½ Zitrone
- Basmati-Reis
Portionen: 2
Zubereitungszeit: 50 Minuten
Zubereitung
Den Rhabarber schälen und in Stücke schneiden. 2 EL Zucker in einem Topf leicht karamellisieren lassen. Dann die Butter darin schmelzen lassen und den Rhabarber kurz darin andünsten. Mit Zimt und Piment würzen und zur Seite stellen.
Weißen Spargel ganz, grünen maximal im unteren Drittel schälen. In Salzwasser mit dem Saft der halben Zitrone so lange kochen, bis der Spargel fast fertig ist und noch deutlichen „Biss“ hat.
Die Hähnchenschenkel in etwas heißem Öl von beiden Seiten kräftig anbraten und salzen. Karotte und Sellerie grob zerteilen, die ungeschälten Knoblauchzehen anquetschen und alles dazugeben. Kurz durchbraten und mit dem Rosé-Wein ablöschen. Die Wachholderbeeren, das Lorbeerblatt und die Hälfte der Brühe dazu geben und ca. 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen (Hähnchenbrust nur 15 Minuten).
Wenn die Hähnchenschenkel gar sind, herausnehmen und das Fleisch vom Knochen lösen – Hähnchenbrust in Streifen schneiden. Den Saucen-Fond durch ein Sieb streichen, aufkochen und die Sahne angießen. Die in Streifen geschnittenen Pflaumen, die Rhabarberstücke und das zerkleinerte Hähnchenfleisch zugeben und weitere 15 Minuten offen köcheln lassen. Der Rhabarber zerkocht dabei, aber das ist gewünscht. Ggf. noch von der restlichen Brühe zugeben, falls die Soße zu stark reduziert.
Den Spargel in Stücke schneiden (die Köpfe beiseite legen), zugeben und zwei Minuten ziehen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken – die Soße sollte süß-säuerlich sein.
Die Spargelspitzen in einer Pfanne zwei Minuten in zerlassener Butter durchschwenken und auf einem Basmati-Reisbett anrichten. Das Ragout dazu geben – fertig.
Dazu den Rosé-Wein servieren, der auch zum Kochen verwendet wurde. Ich habe den Spätburgunder Weißherbst vom Aldi genommen, der mir auch als Jahrgang 2008 gefällt.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.