Wenn ich etwas ungewöhnliche Zutaten auf dem Einkaufszettel stehen habe, versuche ich immer auch einen Plan B für das Essen dabei zu haben. Es kommt halt immer wieder vor, dass ich eine wesentliche Zutat nicht bekomme und dann in der Vergangenheit das eine oder andere Ma(h)l auf irgendwelche Fertiggerichte ausgewichen bin. Vor einigen Tagen sollte es eigentlich Frankfurter Grüne Soße geben. Das ist nicht unbedingt die richtige Jahreszeit und so hatte ich dieses Pasta-Gericht mit Lamm als Ersatz vorgesehen. Tatsächlich gab es zwar Grüne Soße, aber leider nut mit Dill und Zitronenmelissa „aus jahreszeitlichen Gründen“ wie auf der Verpackung stand. Schön und gut, ab wenn ich etwas nicht mag, ist es Grüne Soße mit Dill und Zitronenmelisse – vor allem wenn dann der Kerbel fehlt und die Kresse (was hat die eigentlich mit der Jahreszeit zu tun?). Also weiter zu Plan B. Dass ich an diesem Tag auch kein Lamm bekommen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber es war so. Mein „Wir-lieben-Lebensmittel“-Edeka hatte überhaupt nichts da. Und auch der Metzger meines Vertrauens hatte nur marinierte Lammlachse. Das geht natürlich nicht, wenn ich das Fleisch selber würzen möchte. Also landete ich dann letztendlich bei der absoluten Notlösung Spaghetti Carbonara.
So, jetzt aber genug lamentiert. Es hat ja dann einige Tage später doch noch geklappt. Mit eingefrorenen Lammsteaks vom Aldi. Die waren nicht schlecht. Allerdings auch nicht so richtig gut. Denn obwohl „küchenfertig“ drauf stand, musste ich doch noch relativ viele Sehnen entfernen – gut dass das Fleisch eh in Stücke geschnitten werden musste. Aber geschmacklich war nichts daran auszusetzen. Das gleiche gilt auch für dieses Rezept, dass ist wirklich lecker. Obwohl ich zunächst angesichts der Kombination von Minze und Tomaten etwas skeptisch war. Sehr schön hat mir die Kombination aus frischer Minze und scharfer Chili in Verbindung mit Tomaten gefallen. Ganz wichtig ist der Balsamico. Der darf auf keinen Fall fehlen (hätte er beinahe, denn im Original wurde er in der Zubereitungsbeschreibung nicht mehr erwähnt). Das passt sehr gut mit dem Lamm zusammen, wie ich finde. Ach ja, gefunden habe ich das Rezept übrigens bei man kann’s essen.
Und weil Minze in herzhaften Gerichten doch nicht so häufig und diese Kombination recht ungewöhnlich ist, gebe ich es mal an Peggys Blog-Event „Balkonbewohner“ weiter. 😉
Zutaten
- 400 g Lammfleisch (z.B. Hüfte, Lammlachse oder Lammsteaks)
- 3 Zweige frischer Rosmarin
- 4 Knoblauchzehen
- 6 EL Olivenöl
- 1 rote Chili
- 2 Schalotten
- 2 Dosen (zu 400g) gehackte Tomaten
- 40-50 ml Balsamico
- Salz, Pfeffer
- 1 TL Zucker
- 400 g kurze, dicke Pasta (z.B. Rigatoni, kurze dicke Maccheroni oder Fussili)
- 3 Stängel Minze (ergibt ca. 3-4 EL gehackte Minze)
- 40 g geriebener Parmesan
Portionen: 3
Zubereitungszeit: 30 Minuten (plus 2 Stunden Zeit fürs Marinieren)
Zubereitung
Sehnen, Häute und Fett vom Lammfleischabschneiden und das Fleisch in ca. 3 cm große Stücke schneiden. Zwei Knoblauchzehen in sehr feine Scheiben schneiden und zusammen mit dem Fleisch den Rosmarinzweigen (nicht die Nadeln abstreifen, das erleichtert später das aussortieren), gemahlenem Pfeffer und 4 Olivenöl in einen Gefrierbeutel geben. Gut durchkneten, damit das Fleisch schön mit der Marinade benetzt wird und im Kühlschrank mindestens zwei Stunden marinieren lassen.
Die restlichen Knoblauchzehen fein hacken. Die Chili entkernen (wer’s scharf mag, läßt die Kerne drin) und ebenfalls fein hacken. Die Schalotten in feine Scheiben schneiden. Das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen und die Knoblauchscheiben und Rosmarinzweige wegwerfen.
In einer großen Pfanne zwei Esslöffel Olivenöl stark erhitzen. Das Fleisch zugeben, ca. 2-3 Minuten von allen Seiten scharf anbraten und aus der Pfanne nehmen. Die Hitze auf kleine Flamme reduzieren und zunächste die Schalotten, eine Minute später die Chili und Knoblauch zugeben. Eine Minuten pfannenrühren – der Knoblauch darf auf keinen Fall braun werden! Dann die Tomatenstücke samt Saft dazugeben. Ohne Deckel bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen, damit die Soße schön sämig wird. Sollte sie zu dick werden, kann man sie mit etwas Milch verlängern.
Sobald die Tomaten in die Pfanne kommen, ist es an der Zeit das Wasser für die Pasta aufsetzen. Je nach Sorte beträgt die Kochzeit 9-12 Minuten und so werden Nudeln und Soße zeitgleich fertig.
Vier Minuten vor Ende der Kochzeit der Pasta, das Lammfleisch samt ausgetretenem Saft zu der Soße geben. Die Soße mit Salz, Pfeffer, Zucker und dem Balsamico abschmecken. Die Minze waschen, gut trocken schütteln und die Blättchen fein hacken. Eine Minute vor Ende der Kochzeit zur geben und noch einmal abschmecken. Sobald die Nudeln fertig und gut abgetropft sind diese sofort mit der Soße vermengen und auf vorgewärmten Tellern mit geriebenem Parmesan servieren.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.
Lotta – kochende Leidenschaft: Pasta mit Lamm und Tomaten-Minz-Soße http://t.co/NHWjFCqF
Schön, dass Dir das Gericht gefallen hat. Ich habe den Aceto Balsamcio jetzt auch in Zubereitung aufgenommen (hatte ich vergessen).
@mipi: Ah, gut, dann brauche ich den fehlenden Balsamico ja nicht mehr in deinem Rezept zukommentieren. Bin ich gestern nämlich nicht mehr zu gekommen.
Ende gut alles gut. An Nudeln hatte ich bisher auch noch keine Minze. Aber mit Tomaten verträgt sie sich generell gut. Hatte neulich Ofentomaten mit Lavendel und Minzezweigen gemacht, dazu Hühnerschenkel, mit Minze und Knofi unter der Haut. Lecker!
Vielen lieben Dank für den Eventbeitrag!