Bisher war das Frühjahr eher kühl und nass. Dem Rhabarber gefällt dieses Wetter offensichtlich, denn er wächst kräftig und hat schon zahlreiche und zum Teil sehr dicke Stangen hervorgebracht. Soviele, dass ich nur einen Teil verarbeiten kann. Neben Rhabarberkompott mache ich auch gerne Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre. Die Erdbeeren brauchen aber aufgrund des kühlen Wetters wohl etwas länger, also habe ich ein paar Stangen eingefroren. Heute gab es daher einen schönen Rhabarber-Streuselkuchen. Besonders praktisch an diesem Rezept ist, dass man nur einen Teig zubereiten muss. Der Boden wird aus zwei Drittel der Streuseln gemacht, die man einfach fest andrückt. Der Rest wird, wie bei einem normalen Streuselkuchen, locker über den Rhabarber gekrümelt. Ein ähnliches Rezept hatte ich schonmal, aber mit Äpfeln anstelle von Rhabarber. Hier ist das Mischungsverhältnis der Zutaten für den Teig etwas anders (2 : 2 : 4) und das Ergebnis gefällt mir noch etwas besser.
Das Rezept ist für eine Springform mit 24 cm Durchmesser. Das beste Ergebnis bekommt man mit Süßrahmbutter. Bitte keine „streichzarte“ Sorte verwenden. Die enthalten Pflanzenöle oder -fette damit gelingen die Steusel nicht so gut.
Natürlich kann man anstelle des Rhabarbers auch andere Obst nehmen. Je nach Saison z.B. Zwetschgen, Birnen oder Äpfel. Da diese Obstsorten süßer sind als Rhabarber kann man einen Teil des Zuckers für den Belag weglassen.
Zutaten
Für den Teig:
- 250 g kalte Süßrahm-Butter
- 250 g Zucker
- 600 g Weizenmehl, Typ 405
Für den Belag:
- 900 g Rhabarber (ungeputzt)
- 6 EL Zucker
- 2 EL Speisestärke
- 1 EL Butter
- 3 TL Vanillezucker
Zubereitungszeit: 70 Minuten (davon 45 Minuten Backzeit)
Zubereitung
Als erstes den Belag vorbereiten. Dazu den Rhabarber gründlich waschen und die Blatt- und Stielenden großzügig abschneiden. Dicke Stangen sollte man schälen, bei dünneren Stangen ist das nicht nötig. Dann in schräge, fingerbreite Stücke schneiden.
Jetzt einen Esslöffel Butter in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen lassen und die Rhabarberstücke hineingeben. Mit den 6 EL Zucker bestreuen und das Ganze zwei Minuten vorsichtig durchrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Dann die zwei Esslöffel Speisestärke darüber streuen und auf kleinster Flamme weitere 2 Minuten leicht köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Anschließend etwas abkühlen lassen. Die Stärke sorgt dafür, dass die Rhabarbermasse nicht ganz so flüssig ist und den Boden beim Backen zu stark aufweicht.
In der Zwischenzeit den Teig zubereiten. Dazu alle Zutaten mit dem Knethaken der Küchenmaschine (es geht natürlich auch mit dem Handmixer oder den Händen) so lange durchkneten bis sich die Zutaten gut miteinander verbunden haben und ein krümeliger Teig entstanden ist.
Eine Springform (24 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen und den Rand der Form leicht buttern. Zwei Drittel (700 g) der Streuselmenge in die Springform geben, gleichmäßig verteilen und mit einem Löffel zu einem kompakten, dichten Boden festdrücken. Der Boden sollte möglichst gleichmäßig dick sein und keine Lücken oder dünne Stellen aufweisen – er würde an diesen Stellen durchweichen.
Den Rhabarber mit dem Schaumlöffel aus der Pfanne nehmen, so dass ein Teil der Flüssigkeit abtropfen kann, auf dem Teigboden verteilen und mit dem Vanillezucker bestreuen.
Zum Abschluss die restliche Streuselmasse in beliebig großen Streuseln darüber krümeln.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte den Backofen vorheizen. Die Backtemperatur beträgt 180 Grad. Am besten nimmt man Ober- und Unterhitze, Umluft geht aber auch. Den Kuchen auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten backen, bis die Streusel leicht gebräunt sint.
Der Kuchen schmeckt sowohl lauwarm als auch kalt. Dazu passt sehr gut Sahne oder Vanille-Eis .
Er lässt sich übrigens auch gut einfrieren. Man sollte ihn dann aber nicht bei Zimmertemperatur auftauen lassen, weil er dabei zu sehr durchweicht. Besser ist es, ihn im Backofen bei 140 Grad für ca. 15 Minuten aufzubacken.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.