Erst hatte ich leichte Kopfschmerzen. Dann war mir schlecht. Dann war mir sehr schlecht. Dann hatte ich starke Kopfschmerzen. In diesem Zustand fotografiert es sich schlecht. Gucken wollte ich nicht zu scharf die letzten Tage. Essen schon eher, denn kaum war der Magen halbwegs beruhigt, knurrte er auch, und wehrte sich nicht gegen das Gulasch.
Mein Gulasch habe ich nicht nach irgendwelchen tollen Originalrezepten gekocht, sondern so, wie Mutter und Großmutter es gemacht haben. Nur geringfügig aufgepeppt. Beide haben niemals frische Paprika ins Gulasch getan und auch Chili wäre bei ihnen nicht in den Topf gerutscht, da bin ich dann schon moderner. Unmodern bin ich, was die Kochzeit anbelangt: Ich könnte das Gulasch in einem Bruchteil der Zeit im Schnellkochtopf zubereiten, aber gewisse Aromen kommen meiner Meinung nach erst durch das stundenlange Reduzieren der Soße zustande. Schnellkoch-Gulasch ist nicht das gleiche Gulasch wie das Hausfrauen-Gulasch, irgendwie.
Zutaten
- 500 g Rindergulasch
- 3 große Zwiebeln, gewürfelt
- 2 EL Rotweinessig
- 4 EL Wasser
- 1/2 TL Kümmel, ganz
- 1 EL Paprika Edelsüß
- 1 TL Majoran
- Chili nach Geschmack
- 3 EL Tomatenmark
- Salz, Pfeffer, evtl, Instantbrühe zum Würzen
- 1 Paprikaschote, gewürfelt
- nach Geschmack noch Champignons
Zubereitung
Schmalz in einem Topf erhitzen, Zwiebeln darin blond andünsten. Kümmel und Paprikapulver dazugeben, gut umrühren, nicht schwarz werden lassen, sonst wird das Paprikapulver bitter! Mit Wasser und Essig ablöschen. Fleisch dazugeben und alles unter Rühren 5 Minuten weiter bei großer Hitze schmoren. Jetzt mit ca. 1 l Wasser ablöschen, etwas salzen und pfeffern (evtl. Instantbrühe einstreuen und Chili), Tomatenmark einrühren. Aufkochen lassen. Bei kleiner Hitze im offenen Topf 2 bis 3 Stunden ganz leicht köcheln lassen. Dann die Paprikawürfel dazugeben und nochmal eine Stunde köcheln lassen. Man muss schauen, ob das Wasser dann noch ausreicht oder nochmal was nachgegossen werden muss. Die Zwiebeln sind dann verkocht und sorgen für eine Bindung der Soße (meine Oma hätte am Schluss Mehl mit Wasser verrührt und dazugegeben). Ganz am Schluss nochmal abschmecken.
Bei uns gab’s dazu früher Salzkartoffeln. Heutzutage gibt es dazu Kartoffelklöße. Nudeln würden aber auch passen, oder selbstgemachte Spätzle oder Baguette. Gulasch ist da sehr flexibel.
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!
Gute Besserung, Dein Gulasch ist dafür schon mal eine gute Unterstützung.