Neulich habe ich mal wieder eine Werbung im Fernsehen gehen, bei der ich mal wieder aus dem Kopfschütteln nicht herauskam: „Gelierzucker für Erdbeer Konfitüre“ von Dr. Oe. und das ganze natürlich ohne Aromen und Farbstoffe. Und der Quatsch kostet ungefähr 2,60 € pro Kilo. Ach ja, das ist ein 2:1-Gelierzucker, d.h. man braucht nur 500 g Gelierzucker für 1 Kilo Früchte. Ich will jetzt nicht auf die Vor- und Nachteile von 2:1-Gelierzucker gegenüber dem normalen eingehen. Aber wenn schon, dann tut es ein ganz normaler 2:1-Gelierzucker, den man für deutlich weniger Geld zu kaufen kriegt. Ich bevorzuge für Erdbeermarmelade allerdings ein Verhältnis von 1:1 von Zucker zu Früchten. Das wichtigste für eine gute Marmelade sind natürlich die Früchte. Reif und aromatisch müssen sie sein. Gerade bei Erdbeeren sind dann Aroma- oder Farbstoffe das Allerletzte was man braucht. Also: Das dumme Marketinggeschwätz einfach ignorieren und lieber ein paar Euro mehr für gute Erdbeeren ausgeben. Der Gelierzucker darf dagegen der allerbilligste sein – Markenware ist Geldverschwendung! Und wenn man bei der Gelierprobe merkt, dass die Konsistenz der Marmelade noch nicht stimmt, dann gibt man halt einen Spritzer Zitronensaft mehr dazu und verlängert die Kochzeit ein wenig.
Das Ergebnis ist eine superleckere Erdbeermarmelade, die geschmacklich alles aus dem Supermarkt weit hinter sich läßt. Außerdem hält die selbstgemachte Erdbeermarmelade auch deutlich länger als die gekaufte. Vorausgesetzt man hat 1:1-Gelierzucker verwendet und sauber gearbeitet, ist die Marmelade auch nach drei Jahren noch so gut wie am ersten Tag und selbst angebrochene Gläser halten im Kühlschrank monatelang – auf gekaufter zeigte sich meist schon nach wenigen Wochen der erste Schimmel.
Ach ja: noch intensiver wird das Ganze, wenn man einen Teil der Erdbeeren durch Walderdbeeren ersetzt. Die zu sammeln macht zwar Arbeit, aber es lohnt sich!
Zutaten
- 1 Kilogramm Erdbeeren (noch besser wird die Erdbeermarmelade, wenn man 10% Walderdbeeren nimmt ;-))
- 1 kg Gelierzucker 1 : 1
- 2-4 EL Zitronensaft
Zubereitungszeit: 40 Minuten plus mindestens 30 Minuten Zeit zum Durchziehen
Zubereitung
Als erstes die Erdbeeren gründlich waschen und gut abtropfen lassen. Jetzt erst den Blütenkelch entfernen und die Beeren putzen, d.h. schadhafte Stellen wegschneiden.
Die Früchte mit dem Gelierzucker und zwei Esslöffel Zitronensaft in einen großen Topf geben und gut durchmischen. Der Topf sollte maximal zur Hälfte gefüllt sein, damit die Marmelade später beim Kochen nicht überkocht. Das ganze mindestens eine halbe Stunde Saft ziehen lassen. Je nachdem, ob man die Erdbeermarmelade mehr oder weniger stückig mag, püriert man die Fruchtmasse jetzt mit dem Pürierstab durch.
Die sauberen Gläser mit kochendem Wasser füllen und den Deckel lose auflegen. Mindestens 7 Minuten stehen lassen, bevor man das Wasser abgießt, damit die Gläser garantiert steril sind.
Die Erdbeer-Zucker-Masse auf den Herd setzen und unter Rühren zum Kochen bringen. Sobald die Masse sprudelnd kocht, die Zeit nehmen. Während des Kochens den Schaum, der sich an der Oberfläche bildet, mit einem Schaumlöffel abschöpfen.
Nach drei Minuten eine Gelierprobe machen. Dazu einen Teelöffel Marmelade auf einen flachen Teller geben, kurz warten und den Teller schräg halten (ca. 45 Grad Neigung). Wenn die Masse gar nicht oder nur sehr langsam herunterläuft ist die Marmelade fertig und kann in die Gläser gefüllt werden. Wenn nicht, ein paar Spritzer Zitronensaft hinzugeben, 1 Minute weiter kochen lassen und die Gelierprobe wiederholen.
Jetzt die Marmelade in die heiß ausgespülten Gläser füllen. Diese sofort fest verschließen und für etwa 7 Minuten auf den Kopf stellen. Dadurch wird auch der Deckel der Gläser sterilisiert und außerdem verteilen sich die Fruchtstücke besser in der Marmelade.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.