Nach unserer Nikolauswanderung mit einem veritablen Jäger wussten wir das Wildschwein nur so richtig nach Wildsau schmeckt, wenn man einen alten Eber erwischt. Gottseidank wurde so ein alter Knochen nicht im Supermarkt angeboten. Im Gegenteil das Fleisch war sogar richtig schmackhaft und mit leichter Wildnote. Die Tiere unseres Waldes sind ja mehr Bio als jede Zucht. Und wenn man sieht, und berichtet bekommt, von unserem Jäger, wie sie sich in einer Suhle wohlfühlen, kann man durchaus behaupten, dass sie bis zu Abschuss auch ein durchaus glückliches Leben hatten.
Zutaten
- ca. 700 g Wildschweinbraten von der Keule (ohne Knochen)
- 1 Zwiebel
- 2-3 EL neutrales Öl
- Salz
- Pfeffer
- 125 ml kräftiger Rotwein
- 30 g getrocknete Pilze, wir hatten selbstgesammelte Parasole
- 125 g Maronen (Nettogewicht nach dem Schälen)
- 1 EL getrockneten Majoran
- 1 Orange
- 100 ml süße Sahne
Portionen: 4
Zubereitungszeit: ca. 2 Stunden
Zubereitung
Pilze kleinschneiden und in heißem Wasser einweichen. Derweil den Wildschweinbaten parieren und salzen und pfeffern. Zwiebel grob würfeln. Öl in einem grossen Topf geben und den Braten von beiden Seiten scharf anbraten. Zwiebel zugeben. Nach dem Anbraten mit dem Rotwein ablöschen und die getrockneten Pilze mit dem Einweichwasser zugeben. Fleischthermometer in den Wildschweinbraten stecken und den Topf in den Ofen stelllen. Bei 120°C ca 1 ½ Stunden schmoren lassen. Bei 85°C Kerntemperatur ist das Fleisch noch leicht rosa aber schon durch. Nach 1 Stunde Deckel abnehmen, das erspart das Reduzieren des Jus. Fleisch aus dem Topf nehmen und warmstellen. Die Soße nach Bedarf weiter reduzieren. Saft einer Orange und die Sahne zugeben. Gekochte Maronen und den Majoran zugeben und anschliessend pürieren. Dazu gab es selbstgemachten Rotkohl und Kartoffelklöße.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.