Herbstzeit ist Wildzeit. Klar, jetzt gehen die Jäger in den Wald und versuchen der Wildsau mal zu zeigen, wo der Hase lang läuft. Mit mäßigem Erfolg, wie man sieht. Mittlerweile sind die Wildschweine bei uns bis an den Rand der Bebauung vorgedrungen, und so manches Streuobstwiesenstück sieht echt aus als ob da die Wildsau gehaust hätte. Sie hat! Heute geht es um das zierliche Rehlein, unvergessen der Augenaufschlag von Bambi. Und die Rehlein sind ja auch viel lieber, stehen lieb auf der Wiese, und entspringen dann, zwar ohne Augenaufschlag, in den Wald. Und Rehfleisch enthält wenig Fett und wird auch in der Diätküche eingesetzt. Das Rezept für die Rehrouladen hatte ich bei „frischgekocht“, der Oktoberausgabe einer Kundenzeitschrift der Billa-Kette in Österreich gelesen. Die Kombination Reh und Kürbis hatte mir gut gefallen.
Zutaten
- 4 Rehschnitzel
- 2 Teelöffel Senf
- 20 g getrocknete Steinpilze
- 4 Scheiben geräucherter Schinken
- 4 Zweige Thymian
- 6 Esslöffel Olivenöl
- 150 g Kürbisfleisch
- 3 Bio-Orangen
- 100 ml Rotwein
- 3 Esslöffel Balsamico
- Pfeffer und Salz
Zubereitung
Die Steinpilze im warmen Wasser ca. 3 Stunden einweichen. Rehschnitzel aus der Keule oder aus dem Rücken schneiden, wenn man aus dem Rücken schneidet, wie Schmetterlingsteaks aufschneiden, sonst werden die Rouladen zu klein.Die Rehschnitzel sollten nicht dicker als 5 mm sein, sonst werden die Rouladen zu gross, brauchen zu lange zum Braten und werden in der Mitte trocken. Mit dem Blockmesser flach klopfen. Die Innenseite mit Senf bestreichen und die abgetropften Steinpilze auflegen. Den Thymian waschen, trocken schleudern und die Blätter abzupfen, auf die Steinpilze drücken und dann vorsichtig pfeffern und salzen. Die Rehrouladen aufrollen und in eine Scheibe Schinken einrollen. Mit Küchengarn umwickeln. Das Pilzwasser auffangen mit Rotwein aufgießen und den Balsamico zugeben. Bei mittlerer Wärme reduzieren bis die gewünschte Saucenmenge erreicht ist. Für den Kürbissalat die Kürbisschnitze mit dem Sparschäler in 3-4 cm lange Streifen schneiden und in heißem, gesalzenem Wasser ca. 5 Minuten blanchieren, aus dem Wasser nehmen und gut abtropfen lassen. Für die Orangenvinaigrette die Orangen auspressen, Saft in einen Topf geben und reduzieren lassen. Zum Schluss mit dem Olivenöl vermischen, pfeffern und salzen und abkühlen lassen. Im Originalrezept werden noch Minzeblätter zugegeben. Die hatte ich zwar gepflückt, aber leider nachher vergessen. Die passen bestimmt auch gut. Die Kürbisstreifen mit der Orangensauce vermischen und durchziehen lassen. Die Rehrouladen in heißem Olivenöl anbraten und anschliessend ca. 10 Minuten bei kleiner Hitze weitergaren. Ich habe sie einfach in den Backofen bei 100 ° geschoben. Den Kürbissalat und die Rehrouladen auflegen. Die angegebene Menge ist ausreichend für 2 Personen. Dazu ein Landweißbrot und die Welt könnte schöner nicht sein.
Meidet Tütensuppen und Dosenchampignons. Ansonsten ist (fast) jeder Fisch willkommen, wenn er sich in der Pfanne ordentlich benimmt.
Rehrouladen? Na, das ist doch mal was Innovatives. Wobei ich befürchte, dass mein Metzger nicht ganz so innovativ ist. Der musste schon bei Wildschweinfilet passen, und dann gar Rouladen vom Reh. Aus welchem Teil schneidet man die überhaupt, aus der Keule?