Weihnachtsmenü 2010 – 3. Gang: Echter englischer Plumpudding

Portion original englischer Plumpudding mit Vanillesoße

Portion original englischer Plumpudding mit Vanillesoße

Das Aufwändigste war dieses Jahr das Dessert zum Weihnachtsmenü. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt endlich mal einen Plumpudding zu probieren – dieses legendäre englische Weihnachtsdessert. Nun ist die englische Küche für mich im großen und ganzen mit dem Begriff „kulinarische Hölle“ verbunden. Wobei ich jetzt nicht wirklich viele Rezepte kenne. Darunter die leckere Mulligatawny-Suppe, das weniger leckere Lamm mit Minzsoße, Sandwiches und natürlich den Plumpudding. Den ich allerdings noch nie probiert hatte. Das wollte ich dieses Weihnachten ändern. Rezepte lassen sich ja dank Suchmaschinen leicht finden. Allerdings fand sich in den Rezepten eine Zutat, die mir den Appetit beinahe verdorben hätte: Rindernierenfett. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht wüßte, wo ich das zu kaufen kriege (jedenfalls nicht bei meinem Metzger). In einem Rezept stand jedoch der Hinweis, das man auch pflanzliche Fette nehmen könne. Ich habe mich letztendlich für Butter entschieden.

Eigentlich soll ein Plumpudding bis zum Verzehr mindesten drei Wochen kühl lagern, um durchziehen zu können. Leider bin ich nicht so frühzeitig dazu gekommen, ihn vorzubereiten und so mussten drei Tage genügen. Geschmacklich erinnert das ganze etwas an Dresdner Christstollen. Aber die Konsistenz ist weicher und saftiger – allein schon durch den Orangensaft und die üppigen Mengen an Sherry und Cognac. Dazu gab es eine selbstgemachte Vanillesoße. Also schlecht schmeckt der Plumpudding nicht. Aber es ist eine sehr üppige Angelegenheit – zwei kleine Stücke und man ist pappesatt. Irgendwie ist das jetzt kein Dessert, dass ich unbedingt zu Weihnachten haben müsste. Trotzdem hat sich der Versuch gelohnt. Wer es mal nachkochen möchte, sollte dies aber besser schon am ersten Advent tun, damit der Plumpudding wirklich ausreichend Zeit zum Durchziehen hat. Da noch einiges übrig geblieben ist, kann ich noch ausprobieren, ob sich der Geschmack durch längeres Lagern verbessert. Ich werde berichten.

Zutaten
  • 150 g altbackenes Weißbrot
  • 150 g Rindernierenfett, (kriege ich nicht zu kaufen daher habe ich Butter genommen)
  • 100 g kernlose Rosinen
  • 100 g Korinthen
  • 50 g Zitronat
  • 50 g kandierte Kirschen
  • 1 saurer Apfel (geschält und entkernt ca. 100g)
  • 75 g gehackte Mandeln
  • abgeriebene Schale von 2 (unbehandelten) Orangen
  • Saft einer Orange
  • abgeriebene Schale von einer (unbehandelten) Zitrone
  • Saft einer halben Zitrone
  • 75 g Mehl
  • 100 g Farinzucker (oder brauner Zucker)
  • 1 Messerspitze Zimt
  • 1 Messerspitze Piment
  • 1/2 TL Ingwerpulver
  • 1/4 TL gemahlene Nelken
  • 1 Prise geriebene Muskatnuss
  • 1/2 TL Salz
  • 3 Eier
  • 1/8 l Sherry
  • 1/8 l Cognac
  • 12 St. Kandiszucker
  • 40 ml Cognac

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Geflügelcremesuppe „Mulligatawny II“ (mit Linsen und Kokosmilch)

Ich mag dieses Ergebnis britisch-indischer Fusionsküche. Dieses mal habe ich das bewährte Rezept allerdings variiert. Zum einen habe ich Hähnchenkeulen genommen, anstelle von Hähnchenbrust, die ich sonst – das muss ich zugeben – aus Bequemlichkeit bevorzuge. Zusätzlich kamen noch rote Linsen hinein, sozusagen als Sättigungsbeilage. Und die Sahne-Milch-Mandelmischung habe ich durch Kokosmilch ersetzt. Ach ja, das Mango Chutney habe ich noch durch Apfelgelee ersetzt. Das lag daran, dass das angebrochene Glas mit dem Chutney leider Schimmel angesetzt hatte und nicht mehr verwendbar war. Nun wollte ich aber deswegen nicht noch einmal einkaufen gehen und bei Durchsuchen der vorhandenen Marmeladen und Gelees kam mir die Idee es mal mit Apfelgelee zu probieren. Das passt ebenfalls sehr gut. Die fehlende Säure des Chutneys habe ich durch den Saft einer Zitrone ersetzt. Das Ergebnis ist genauso lecker wie das Rezept, das ich bisher immer gekocht habe. Etwas sättigender und nachhaltiger durch die Linsen, wie ich fand. Und mit der Kokosmilch geht es geschmacklich noch in eine andere Richtung.

Diese Suppe ist übrigens sehr gut Party-geeignet, da man sie problemlos über eine längere Zeit warmhalten, bzw. am Vortag zubereiten und wieder aufwärmen kann. Je nach Zielgruppe sollte man allerdings mit dem Chili etwas zurückhaltender sein. Die Suppe schmeckt auch mit weniger Schärfe sehr gut und ist so auch für Gäste geeignet, denen schon beim Anblick einer Chilischote der Schweiß ausbricht. 😉

Geflügelcremesuppe Mulligatawny mit Kokosmilch und Linsen

Geflügelcremesuppe Mulligatawny mit Kokosmilch und Linsen

Zutaten
  • 3 Hähnchenkeulen mit Rückenstück
  • 1 Stange Porree
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 walnussgroßes Stück Ingwer
  • 4 EL Butterschmalz oder Ghee
  • 3 EL Mehl
  • 1 EL gutes Currypulver
  • ½ TL Chilipulver
  • 1 TL gemahlener Koriander
  • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 l Hühnerbrühe
  • 250 ml Kokosmilch
  • 1 – 2 EL Mango-Chutney oder 3 – 4 EL Apfelgelee  oder 3-4 EL Apfel-Chutney
  • 2 EL Tomatenmark
  • Salz, Pfeffer
  • 150 g rote Linsen
  • Saft einer Zitrone
  • evtl. etwas Koriandergrün

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Mulligatawny (Indische Geflügelcreme-Suppe)

Das ist eines meiner Lieblings-Suppenrezepte. Sie macht zwar etwas Arbeit, aber das Ergebnis ist die Mühe wert! Sie ist auch gut zur Resteverwertung geeignet. Etwas übriggebliebenes Brathähnchen oder andere Hühnerfleischreste kann man hier prima verarbeiten.

Die Zutatenliste läßt eher vermuten, dass es ein indisches Rezept ist. Aber es ist eine englische Erfindung – wohl während der britischen Kolonialzeit entstanden – die von der indischen Küche inspiriert wurde.

Bekannt wurde die Suppe auch durch „Dinner for One“. „I think we’ll have sherry with the soup!“

Zutaten
  • 1 Stange Porree
  • 3 große Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 50 g Butter
  • 40 g Mehl
  • 2 Äpfel (möglichst säuerlich)
  • 1 EL Currypulver (aber ein gutes)
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1 TL gemahlener Koriander
  • 1 l Hühnerbrühe
  • 8 süße Mandeln
  • 100 ml Sahne
  • 1 EL Mango Chutney
  • 250 g Hühnerfleisch
  • 100 ml Milch
  • 2 EL Tomatenmark
  • Salz

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Mulligatawny (Indische Geflügelcreme-Suppe)

Jürgen 15:25