Eigentlich müsste im Titel des Gerichts irgendwo Olivenöl stehen, denn davon braucht man eine furchtbare Menge! Mindestens 10 Jahre ist es her, dass Juan für Miss Clean und mich die erste bombastische Tortilla gemacht hat. Und wir waren nicht nur vom Geschmack beeindruckt, sondern auch von der Zubereitungsart. Juan macht sowas mit links, möglichst noch mit einer Kippe im Mundwinkel. Die Küche sieht hinterher aus wie ein Schlachtfeld, aber das ist egal, wenn sich irgendwo nebenan noch ein einigermaßen sauberer Raum findet, in den man sich mit den gefüllten Tellern und einem Glas Rioja zurückziehen kann. Dazu noch ein grüner Salat und der Rest des Tages ist ein glückliches, sattes Lächeln!
Die große Menge Olivenöl die man braucht, muss einen nicht schrecken: Den größten Teil schüttet man wieder ab, kann ihn filtern, zurück in die Flasche geben und noch mindestens zweimal für weitere Tortillas verwenden, wenn der zeitliche Abstand nicht zu groß wird.
Zutaten
- 1 kg Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
- 1 Flasche Olivenöl
- 1 Zwiebel
- Salz
- 6 Eier
Zubereitung
Kartoffeln schälen und in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden. Bei mir macht das der Gemüsehobel. In eine ausreichend große Pfanne geben und mit Olivenöl begießen, bis die Kartoffeln bedeckt sind (oder wenigstens halbwegs bedeckt. Deckel auf die Pfanne tun und bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten im Öl kochen. Immer mal umrühren.
Zwiebel schälen und grob würfeln, die Würfel zu den Kartoffeln geben und das Ganze weiter köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind und auch schon langsam anfangen zu zerfallen (siehe unten).
Öl abschütten, Kartoffeln in eine hitzefeste Schüssel geben und gut salzen. Man glaubt gar nicht, wie viel Salz die vertragen! Gut umrühren. Eier verquirlen, auch leicht salzen und unter die Kartoffeln heben. Etwas Öl in die Pfanne geben, dann Kartoffel-Ei-Teig dazu. Jetzt die Tortilla bei mittlerer bis starker Hitze von jeder Seite nochmal 5 bis 10 Minuten braten. Sie sollte innen noch einen leicht glitschigen Kern haben, wenn sie ganz durch ist, wird sie schnell trocken! Zur Not schaut man halt mal rein …
Dazu schmeckt Salat ganz prächtig. Man kann natürlich auch allerlei Gemüse in die Tortilla packen, Karotten, Brokkoli oder ähnliches, oder Kräuter. Ich persönlich mag sie am liebsten pur.
Übrigens: Wenn man eine Tortilla fotografiert und die Katze gerade hungrig ist, darf man beiden nicht den Rücken zudrehen. Auf gar keinen Fall!!!
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!
Mit soviel Öl kann das doch eigentlich nicht schmecken oder gerade doch.
Für mich klingt dieses Rezept irgendwie komisch, aber so komisch, dass ich es unbedingt mal probieren muss. Ich melde mich, wenn ich es ausprobiert habe.
Schön, jetzt weiß ich endlich, wie Tortilla geht.
@herbert:
Und wie das schmeckt! Du isst das Öl ja nicht mit, aber wenn du ein gutes Olivenöl verwendest, bekommen die Kartoffeln einen schönen, herben Olivenölgeschmack. Die Tortilla an sich ist weniger fett, als man glaubt. Oder man merkt es nicht 😉 Wenn man ein hitzfestes Sieb hat, kann man die Kartoffeln auch richtig im Sieb abtropfen lassen.
@mipi
Ah fein, habe ich tatsächlich etwas gefunden, was du noch nicht zubereitet hast? 😉 Aber Tortilla-Rezepte gibt es wie Sand in der Sahara, die sind nur alle immer so fürchterlich fettarm … *grins*