Ich weiß nicht wieso, aber urplötzlich hatte ich heute Appetit auf Rouladen. Also kamen noch Rinderrouladen auf meinen Einkaufszettel. Eigentlich sollte man das etwas früher planen und nicht nur bei Zeiten einkaufen gehen, sondern auch rechtzeitig mit dem Kochen anfangen. So wäre um ein Haar mein Vorhaben schon im Supermarkt gescheitert: an der Fleischtheke gab es keine einzige Roulade mehr. Die bemühte „Wir-lieben-Lebensmittel“-Verkäuferin schaute dann aber noch bei den fertig abgepackten Fleischwaren in der Kühltheke nach – und siehe da zwei Packungen waren noch da. Der Tag war gerettet!
Da gerade Meerrettich-Zeit ist, habe ich die Rouladen mit einer neuen Füllung und einer abgewandelten Soße ausprobiert. Das Ergebnis hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Rotwein-Soße war ausgesprochen lecker. Preiselbeeren und Meerrettich haben sich wunderbar ergänzt. Dazu gab es Kartoffelbrei, den ich diesesmal (fast) ohne Butter gemacht habe. Nur ein Esslöffel kam hinein. Ergänzend habe ich einen kleinen Becher Creme fraiche zugegeben. Das ist eine sehr schöne Alternative. Der Kartoffelbrei ist dadurch nicht so üppig, als wenn man eine Lichter-Portion Butter hineintut, wird aber auch sehr schön cremig und schmeckt irgendwie frischer.
Ohne Dampfkochtopf dauert das Gericht allerdings ziemlich lange. Und so kam es dann, dass das Foto diesesmal meinem Hunger zum Opfer gefallen ist. 😉 Dafür ist es aber mein Beitrag zum Garten-Koch-Event Dezember von gaertnerblog.de:
Update vom 25.1.15
Endlich habe ich dran gedacht. Hier noch ein Foto von den leckeren Rouladen:
Zutaten
- 1 Karotte
- 2 Rinderrouladen (je ca. 175 g)
- Salz, Pfeffer
- 60 g Bacon
- 20g geriebener Meerrettich
- etwas Öl
- 1 Zwiebel
- 2-3 EL Crème fraîche
- 2 EL Speisestärke
- 125 ml Rotwein
- 250 ml Gemüsebrühe
- 1 – 2 EL Preiselbeer-Kompott
Portionen: 2
Zubereitungszeit: 120 Minuten
Zubereitung
Die Karotte schälen und in ca. 5 cm lange, dünne Stifte schneien. Die Rinderrouladen salzen und pfeffern. Jeweils 3 bis 4 Scheiben Bacon darauf legen, mit 1 – 2 Teelöffel Meerrettich bestreichen. Die Karottenstreifen darauf verteilen, die Rouladen aufrollen, mit Rouladennadeln zusammenstecken und im heißen Öl von allen Seiten scharf anbraten. In der Zwischenzeit die Zwiebeln in Würfel schneiden, zu den Rouladen in den Topf geben und ein paar Minuten mitschmoren. Mit dem größten Teil des Rotweines ablöschen und diesen kurz einkochen lassen.
Die Gemüsebrühe dazugießen und die Rouladen ca. 1 1/2 Stunden im zugedecktem Topf schmoren – ich mache das immer im Backofen bei ca. 150 Grad. Zwischendurch ggf. mit etwas Wasser aufgießen. Die Rouladen herausnehmen, in Alufolie einwickeln und im noch warmen (oder vorgewärmten) Ofen warm halten. Den Sud mit dem restlichen Meerrettich, den Preiselbeeren und der Crème fraîche aufkochen. Die Stärke mit dem restlichen Rotwein anrühren und in die Soße geben, damit diese schön bindet. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Rouladen mit der Soße anrichten und servieren.
Dazu passt am besten Kartoffelbrei, aber Salzkartoffeln oder Kartoffelklöße sind auch nicht schlecht. Und als Gemüsebeilage z.B. Rotkohl.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.