Selbstgemachtes Ajvar (Paprika-Auberginenmus) – die aufwändige Version

Ajvar mache ich nicht so häufig selber, obwohl das selbstgemachte deutlich schmackhafter als die Fertigware aus dem Supermarkt. Das liegt daran, dass die Paprika im Garten recht unbeständig liefern. In guten Jahren, wie diesem, sind es ausreichend viele, um eine ordentliche Menge Ajvar zu machen. Aber es braucht ja auch noch Auberginen. Und auch die werden nicht jedes Jahr so toll wie in diesem. Wenn alle ordentlich geliefert haben, koche ich gerne einen Jahresvorrat.

Verwenden kann man das Ajvar sowohl als Brotaufstrich als auch zu kurzgebratenem oder gegrillten Fleisch oder Cevapcici. Es sollte auf keiner Grillparty fehlen.

Dieses Rezept ist aufwändiger als die vereinfachte Version, bei der das Gemüse nicht erst angeröstet und gehäutet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass ich es gemacht habe, aber aus irgendeinem Grund habe ich es immer wieder vergessen, es zu verbloggen. Bei diesem Rezept werden Paprika und Auberginen im Ofen gebacken. Durch die Röstaromen bekommt das Ajvar ein intensiveres Aroma und ist nochmal leckerer als die einfache Version. Durch das Backen des Gemüses verringert sich die anschließende Kochzeit. Im Gegensatz zu dem Ajvar, dass man im Supermarkt findet, ist der Auberginenanteil deutlich größer. Bei dem gekauften habe ich Anteile von 8-10 % gefunden. Beim selbstgmachten Ajvar liegt er um die 25 bis 30 %.

Noch ein Wort zur Schärfe des Ajvars: Mit einer Chilischote wird es mittelscharf, mit zweien scharf und mit dreien sehr scharf. Ich mache es in der Regel mittelscharf, so dass es für alle geeignet ist. Wer es schärfer möchte kann bei Tisch mit etwas gemahlener Chili, Chiliflocken, Cayennepfeffer oder normalem Pfeffer nachschärfen. „Entschärfen“ geht halt nicht. 😉

Weitere Gewürze gebe ich nicht dazu. In manchen Rezepten findet man noch Kreuzkümmel, Paprikapuler oder Cayennepfeffer. Vor allem den Kreuzkümmel finde ich – je nach Verwendungszweck – eher störend.

Selbstgemachtes Ajvar

Selbstgemachtes Ajvar

Zutaten
  • 1 kg rote Paprika
  • 500 g Auberginen
  • 50 ml Essig
  • etwas Wasser
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 bis 3 Pepperoni oder Chilischote (je nach gewünschter Schärfe)
  • 2 TL Salz
  • 1-2 TL Zucker
  • Pfeffer
  • ggf. etwas Olivenöl

Zubereitungszeit: 30 Minuten plus ca. 30 Minuten Backzeit
Portionen: ergibt ca. 800 ml Ajvar

Zubereitung

Die Paprika halbieren, entkernen und abspülen. Die Auberginen waschen und mit einem Messer ringsum einstechen, damit sie beim Backen nicht platzt.

Die Paprikahälften mit der Haut nach oben auf ein Backblech geben. Die Auberginen in eine große Auflaufform legen. Das Backblech mit den Paprika im Ofen auf die obere Schiene geben, die Auberginen weiter unten. Bei 200 Grad ca. 20-25 Minuten backen, bis die Haut der Paprika deutlich schwarze Stellen zeigt. Jetzt das Blech aus dem Ofen nehmen und die Paprika mit einem angefeuchteten Küchentuch abdecken und ca. 5 Minuten stehen lassen. Alternativ kann man die Paprika auch in einen verschließbaren Behälter oder einen ausreichend großen Gefrierbeutel geben. Ich bevorzuge das feuchte Küchentuch.

Falls die Auberginen noch nicht weich sind – sie müssen auf leichten Fingerdruck deutlich nachgeben -, lässt man sie noch bis zu 10 Minuten im Ofen.

Wenn die Paprika etwas abgekühlt sind, kann man die Haut leicht abziehen. Sollten kleine Reste dranbleiben ist das nicht schlimm, das geht beim späteren Pürieren unter.Schwarze Hautreste sollten aber nicht darunter sein.

Die Auberginen ebenfalls kurz abkühlen lassen, der Länge nach halbieren, das weiche Innere mit einem Löffel herauskratzen und für 10 Minuten in ein Haarsieb geben, damit die Flüssigkeit etwas ablaufen kann. Die Hülle kommt in den Müll (oder Gartenkompost).

Das Gemüse in einen Topf geben, den Knoblauch dazu pressen und die entkernte Chilischote(n) grob zerkleinert zugeben. Mit dem Pürierstab gründlich pürieren – nicht zu fein, etwas Struktur darf das Ajvar gerne noch haben. Jetzt Essig, Salz, Pfeffer und Zucker zugeben und unter ständigem Rühren ca. 10 Minuten köcheln lassen. Ggf. einen Schuss Wasser zugeben damit nichts anbrennt.Am Ende der Kochzeit abschmecken. Die angegebenen Mengen für Essig und Gewürze sind nur ein Anhaltspunkt. Das Ajvar ist perfekt abgeschmeckt, wenn es eine ausgewogene Mischung aus Säure, Süße und Schärfe besitzt. Auf keinen Fall zu zaghaft würzen!

Gereinigte Schraubverschluss- oder Weckgläser bei 100 Grad im Backofen 5 Minuten sterilisieren und das Ajvar in die heißen Gläser füllen. Man kann jetzt auf jedes Glas zum Abschluss einen Schuss Olivenöl geben. Ich bevorzuge es, die Gläser bei 100 Grad 30 Minuten einzukochen.

Das fertige Ajvar hält mindestens ein Jahr. Vermutlich auch länger, aber das konnte ich noch nicht testen, weil spätestens nach einem Jahr alles alle war. 😉

Angebrochene Gläser halten sich im Kühlschrank immer noch einige Wochen.

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Selbstgemachtes Ajvar (Paprika-Auberginenmus) – die aufwändige Version

Jürgen 12:58