Nicht alles heutzutage wird immer weniger wert. Grießklößchen z. B. werden im Kochtopf eine gute Weile immer mehr. Weswegen ich, um Grießklößchen zu bekommen, die weniger groß sind als ein Suppenteller, zu besonderen Maßnahmen greifen musste.
Eine Methode wäre natürlich, wie oben im Bild, die Klößchen einfach abzubeißen. Aber bei vielen Grießklößchen ist das mühsam. Und nicht jeder steht auf angebissene Klößchen in der Suppe.
Zuerst aber wird Klößchenteig gemacht: Ich habe 60 g Butter geschmolzen, zwei Esslöffel Hartweizengrieß (nicht den Weichweizengrieß nehmen, der wird wirklich zu weich) untergrührt und das Ganz kurz abkühlen lassen, bevor ich ein XL-Ei dazugegeben habe. Ob jetzt M, L oder XL ist egal bei der jetzt folgenden Methode. Jetzt gebe ich nämlich so viel Grieß zu dem Ganzen, bis sich eine Art Paste bildet, also ein weicher, aber schon formbarer Teig. Den noch schnell mit ordentlich Salz und etwas Muskat abschmecken. Auf Petersilie kann ich verzichten, aber wer sie mag … Dieser Teig sollte mindestens eine halbe Stunde ruhen, damit der Grieß quellen kann. Und schließlich wird er (der Teig) doch recht fest. Wenn er krümelig wird beim Rühren, war es dann doch zu viel Grieß … dann müsste noch Ei dran.
Beim Garen werden die Klößchen mindestens doppelt so groß wie im rohen Zustand. Deswegen habe ich zum Abstechen des Teigs keine Teelöffel genommen (der riesen Löffel vorne), sondern winzige Mokkalöffel (hinten). Das waren niedliche Nockerl, die ich auf einem Brett zwischengelagert hatte. Aber wehe, sie sind in der Suppe! Da zeigen sie, was passiert, wenn man in die richtigen Werte investiert: Sie wachsen und bekommen Rendite. Nach 15 Minuten im zuerst kochenden, dann nur noch heißem Brühebad kommen wunderbare Grießklöße mit zartem Biss und von perfekter Größe zum Vorschein. Sehen schöner aus als die in der Fertigpackung. Und besser schmecken tun sie mit Sicherheit auch.
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!