heiß Wasser

Soll ich ehrlich sein? Dass jemand diesen Blog mit dem Google-Suchbegriff "Wasser erhitzen" findet, erstaunt mich doch etwas (oder eher, dass jemand mit diesem Begriff überhaupt auf die Suche geht). Dabei ist der häufigste Suchbegriff doch "Grießklößchen", je nach Saison gefolgt von "Gorgonzolakürbis" und "Vanillepudding" … Die Leute interessieren sich halt doch nicht für pochierte Heringseier an Schwarzwurzelhalbgefrorenem, sondern für die einfachen Grundlagen der Küche. So ist das …

Anti-Krisen-Grießklößchen

Nicht alles heutzutage wird immer weniger wert. Grießklößchen z. B. werden im Kochtopf eine gute Weile immer mehr. Weswegen ich, um Grießklößchen zu bekommen, die weniger groß sind als ein Suppenteller, zu besonderen Maßnahmen greifen musste.

Eine Methode wäre natürlich, wie oben im Bild, die Klößchen einfach abzubeißen. Aber bei vielen Grießklößchen ist das mühsam. Und nicht jeder steht auf angebissene Klößchen in der Suppe.

Zuerst aber wird Klößchenteig gemacht: Ich habe 60 g Butter geschmolzen, zwei Esslöffel Hartweizengrieß (nicht den Weichweizengrieß nehmen, der wird wirklich zu weich) untergrührt und das Ganz kurz abkühlen lassen, bevor ich ein XL-Ei dazugegeben habe. Ob jetzt M, L oder XL ist egal bei der jetzt folgenden Methode. Jetzt gebe ich nämlich so viel Grieß zu dem Ganzen, bis sich eine Art Paste bildet, also ein weicher, aber schon formbarer Teig. Den noch schnell mit ordentlich Salz und etwas Muskat abschmecken. Auf Petersilie kann ich verzichten, aber wer sie mag … Dieser Teig sollte mindestens eine halbe Stunde ruhen, damit der Grieß quellen kann. Und schließlich wird er (der Teig) doch recht fest. Wenn er krümelig wird beim Rühren, war es dann doch zu viel Grieß … dann müsste noch Ei dran.

Beim Garen werden die Klößchen mindestens doppelt so groß wie im rohen Zustand. Deswegen habe ich zum Abstechen des Teigs keine Teelöffel genommen (der riesen Löffel vorne), sondern winzige Mokkalöffel (hinten). Das waren niedliche Nockerl, die ich auf einem Brett zwischengelagert hatte. Aber wehe, sie sind in der Suppe! Da zeigen sie, was passiert, wenn man in die richtigen Werte investiert: Sie wachsen und bekommen Rendite. Nach 15 Minuten im zuerst kochenden, dann nur noch heißem Brühebad kommen wunderbare Grießklöße mit zartem Biss und von perfekter Größe zum Vorschein. Sehen schöner aus als die in der Fertigpackung. Und besser schmecken tun sie mit Sicherheit auch.

Gemüsesuppe mit Schummelei und Heimatwurst

Ich mache ja sonst so ziemlich alles selbst, aber heute hatte ich irgendwie keine Lust darauf, auch noch Grießklößchen zu kneten. Also kam in den Topf für eine bunte Gemüsesuppe alles, was nicht bei 3 von der Arbeitsfläche runter war und eine Packung fertiger Grießklößchen von einer Firma, die sonst noch für ihre Maultaschen bekannt ist. Soweit hätte ich dann noch vegetarisch bleiben können, hätten im Laden nicht Rindswürste gelegen, auf denen „Original Frankfurter Rindswürste“ gestanden hat. Nun ist alles andere als Gref-Völsings nicht als Rindswurst zu bezeichnen, aber der nostalgische Gaumen wollte trotzdem probieren, was die Metzgerei Müller in Neu-Isenburg (nicht mehr Frankfurt, aber dort dürfen Würste mit der Bezeichnung „Original Frankfurter“ hergestellt werden) so zu bieten hat. Asch feddisch, awwä leggä! Vegetarier ersetzen die Rindswurst vielleicht – für die Optik – durch ganze Karotten (Frankfurterisch: Gelbe Rüben) oder längliche, rotschalige Kartoffeln … 😉

Zutaten
  • Gemüse querbeet: 2 Karotten, 2 Zucchini (kleine), etwas Sellerieknolle, 1 Stange Lauch, 1 kleiner Brokkoli, 3 Kartoffeln, eine Handvoll Stangenbohnen und was sonst noch in Gemüsekisten, Schüsseln, Körben auf Verwertung warten mag.

außerdem

  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Olivenöl
  • frische kochfeste Kräuter (z.B. Thymian, Majoran, Rosmarin)
  • Salz, Pfeffer
  • fertige, frische Grießklößchen
  • Frankfurter Rindswurscht

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Fleischbrühe mit Grießklößchen und Riebele

Hausmannskost. Einfach. Nicht schnell, aber eine ganze Weile unaufwendig. Das Ergebnis ist wie bei Muttern. Oder besser.

Das Szenario: Hunger. Im Kühlschrank gebunkert: Suppenfleisch, frisches Suppengrün, Eier. Nicht gebunkert: Suppennudeln. Also einmal Riebele bitte. Ach, vielleicht noch Grießklößchen, für den Grießklößchengatten? Aber gerne! Und was an Fett am Schluß vom Fleisch geschnitten wird, erfreut die Katzen. So sind wir alle satt geworden (die Katzen haben mittlerweile schon wieder „Kalb in heller Soße“ gefressen; vornehm geht die Welt zugrunde; warum bin ich eigentlich keine Katze?). Nota bene: Wenn man vergisst, den Herd abzuschalten und die Suppe weiter vor sich hinköchelt, wird sie etwas trüb, bevor man Fotos von ihr machen kann … dumm gelaufen.

Zutaten
  • 500 Gramm Suppenfleisch
  • Ein paar Suppenknochen, wenn man sie bekommt
  • 1 Suppengrün (ein bis zwei Karotten, 1/4 Sellerie, eine kleine Stange Lauch)

Für die Riebele

  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • 100-150 Gramm Hartweizengriess

Für die Grießklößchen

  • 1 Ei
  • 30 Gramm Butter
  • 85 Gramm Hartweizengriess
  • 1 Prise Salz
  • Pfeffer, Muskat

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Fleischbrühe mit Grießklößchen und Riebele

Martina 19:16