Ja ist denn schon Ostern? Habe ich mich im Kalender vertan? Nein! Der Grund warum ich etwas verfrüht die Oster-Lammkeule auf den Tisch gebracht habe, war ein anderer. Es war ein Angebot des „Neuseeland Lamm Informationsbüro“ doch einmal neuseeländische Lammkeule zu testen. Diese wurde als besonders mild angepriesen. Na gut, warum nicht. Einige Tage nach der Zusage kam die Nachricht, dass die Lammkeule am Donnerstag, den 18.3. geliefert werden sollte.
Und sie kam auch absolut pünktlich – in einer Frischhaltebox aus Styropor. Beim Auspacken war die Keule noch eiskalt! Wirklich günstig war der Zeitpunkt ja nicht, denn von Freitag bis Sonntag war ich in Marktheidenfeld und in der darauf folgenden Woche gab es so gut wie keine Gelegenheit zum Kochen – schon gar nicht für sowas Aufwändiges wie Lammkeule. Also musste das Teil erst nochmal in den Kälteschlaf versetzt werden. Bis zum 9. April sollte sie – ausreichende Kühlung vorausgesetzt – haltbar sein. Zeit genug, ein schönes Rezept rauszusuchen.
Gestern war es dann endlich soweit. Angesichts des näher rückenden Osterfestes hatte ich beschlossen ein österliches Rezept aus Griechenland auszuprobieren – einfach aber zeitaufwändig. Nach dem Entfernen der Folie präsentierte sich eine ausgesprochen schöne Lammkeule – das sah vielversprechend aus. Also ging ich ans Werk.
Das Ergebnis war wirklich überzeugend. Obwohl ich ja mit recht hohen Temperaturen gekocht habe, war das Fleisch noch rosa. Tatsächlich war es auch sehr mild im Geschmack und wunderbar zart. Kräuter, Zitronen-Öl-Mischung, Bratensaft und Knoblauch ergaben eine wunderbare Soße, die hervorragend zu dem Fleisch und den Auberginen passte. Ach ja, die Auberginen… je nach gewünschter Konsistenz sollte man die Garzeit zwischen 30 und 45 Minuten variieren. Nach 45 Minuten waren sie schön weich hatten aber noch Struktur. Wer sie mit etwas Biss mag, der sollte sie erst knapp 30 Minuten vor dem mutmaßlichen Ende der Garzeit zugeben.
Ebenfalls sehr lecker waren die gebackenen Nudeln. Zusammen mit den Tomaten war das eine würzige und schmackhafte Beilage. Die muss ich mir merken, das passt nicht nur zu Lammkeule.
Zutaten
- 1 Lammkeule mit Knochen (etwa 1,5 kg)
- 2 Ganze Knoblauchzwiebeln
- Grobes Salz
- Salz, Pfeffer
- 2 TL getrockneter Oregano
- 2 – 3 Zitronen
- 100ml Olivenöl
- 150 ml Wasser
- 2 Auberginen
- 3 Zweige frischer Thymian
Für die Nudeln
- 250 g Kritharaki-Nudeln
- 1 kleine Zwiebel
- 2 EL Olivenöl
- 1 kleine Dose Cocktailtomaten (240 g)
- 400 ml Hühnerbrühe
- Salz, Pfeffer
- etwas Rucola (Rauke)
Portionen: 4
Zubereitungszeit: 2 Stunden
Zubereitung
Von den Knoblauchzwiebeln die welke Schale entfernen, die Zwiebeln waagerecht halbieren und mit grobem Salz bestreuen.
Den Backofen auf 220 Grad vorheizen (Umluft 200 Grad, Gas Stufe 5) Die Lammkeule abspülen, mit Küchenkrepp trocken tupfen und rundherum gründlich mit Salz, Pfeffer und Oregano einreiben. Die Zitronen auspressen und den Zitronensaft mit dem Olivenöl verrühren.
Lammkeule und Knoblauch in einen Bräter oder genügend großen Topf geben und mit 4 – 5 EL der Zitronen-Öl-Mischung beträufeln. Das Wasser dazu giessen.
Fleisch im vorgeheizten Backofen zunächst 30 Minuten braten.
In der Zwischenzeit die Auberginen abspülen und in grobe Würfel schneiden. Mit Salz bestreuen und beiseite stellen.
Nach 30 Minuten den Backofen auf 200 Grad (Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4) herunterschalten und das Fleisch weitere 20 Minuten braten. Dabei immer wieder mit dem Zitronen-Öl beträufeln und eventuell noch etwas Wasser nachgiessen.
Die Auberginen abspülen und mit dem frischen Thymian zum Fleisch geben (jetzt ist es auch an der Zeit die gebackenen Nudeln vorzubereiten – siehe unten). Mit dem Zitronen-Öl beträufeln und alles zusammen weitere 35 – 45 Minuten braten. Vor dem Anschneiden die Lammkeule 5 Minuten im ausgeschalteten Backofen bei geöffneter Ofentür ruhen lassen.
Gebackene Nudeln
Die Zwiebel klein hacken und in 3 EL Olivenöl andünsten. Die Kirschtomaten mit ihrer Flüssigkeit zugeben und einmal kurz aufkochen. Die Kritharßki-Nudeln (Reisnudeln) unterrühren, die Hühnerbrühe zugiessen, mit Salz und Pfeffer würzen und in eine ofenfeste Form geben. Diese in den letzten ca. 30 Minuten zur Lammkeule in den Backofen stellen. Nach dem Garen mit etwas grob gehackter Rauke bestreuen.
Dazu passen sehr gut eingelegte Peperoni und als Getränk ein kräftiger Weißwein oder Rotwein.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.
Wie ich gerade vom Schlachter meines Vertrauens gelernt habe ist die neuseeländische Lammkeule kleiner als die deutsche. Nun habe ich mir für Ostern eine reserviert, scheint ja nicht unbedingt schlecht zu schmecken 😉
Da ich zu diesem vorgezogenen Osteressen eingeladen war, kann ich das sehr gute Urteil nur bestätigen.
Das Fleisch war hervorragend und die Zubereitung perfekt. Sehr lecker auch die Nudeln dazu.
Das sieht ja wirklich gut aus. Jetzt hab ich die Qual der Wahl, Artischocken oder Auberginen. Gut, dass ich noch etwas Zeit habe.
@Ulrike: Interessant, das wusste ich nicht, dass die neuseeländischen Lammkeulen kleiner sind als die hiesigen. Danke für die Info und gutes Gelingen für deine Osterlammkeule.
Pingback: Osterhase - Wenn der Hase Eier bringt
Habe heute das Rezept gekocht. Zutaten und Garzeit haben super gepasst. Die Kirithaki habe ich im Topf zubereitet. Beim nächsten Mal werde ich die Auberginen mit den Nudeln kochen. Versuch macht klug 😊.
Vielen Dank für das leckere Rezept!