Für ein schönes Gulasch braucht man vor allem zwei Sachen: gutes Gulaschfleisch und vor allem viieeel Zeit. Dieses wunderbare Wiener Saftgulasch ist jedenfalls kaum unter vier Stunden zu schaffen. Dann wird man allerdings mit herrlich zartem Fleisch und einer sehr würzigen und sämigen Soße belohnt. Und das obwohl das Fleisch nicht angebraten wird und damit keinerlei Röstaromen liefert. Nur die Zwiebeln liefern welche, wenn sie schön goldgelb angebraten werden. Dazu noch ein paar Kräuter und Gewürze und das war’s auch schon. Was mich mal interessieren würde ist, ob jemand dieses Gulasch schon einmal im Schnellkochtopf zubereitet hat. Die Kochzeit für das Fleisch ließe sich dadurch doch deutlich reduzieren. Aber wie ist es dann mit dem Geschmack? Und zerkochen die Zwiebeln dann auch so schön wie bei der traditionellen Zubereitung? Dabei sorgen sie nämlich auch dafür, dass die Soße so sämig wird. Würde mich über Erfahrungsberichte freuen (positive wie negative).
Zutaten
- 500 g Rindergulasch (vorzugsweise von der Vorderwade, aber es geht auch mit „normalem“ Gulaschfleisch)
- 450 g Zwiebeln
- 3 EL neutrales Öl
- 1 EL Tomatenmark
- 2 EL Paprikapulver, edelsüß
- 2 Knoblauchzehen
- 4 EL Essig
- 3 Wacholderbeeren
- 1 TL getrockneter Majoran
- 1 TL Kümmel
- Salz
- Pfeffer
- ca. 1 1/4 L Wasser
- 1/2 Brotkanten
Portionen: 2-3
Zubereitungszeit: 4-5 Stunden
Zubereitung
Die Zwiebel schälen und sehr fein würfeln. Das Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden und dabei das Fett nicht abschneiden – das gibt der Soße später ebenfalls Geschmack.
In einem großen Topf Öl erhitzen und die Zwiebeln darin auf kleiner Flamme langsam (ca. 10-15 Minuten) goldgelb anbraten. Sie dürfen auf keinen Fall zu braun werden oder gar schwarz, sonst werden sie bitter. Wacholderbeeren, Kümmel, gerebbelten Majoran, Tomatenmark, 1 TL Salz und Pfeffer zugeben und eine Minute mitrösten. Mit dem Paprikapulver bestäuben, die Knoblauchzehen dazupressen und das ganze sofort mit einem 1/2 lWasser ablöschen und den Essig zugeben.
Die Soße unter häufigem Rühren 20 Minuten einkochen lassen. Das Gulaschfleisch zugeben und soviel Wasser aufgießen, dass das Fleisch nicht ganz bedeckt ist. Auf kleiner Flamme ohne Deckel 2 Stunden sanft köcheln lassen. Zwischendrin immer mal wieder etwas Wasser aufgießen und regelmäßig umrühren. Den Brotkanten zugeben (der kann ruhig schon altbacken sein) und eine weitere Stunde köcheln lassen. Dann den Brotkanten entfernen und wegwerfen. Jetzt sollte man schonmal probieren, ob das Fleisch schön mürbe ist, wenn nicht die Kochzeit um bis zu eine Stunde verlängern. Ist das Fleisch mürbe, die Soße ggf. noch etwas einkochen lässen bis sie schön sämig ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.
Dazu passen Salzkartoffeln, Spätzle, Kartoffelbrei oder einfach nur Brötchen oder Baguette, und als Getränk ein kühles Bier.
Tipp
Gulasch ist hervorragend geeignet, wenn man auf Vorrat kochen möchte oder das Essen schon am Vortag vorbereiten möchte, denn es verliert beim Aufwärmen weder an Geschmack noch verschlechtert sich die Konsistenz. Auch zum Einfrieren ist es sehr gut geeignet.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.
Super Rezept. Aber im Schnellkochtopf kann ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen. So ein Saftgulasch „lebt“ davon, dass sich die Gewürze langsam und schonend entfalten können. Niedrige Temperaturen und viel Zeit! Aber wenn man den Zeitaufwand des Zwiebelschneidens und -anbraten (was ja auch beim Schnellkochtopf nicht wegfällt) einmal investiert hat, der Rest erledigt sich doch von alleine. Notfalls auch über Nacht – auf einer Konduktionsplatte auf Kochstufe „1.“. max. „2“. Es lohnt sich wirklich. Ich püriere die fertig gewürzte Soße noch vor dem Zugeben des Fleisches, lasse sie richtig aufkochen und gebe dann das zimmerwarme Fleisch dazu. Wenn das Ganze dann richtig aufkocht, Temperatur runter, Deckel drauf und Gute Nacht! Ein kleiner Tipp noch: eine kleine Prise Zimt und Zucker (am Ende des Zwiebelanbratens, der Zucker karamellisiert dann) gibt noch einen besonderen Pfiff. Und eine scharfe Peperoni (ohne Kerne) tut dem Geschmack auch keinen Abbruch – für den, der es scharf mag. Herzliche Grüße, Elisabeth
@Elisabeth: Klar, die längere Kochzeit ist für den Geschmack schon wichtig. Der Schnellkochtopf ist nur als Notlösung gedacht, wenn die Zeit sonst nicht reicht. Zimt habe ich im Rindergulasch noch nicht probiert. Muss ich mal ausprobieren. Danke für den Tipp.