Zweifache Aprikosenmarmelade mit Lavendel

Marmelade einkochen, das ist zu dieser Jahreszeit eine angesagte Tätigkeit für alle, die sich mit Industriemarmelade nicht zufrieden geben wollen. Sonst mache ich gerne Erdbeermarmelade, aber die Erdbeerzeit war bei mir diesmal Umzugszeit. Zwetschgenmus von letztem Jahr habe ich noch übrig, und irgendwie haben mich die Aprikosen angelacht. „Nächste Woche“, dachte ich einige Zeit lang, denn ich hatte genug anderes zu tun. Und plötzlich wurden die Aprikosen rar. Jetzt aber schnell!

Wie kann man Aprikosenmarmelade mit welchen Gewürzen etwas veredeln? Was passt? Ganz oft ist mir bei der Recherche Lavendel als Gewürz begegnet, also habe ich beschlossen, meinen Lavendeltee endlich mal für was anderes als zurSchrankbeduftung zu verwenden. An sich eine super Idee, aber hier ein kleiner Tipp von mir: Vor dem Kochen der Marmelade die Gewürze, die man verwenden möchte, dosiert bereitstellen. Nicht während des Kochens, wenn man noch am Rühren ist, z. B. Lavendelblüten in die brodelnde Masse kippen. Sollte einem nämlich aus dem dicken Schraubglas zu viel rausrutschen … Äh, ja, das war wirklich ungenießbar. Lavendel in einer Dosierung, dass alles nur noch bitter schmeckt. Aber sicher sehr einschlaffördernd … Aber ich wollte Marmelade, keine Medizin herstellen. Also habe ich heute nochmal Aprikosen gekauft (kleine, türkische Zuckeraprikosen, sehr lecker!) und nach folgendem Rezept gearbeitet:

Zutaten
  • 1,5 kg Aprikosen, entsteint und klein geschnitten
  • 1 Packung 3in1 Gelierzucker
  • 2 EL sehr lavendelige Aprikosenmarmelade (oder 1 TL getrocknete Lavendelblüten)
Zubereitung

Aprikosen und Gelierzucker in einem Topf verrühren und 1/2 Stunde stehen lassen. Die Aprikosen ziehen so etwas Saft und lassen sich leichter kochen. Unter Rühren aufkochen lassen und 3 bis 5 Minuten weiterkochen. Die von mir verwendete Sorte ist nicht zerfallen, also habe ich sie mit einem Pürierstab püriert, Gewürz bzw. Lavendelmarmelade eingerührt, noch einmal kurz aufkochen lassen und dann in heiß ausgespülte saubere Schraubgläser gefüllt. Auf den Kopf stellen (die Gläser) und nach einer Viertelstunde wieder umdrehen (oder auf dem Kopf stehen lassen, auch Wurst). Fertig ist die Marmelade!

Brombeergelee mit Portwein – von selbst gepflückten Brombeeren

Brombeerhecke

Es ist Brombeerzeit! Bereits vor einer Woche konnte man die ersten reifen Beeren pflücken, aber für Marmelade reichte das bei weitem nicht. Ein paar Sonnentage brauchte es noch und so wurde der große Pflücktermin auf diesen Sonntag festgesetzt. Während der Samstag noch ein schönes Sommersonnenwochenende versprach (in der Spitze war es hier 26 Grad warm), hatte es sich der Wettergott über Nacht wohl anders überlegt. Und so begann der Sonntag wolkenverhangen und regnerisch. Egal, die Brombeeren waren nun mal reif und ob es in einer Woche besseres Wetter hätte war auch ungewiss. Also Regenmantel und Gummistiefel aus dem Schrank gekramt und los gings. Freundlicherweise hörte es eine halbe Stunde später sogar auf zu regnen und fing auch erst eine halbe Stunde vor dem Ende der Pflückaktion wieder an – so wurde es doch noch eine ganz vergnügliche Angelegenheit.  Fast 6 Kilo wunderbare Brombeeren waren der Lohn der Mühe. Natürlich gibt es wieder den leckeren Brombeerlikör und Brombeermarmelade. Leider war der Holunder dieses Mal noch nicht reif und so musste die Brombeer-Holunder-Marmelade erstmal ausfallen. Stattdessen probierte ich erstmals ein Rezept für Brombeergelee aus. Dabei habe ich zum ersten Mal „2:1“-Zucker verwendet – also gleich eine doppelte Premiere. 😉 Und es ist mir auf Anhieb gelungen! Dadurch wird das Gelee nicht so süß und trotzdem lecker. Ich bin mal gespannt, wie das mit der Haltbarkeit ist. Die selbst gemachte Brombeermarmelade hält im ungeöffneten Glas problemlos zwei bis drei Jahre.

Das Brombeergelee ist dann auch gleich mein Beitrag für den August-Event „Brombeere“ von gaertnerblog.de.

Garten-Koch-Event

Zutaten
  • 2 kg Brombeeren
  • 500 ml Wasser
  • 2 Zitronen
  • 500 g Gelierzucker 2 zu 1  (= 1 Packung)
  • 100 ml Portwein

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Quedscheladdwärsch (Zwetschgenmus)

zwetschgenmus

Recht trocken  muss es sein, schwarz und mit einem leicht herben Geschmack vom langen Kochen: das Quedscheladdwärsch. Oder die? Der? Na, egal. Jedenfalls Zwetschgenmus, wie es früher am Herdrand über Nacht simmerte. Wer hat aber schon noch einen Kohlenherd in der Küche mit Schiffchen an der Seite und so? Also wird’s auf die moderne Art gemacht, und schmeckt, trotz einer super trendigen Zutat, eigentlich wie früher. Das auf ein dick mit Butter gestrichenes frisches Brot gegeben … mhhhhh!

Übrigens nett, wie sich der Bestand an Pflaumenmuß erhöht, wenn man gute Freunde und nette Nachbarn hat: Charge Nr. 1 entstand aus beim türkischen Gemüsehändler erstandenen Zwetschgen „bevor es zu spät ist“. Kaum hatte ich da 2 kg eingekocht, stand ein Freund in der Türe mit zwei Fahrradtaschen voll Zwetschgen. „Könnt ihr damit was anfangen?“ Klar, her damit! Schließlich ist der Ertrag aus 2 kg Zwetschgen nicht besonders groß. Zusätzlich 4 kg, fein. Kaum eingekocht steht ein Nachbar vor der Türe mit einem 10 l-Eimer voller Zwetschgen: „Hab ich euch aus dem Garten mitgebracht!“. Ich habe tapfer gelächelt. Und jetzt steht der Keller voll mit dem, was man aus 10 kg Zwetschgen so rausholen kann. Recht viel … 😉

Zutaten:
  • 2 kg Zwetschgen
  • 300 g brauner Zucker
  • 1 Gewürznelke
  • 1/2 Zimtstange
  • 1 Vanilleschote

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Selbstgemachte Brombeermarmelade

Die Brombeeren sind reif! Und dieses Jahr sind sie sehr schön geworden. Große, saftige Früchte mit viel Aroma. Der Mix aus Regen und Sonne, dieses eher an April- denn an Sommerwetter erinnernde Gemisch, hat ihnen wohl gefallen. An der Nidda gibt es viele Brombeerhecken, die zusammen mit Apfel- und Mirabellenbäumen, Holundersträuchern und anderem zu dichten Gehölzen zusammenfinden und reichliche Ernte versprechen – zumindest wenn man sich ein paar Meter von den Fußwegen entfernt, da wo die normalen Spaziergänger nicht mehr anzutreffen sind. In kurzer Zeit waren die mitgenommenen Behältnisse gefüllt und die Waage zeigte stolze 2,5 kg Ertrag.

Diese Mengen wollen natürlich verarbeitet werden. Dieses Jahr gab es daher neben der seit Jahren bewährten Brombeer-Holunder-Marmelade und dem leckeren Brombeer-Likör, diese reine Brombeermarmelade – ohne weiteren Begleiter oder irgendwelchen Schnickschnack… von der Vanillschote abgesehen, die den Geschmack noch etwas hebt. Ein kleiner Rest Beeren ist nun noch übrig – für Gelee leider viel zu wenige, das gibt es also erst nächstes Jahr. Aber für eine rote  Grütze würde es reichen – mal schauen.

Brombeeren - frisch geerntet

Brombeeren - frisch geerntet

Zutaten
  • 1 kg Brombeeren
  • 1 kg Gelierzucker (1:1)
  • 1/2 Vanilleschote
  • Saft 1/2 Zitrone
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Quittengelee „frei nach Schnauze“

Quittengelee fordert mich immer wieder heraus. Weil Quitten unberechenbar sind, irgendwie. Am Vortag noch hatte ich knapp 2 kg Quitten mit einem Tuch abgerieben, geviertelt, eventuell vorhandene Würmer entfernt und den die Fruchtstücke mitsamt Schale und Kerngehäuse im Schnellkochtopf platziert. Alle hatten dort nicht Platz … Zusammen mit einer Tasse Wasser habe ich die Quitten unter Dampf gut 10 Minuten weichgekocht und anschließend mit dem Kartoffelstampfer zerkleinert. Laut sämtlichen Rezepten muss man das etwas stehen lassen und kann dann den Saft abfließen lassen. Also ließ ich es abkühlen, erwärmte es dann wieder (wobei es mir prompt angebrannt ist, aber ich blicke auf eine lange Tradition angebrannter Quittenpampe zurück) und packte es in ein Mulltuch, das in einem Sieb platziert und mit allerlei schweren Gegenständen beschwert wurde, auf dass es über Nacht seinen Saft von sich geben möge.

Und wie immer – was Quitten angeht, gibt es wirklich traditionelle Pannen – hatte ich anderntags nur ca. 100 ml dickflüssigen Quittensaft in der Schüssel. Na toll! Also rein mit der Pampe in den Topf, mit 300 ml frischem Apfelsaft, ca. 100 ml frischem Orangensaft und noch etwas Wasser zu einem weichen Brei gekocht (unter Rühren, um weitere Unfälle zu vermeiden) und wieder ab damit in Mulltuch und Sieb. Einige Stunden später hatte sich jetzt tatsächlich ein knapper Liter Flüssigkeit dazu durchringen lassen, aus der Pampe zu tropfen. Den Rest rang (bzw. wrung, wringte, wrong, wrang) ich und vermehrte so die Saftmenge auf exakt einen Liter. Durch den O-Saft etwas trüb, aber das finde ich nicht schlimm.

1 l Flüssigkeit und 1 kg Zucker, so die alte Faustregel. Ich verwende fast nur braunen Zucker im Haushalt, so auch hier. Und ein paar Scheiben Zitrone, zur besseren Gelierung, die ich aber direkt vor dem Kochen wieder entfernt habe, damit mir das ganze nicht bitter wird. So dann 5 Minuten sprudelnd gekocht, und auf einem gekühlten Teller die Gelierprobe gemacht: etwas von der heißen Quittenlava auf den Teller tröpfeln lassen und abkühlen lassen. Das Zeug war flüssig wie Motorenöl. Okay, also noch 1 TL Zitronensäure dazu. Das Motorenöl wollte nicht gelieren. Also am Schluss, mit blutendem Herzen, noch eine Tüte Gelier-Fix vom Doktor aus Bielefeld dazu. Und jetzt steht das Gelee 1 à! Man muss dazu sagen, dass normalerweise der Pektingehalt aus den Quitten zum Gelieren ausreicht. Aber der unterliegt natürlichen Schwankungen und war in diesem Fall wohl nicht hoch genug.

Das Ergebnis hat nicht allein durch den dunklen Zucker eine schöne Farbe, und ein zartes Rosenaroma, wie es sich gehört, sind doch Quitten und Äpfel gleichermaßen Rosengewächse (und bei manchen Äpfeln merkt man das auch noch). Die ausgedrückte Pampe habe ich durch ein Sieb passiert und mit etwas Zucker und Vanillemark zu einem steifen Brei gekocht, der momentan im Backofen zu Quittenkonfekt trocknen soll. Ob er das tut, weiß ich noch nicht, aber zwischendurch probiere ich immer mal davon, und es ist sehr lecker. 😉

Ach ja, die Quitten …

Brombeer-Holunder-Marmelade aus eigener Produktion

Brombeeren und Holunderbeeren werden nicht nur ungefähr gleichzeitig reif, sie passen auch geschmacklich wunderbar zusammen – wie zum Beispiel in dieser leckeren Marmelade.

Zutaten
  • 700 g Brombeeren
  • 200 g Holunderbeeren
  • 1 kg Gelierzucker
  • 1 Zitrone

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Brombeer-Holunder-Marmelade aus eigener Produktion

Jürgen 20:42