… aber im Abschluss haperte es doch bei den Holländern. Die Fischrouladen klangen gar nicht schlecht. Also habe ich die heute ausprobiert. Die Zubereitung ist etwas fummelig. Das Zusammenrollen der Roulade ist nicht so ganz einfach. So ein Seelachsfilet ist ein ganzes Stück dicker als beispielsweise eine Rinderroulade – das wickelt sich gar nicht so einfach. Und man kann das Filet auch nicht einfach plattklopfen wie ein Schnitzel. Da kann es dann leicht passieren, dass Teile der Füllung links und rechts rausfallen. Aber letztendlich hat es geklappt.
Geschmacklich gibt es dagegen noch erheblichen Verbesserungsbedarf! Zum einen gehört der Fisch gesalzen und meiner Meinung nach auch gepfeffert. Nur ein bisschen Paprika, Zwiebel, Gurke und Käse reichen da nicht. Da bleibt das ganze ziemlich fad. Und was die Remoulade angeht: die ist schon arg knapp bemessen. Für meinen Geschmack kann man die Menge locker verdoppeln. Wobei mir die Idee mit den Kapern und dem Frischkäse gut gefallen hat… zumindest im Ansatz, denn die Kapernmenge war ziemlich üppig. Wenn man aber die Menge an Frischkäse, Sahne und Remoulade verdoppelt und die Kapernmenge unverändert lässt, dann schmeckt das recht gut. Ach ja, um die Remouladenmenge zu verdoppeln muss man ja erstmal wissen wieviel die Grundmenge ist – steht leider nicht im Rezept. Also habe ich ungefähr die doppelte Menge wie beim Frischkäse genommen, ca. 100 g.
Es bekommt dem Fisch übrigens auch recht gut, wenn man noch etwas von der Butter, in der man ihn gebraten hat, vor dem Servieren drüber gibt.
Dazu passen Pellkartoffeln am besten – finde ich. Also im Ergebnis war das Essen heute erheblich schmackhafter als der Salat Maasdam – aber für’s (kulinarische) Viertelfinale reicht das nicht.
Und wie sah es auf dem Spielfeld aus? Deutlich besser! Was zum Teil allerdings auch an den wenig überzeugenden Franzosen lag. Vor allem in der Anfangsphase spielten sie so, als wäre sie schon für die nächste Runde qualifiziert – was angesichts des vorangegangenen Unentschiedens nicht so recht nachvollziehbar ist, aber das fällt wohl in die Kategorie „Taktik“. Immerhin haben sie sich dann ja doch zahlreiche Chancen erspielt. Wenn sie bis zur nächsten WM dann gelernt haben diese auch zu verwerten, könnte es auch für die zweite Runde reichen. Anders die Holländer, hier war die Chancenverwertung doch erheblich besser – okay, in Holland investiert man offensichtlich mehr Zeit ins Fußballspielen, während man in Frankreich lieber gut kocht, eine Strategie, die hier zum Erfolg führte. Die Tore waren jedenfalls allesamt hochverdient… ebenso verdient wäre es auch, wenn die Franzosen demnächst nach Hause fahren dürfen. Wobei ich das zumindest aus kulinarischer Sicht bedauern würde.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.