"Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte sich beschafft und in Umlauf bringt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft."
Die nachwachsende Generation wird diesen Satz nicht mehr kennen. Er stand früher auf jedem DM-Geldschein. Kaum dass ich lesen konnte, fing ich an, diesen Satz zu entziffern. Und hab ihn danach dutzende Male gelesen. Die Erkenntnis, dass das Nachmachen oder Verfälschen zu einer empfindlichen Strafe führen kann, hat sich bei mir tief festgesetzt.
Also ist es mir gar nicht so leicht gefallen, ein Rezept zu (ver)fälschen … Ausgangspunkt war eine Tüte mit frischen Zucchini, die verarbeitet werden mussten. Und Lust auf Risotto. Und die Erfahrung, dass Zucchini im Risotto eine schwer fade Angelegenheit sein können. Also machte ich mich auf die Suche nach einem ausgefalleneren Rezept. Bei Jans Küchenleben fand ich eine interessante Variante: Risotto mit Zucchini und Zucchiniblüten. Ähm … meine Zucchini sind aber schon groß, die blühen nicht mehr …
So kam ich zum Fälschen …
Zutaten für 2 Portionen
- 3 mittelgroße Zucchini
- 4 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 175 g Risotto-Reis
- 3 EL Olivenöl
- 1/2 l Gemüsebrühe
- Pfeffer, Salz
- 50 g frisch geriebener Parmesan
- je 1/2 Bund glatte Petersilie und Minze
- ein guter Stich Butter
Zubereitung
Zucchini würfeln. Schalotten in halbe Ringe schneiden. Knoblauch mittelfein hacken. Kräuter waschen, trockenschütteln und fein hacken.
Brühe in einem Topf aufkochen und warm halten. Olivenöl in einem ausreichend großen Topf erhitzen. Zucchiniwürfel dazugeben und mindestens zwei Minuten garen. Wenn sie hier und da ein bisschen Farbe nehmen, umso besser. Jetzt Schalotten, Knoblauch und Reis dazugeben, unter Rühren anbraten, pfeffern. Jetzt von der Brühe angießen. Immer ungefähr eine Schöpfkelle, die Flüssigkeit unter Rühren verkochen lassen, die nächste dazugeben. Nach 20 Minuten ist die letzte Flüssigkeit verkocht und der Reis dürfte gar sein, außen glitschig, innen mit leichtem Biss. Parmesan zugeben, mit Salz abschmecken, Butter unterrühren, am Schluss die Kräuter unterheben.
Ich fand , dass Knoblauch an das Rezept muss, der ist im Original nicht zu finden. Der erste Bissen von dem Risotto hat mir ein wenig die Sprache verschlagen, das schmeckte nur nach Kräutern. Mit dem dritten Bissen erst kam die ganze Bandbreite an Geschmäckern zum Vorschein, und selbst die an sich eher unauffälligen Zucchini schmeckten sanft nussig durch. Der risotto-kritische Gatte fand es auch recht lecker, er musste aber zu einem Essen auswärts und durfte mir nichts weiter wegessen. Ätsch!
Ach, und wie ich sehe, passt das Rezept zum Garten-Koch-Event des Monats Juli Gurken & Zucchini … dann will ich es doch dort mal verewigen.
Hat die „Lotta“ erfunden. Kocht täglich. Steht vor allem auf asiatische Küche und Hausmannskost. Mag keine Tiefkühlprodukte und keine Bandnudeln. Isst alles außer … Grünkohl!
Manchmal ist eine Fälschung ja besser als das Original …
Hast Du gut gemacht, das Anrichten, schön mit den leicht angebratenen Zucchini-Scheiben. Minze in einem Risotto kannte ich bis anhin nicht, werde es versuchen, bin Risotto-Fan.
Ich kam auf diesen Post weil ich auch gerade einen im Zucchini-Event platzierte und werde wieder kommen.
@mipi
Möglicherweise … oder wenigstens genauso gut.
@Houdini
Danke für die Blumen . Ja, die Minze war es, die mich hat aufhorchen lassen. Sie macht das Risotto zu etwas Besonderem, auch wenn man keine Blüten an der Hand hat. Wenn bei mir nicht immer der Mehltau zuschlagen würde, würde ich ja in meinem Balkongärtchen selbst welche ziehen, aber die verderben mir halt immer …
Pingback: Verfälschte Zucchini-Risotto-Fälschung - Lotta - kochende Leidenschaft