Wenn ich an ungarische Küche denke, fällt mir spontan Gulasch, Gulaschsuppe und Palatschinken ein und dann erstmal lange Zeit nichts. Geht es euch auch so? Dabei hat die ungarische Küche durchaus mehr zu bieten. Zum Beispiel das Nationalgericht Csirkepaprikás – Paprikahuhn – ein unglaublich leckeres Gericht. Dafür sorgt vor allem die würzige Paprika-Tomaten-Soße in der das Fleisch nach dem Anbraten fertig gegart wird. Man sollte für dieses Gericht auf keinen Fall Hähnchenbrust (noch dazu ohne Knochen) nehmen, Keulen mit oder ohne Rückenstück liefern saftigeres Fleisch. Die Haut muss man vor dem Anbraten unbedingt entfernen. Sie würde am Ende ohnehin nur weich und labberig – kein Genuss. Als Beilage sind Spätzle oder Knöpfle ideal und eventuell noch ein einfacher grüner Salat mit Vinaigrette.
Zutaten
- 3 Hähnchenschenkel mit Rückenstück oder 6 Hähnchenkeulen
- 2 rote Paprikaschoten
- 1 Dose (400 g) gehackte Tomaten oder drei Tomaten
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 100 ml Weißwein
- 200 g Schmand oder Saure Sahne
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Schweineschmalz (oder ersatzweise Butterschmalz)
- 2 EL Paprikapulver, edelsüß
- 2 gestrichene EL Mehl
- Salz
- Pfeffer
- 1 TL gekörnte Hühnerbrühe
- Prise Zucker
Spätzle
- 250 g Mehl
- 2 Eier
- 125 ml Wasser
- 1 TL Salz
- 2 EL Butter
Portionen: 3
Zubereitungszeit: 55 Minuten
Zubereitung
Als erstes die Haut von den Hühnerkeulen abziehen. Dazu mit einem scharfen Messer am unteren Teil der Keule die Haut rundum bis auf den Knochen einschneiden. Dann mit dem Finger oben am Schenkel bzw. bei Keulen mit Rückenstück, an der Seite wo das Rückenstück endet, zwischen Haut und Fleisch gehen und diese in Richtung des eingeschnittenen Endes herunterziehen. An einigen Stellen hängt die Haut seitlich am Rückenstück fest, dort schneidet man sie ebenfalls mit dem Messer ein.
Die Zwiebeln klein würfeln und den Koblauch sehr fein hacken. Die Tomate vierteln, den Blütenansatz rausschneiden, die Kerne entfernen und die Tomatenviertel nochmal vierteln. Ich habe eine Dose gehackte Tomaten samt Saft genommen. Die sind um diese Jahreszeit einfach aromatischer und verkochen sowieso komplett. Die Paprika vierteln, Kerne und weiße Trennwände sowie den Stielansatz entfernen, waschen und in dünne Streifen schneiden.
In großen Pfanne, zu der es einen Deckel gibt, das Schmalz kräftig erhitzen und die Hähnchenkeulen auf beiden Seiten jeweils rund 4 Minuten hellbraun anbraten. Die Keulen herausnehmen, salzen, pfeffern und beiseite legen. Jetzt die Zwiebeln im selben Schmalz anbraten, bis sie goldgelb sind. Dann den gehackten Knoblauch zugeben, kurz durchrühren, mit dem Paprikapulver besträuben. Nochmal umrühren, mit dem Weißwein ablöschen und Paprikastreifen, Tomatenstücke, gekörnte Hühnerbrühe, Salz, Pfeffer und Tomatenmark zugeben. Die Hähnchenkeulen hineingeben, den Deckel auflegen und zugedeckt auf kleiner Flamme ca. 30 Minuten schmoren, dabei gelegentlich umrühren. Wenn die Soße zu dick wird etwas Wasser zugeben.
Jetzt ist es an der Zeit die Spätzle fertig zu machen. Das geht am besten in der Küchenmaschine.
Mehl, Eier, Salz und Wasser zu einem zähen Teig verrühren und diesen solange mit dem Knethaken bearbeiten, bis er Blasen wirft. Nun gibt man einen Teil des Teiges auf das nasse Spätzlebrett und schabt mit einem Spätzleschaber oder einem langen, breiten Messer dünne Streifen in reichlich kochendes Salzwasser. Einfacher geht es natürlich wenn man den Teig durch eine Spätzlepresse in das Wasser drückt. Das Wasser muss immer sprudelnd kochen, solange man die Spätzle reingibt. Sobald sie wieder hochsteigen, nimmt man sie mit einem Schaumlöffel heraus und zieht sie durch frisches, heisses Salzwasser.
Etwas Butter in einer Pfanne zerlassen und die fertigen Spätzle kurz darin durchschwenken.
Jetzt sollten die Hähnchenkeulen fertig sein und das Fleisch sich leicht vom Knochen lösen. Das Mehl mit dem Schmand verrühren und in die Soße rühren. Nochmal kurz aufkochen lassen und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Zusammen mit den Spätzle servieren.
Kocht gerne und fast täglich. Probiert oft Neues aus. Wenn’s sein muss, auch mal aus der Convenience-Food-Abteilung (aber wirklich nur gaaanz selten), was dann auch regelmäßig hier verbloggt wird.
Vielen Dank für dieses leckere Rezept. Heute ist bestimmt schon das zehnte Mal, dass ich es nachkoche, immer wieder lecker. Diesmal ist das erste Mal, dass unser Einjähriger mitisst, daher wird es heute etwas salzarm ausfallen 😉
Freut mich, dass es euch schmeckt. Hoffentlich auch dem Jüngsten. 🙂