Mangold mit Graupen und Tomaten

Mein Kochbuch, das unbekannte Wesen (Dauerevent „DKduW“). Meine Gemüsekiste, das unbekannte Wesen. Zwei unbekannte Wesen kommen zusammen. Die Kiste war der Auslöser, sie enthielt unter anderem eine schöne, große Mangoldstaude. Ich mag Mangold aber nicht so gerne …

Erinnert habe ich mich an das Biolek/Witzigmann-Kochbuch „Unser Kochbuch“, das eine Menge vegetarischer Rezepte beinhaltet. Das habe ich mal geschenkt bekommen von jemanden, der wohl eher auf die prominenten Namen abgefahren ist, als dass er sich zu sehr mit dem Inhalt auseinandergesetzt hätte. Viele Rezepte klingen interessant, sind aber oft sehr umständlich und schrecken mich deswegen etwas ab. Ich nehme mir schon Zeit zum Kochen, aber mehr als eine Stunde sollte der Zeitaufwand an einem normalen Werktag nicht betragen; die Rezepte aus diesem Buch sehen aber meist so aus, als würden sie länger brauchen, und die Zutatenlisten haben doch ganz oft Schuhbeck’sche Ausmaße. Sind also recht lang.

Ich habe das Rezept insofern modifiziert, als ich manche Zutaten nur in größeren Mengen als angegeben bekommen habe, und so wurde die Tomatensoße etwas umfangreicher und gehaltvoller, was ihr aber keinesfalls geschadet hat. Die vorgesehene Menge hätte uns nicht gereicht.

Vorbereitet habe ich die Röllchen am Vortag und in einer Dose im Kühlschrank aufbewahrt. Tags drauf habe ich die Tomatensoße gekocht, die Röllchen hineingesetzt und überbacken. Das Resultat ist seeehr lecker, selbst für einen Mangoldkritiker wie mich! Beilagen braucht man eigentlich nicht, Rosmarinkartoffeln aus dem Backofen oder Baguette passen aber mit Sicherheit sehr gut dazu.

Zutaten
  • 100 g Graupen
  • 1 Staude Mangold
  • 2 Schalotten
  • 6 kleine Champignons (ich hatte braune Champignpns; den Rest der 150 g-Packung habe ich fein gewürfelt und zur Soße gegeben)
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 2 EL Olivenöl
  • 5 EL Parmesan
  • 2 EL Butter
  • Salz, Pfeffer
  • Muskatnuss
  • 1 Knoblauchzehe
  • 125 g Dosentomaten (ich habe eine komplette Dose Pizzatomaten verwendet)
  • Zucker
  • 1 Thymianzweig
  • Semmelbröseln
  • Petersilie

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Hähnchenbrust in Tomaten-Basilikum-Soße überbacken

Gestern war „vorbeugende Resteküche“ angesagt. Und das kam so: Heute wollen wir grillen. Da bringt jeder etwas mit. Ich mache Saté-Spieße und da ich die Hähnchenbrust dafür nur im großen Gebinde bekam, war eine Hähnchenbrust übrig. Die kam also vorab in die Resteverwertung. Weiters war noch ein Stücken Emmentaler vorhanden und so kreierte ich diese überbackene Hähnchenbrust in Tomatensoße. Das Rezept ist einfach und besteht nur aus einer Handvoll Zutaten, aber die Soße ist sehr lecker und das Fleisch bleibt wunderbar zart und saftig. Wer mag, kann den Edamer auch noch mit etwas Greyerzer mischen, dann wird es noch etwas pikanter. Die Soße hat mir  besser gefallen, als die Tomaten-Käse-Sahnesoße, die ich letztens ausprobiert hatte und passt auch ohne die Hähnchenbrust sehr gut zu Pasta – nimmt man dann noch Gemüsebrühe anstelle der Rinderbrühe ist das auch für Vegetarier geeignet.

Hähnchenbrust in Tomaten-Basilikum-Soße mit Käse überbacken

Hähnchenbrust in Tomaten-Basilikum-Soße mit Käse überbacken

Zutaten
  • 1 Hähnchenbrust (ca. 170 g)
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 1 – 2 Knoblauchzehen
  • 1 Dose Tomaten
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Oregano
  • 1 TL gekörnte Rinderbrühe
  • 1 TL Zucker
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Prise gemahlene Chili
  • 1 EL Balsamico
  • 1/2 Topf Basilikum
  • 75 g Edamer

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Pizza beinahe nach EU – da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen

Der außerordentlich geschätzte Kollege lamiacucina hat mehrfach in seinem Kochblog über die Herstellung von Pizza referiert und dabei sogar das Amtsblatt der EG mit dem Rezept für original neapolitanische Pizza bemüht. Es ist schon spannend, was alles so genormt wird. Besonders beachtenswert finde ich den Farbwert für die Tomatensoße: nur 0% Cyan (C), 91% Magenta (M), 87% Gelb (Y) und 0% Schwarz (K) sind normgerecht. Wie misst das der Pizzabäcker normalerweise? Ich persönlich besitze Farbtabellen, wo ich das nachschauen kann, wobei die aber leider nur in 5 %-Schritten aufgebaut sind. Mist.

Das Teigrezept habe ich leicht modifiziert, mich aber ansonsten dran gehalten; und das hätte ich nicht tun sollen. Ich hätte meiner Erfahrung vertrauen und mehr Wasser in den Teig kneten sollen. Geschmacklich war er okay, der Geruch war herrlich, aber die Konsistenz war zu fest. Ein weicherer Teig wäre elastischer geworden. Das probieren wir also nochmal …

Zutaten
  • 300 g Weizenmehl Typ 405
  • 60 g Dinkelmehl (keine Vollkornqualität!)
  • 200 ml lauwarmes Wasser (Freiburger Qualität, Schwarzwaldwasser, nicht Markgräfler Land)
  • 1 gestr. EL Salz
  • Backhefe (Bierhefe wie im Original bekomme ich nicht ad hoc; die Menge habe ich nicht ausgewogen, es mögen 5 bis 10 Gramm gewesen sein)
  • für den Belag nach Wunsch: Pizzatomaten, Schinken, Salami, Zwiebeln, Paprika, Champignons, Mozzarella, Pfeffer, Oregano
Zubereitung

Wasser in eine Rührschüssel geben, Hefe dazugeben und anrühren, etwas Mehl dazugeben, rühren, Salz und restliches Mehl nach und nach einrühren. Insgesamt ca. 10 Minuten den Teig verarbeiten (nach 5 Minuten macht mein Handrürhgerät schlapp, danach ist bei mir Handarbeit angesagt). Teig zugedeckt 3 bis 4 Stunden gehen lassen (nicht ganz normgerecht), teilen, kneten, nochmal eine Stunde gehen lassen (in getrennten Behältnissen). Backofen so heiß wie möglich vorheizen, Bleche mitheizen. Pizzateig ausrollen, belegen (EG-konform oder nach Gusto) und entweder geschickt in den Ofen einschießen oder wie ich ungeschickt vor dem Belegen auf Backpapier legen und dann mit dem Papier aufs heiße Blech ziehen. Backen, bis sie so ist, wie man sie mag.

Linguini mit gerösteter Paprika-Tomatensosse

Zur Gattung „Pasta Rapida“ gehört dieses Rezept nicht gerade. Ich habe es modifiziert, da es in der Ursprungsversion unnötig umständlich war und noch mehr Zeit benötig hat. Außerdem gab es zwei Premieren bei der Zubereitung: Dank einer großzügigen Spende aus Freiburg 😉 kam heute zum ersten Male die „Anna Forno Kräuterpaste“ zum Einsatz. Anstelle des halben Teelöffels Salz habe ich knapp einen Teelöffel dieser Paste zugegeben – und ich muss sagen, das Zeug ist richtig gut! Außerdem hatte eine neues Küchengerät seinen ersten Einsatz. Diese Trommelreibe, die man bei kochen-macht-spass.com bestellen kann. Ich muss schon sagen, dass ist ein Unterschied wie Tag und Nacht – verglichen mit der gut 20 Jahre alten Käsemühle, deren Kunststoffgehäuse mittlerweile auch am kaputtgehen ist.

Das mit der Paprika im Backofen ist schon etwas aufwändig. Ich überlege, ob ich beim nächsten Mal, die Paprika durch etwas Ajvar ersetze und außerdem den Balsamico weglasse (im Ajvar ist ja Essig drin). Das könnte vom Geschmack her hinkommen und das Gericht hätte eine Chance auf einen Platz in der „Pasta Rapida“-Rubrik.

Ach, ja, noch eine kleine Abweichung vom Originalrezept: ich habe Spaghetti verwendet, anstelle der Linguini – die hatte ich nämlich noch da. Geschmeckt hat es trotzdem sehr gut.

Zutaten
  • 250 g Linguini (Spaghetti gehen auch)
  • 1 rote Paprika
  • 10 Tomaten
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Balsamico-Essig
  • 1/2 TL Salz
  • Pfeffer
  • gemahlene Chili
  • 1 EL frisches Basilikum
  • 1 EL glatte Petersilie

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Von falschen Schinkennudeln und wenig kulinarischen Tagen …

Vor einer Woche hab‘ ich noch die Küchenkönigin gegeben, diese Woche dagegen tote Hose. Ist doch spannend, wie sich die Situation manchmal einfach so ergibt.

Montag meinte der Hunger-Gatte, dass er gerne Schinkennudeln hätte. Das Rezept „Nudeln mit Speck und Pilzen“, das ich vor dem Artikulieren des Wunsches schon rausgesucht hatte, war nicht genehm. Schinkennudeln sind für mich eigentlich gekochte Nudeln, in der Pfanne angebraten, mit Schinkenwürfeln gemischt, vielleicht noch geschmälzte Zwiebeln, und Ei drüber. Der kulinarische Analphabet an meiner Seite sprach aber, als ich die gewünschte Rezeptur aus ihm herauskitzelte, von Tomaten. Es kam also eher eine „altdeutsche“ Tomatensoße raus, aus Zwiebel- und Karottenwürfeln, in Butter angeschwitzt und mit Mehl bestäubt, dann Tomatenmark (viiieeel Tomatenmark, so wie früher, als immer eine große kleine Dose an die Soße kam) und eine normale Dose Tomaten dazu. Abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Zucker und am Schluss etwas Oregano. Und Würfel von Kochschinken einfach nur darin erhitzt, damit sie saftig bleiben. Dazu Spiralnudeln. Man soll es nicht glauben, aber für dieses einfache Rezept holte ich mir Rückendeckung aus dem Kochbuch, das meine Schwiegereltern (eigentlich die Schwiegermutter) 1952 von der Stadt Frankfurt zur Hochzeit bekommen haben. Das waren noch nützliche Geschenke damals, ich bekam irgendwas über Regierungspräsidenten oder so. Nun …

An einer Tomatensoße isst man gerne mal zwei Tage, so habe ich Montag und Dienstag erfolgreich rumgebracht.

Mittwoch gab es einfache Frikadellen (die leckersten seit langem, weil ganz simpel: gemischtes Hackfleisch, ein in Milch eingeweichtes Brötchen, 2 TL Löwensenf, Pfeffer, Salz, eine in Butter angeschwitzte Zwiebel, zu der ich eine Knoblauchzehe und ein paar Zweige frischen Thymian zum mitschwitzen gegeben habe, eine Prise Paprikapulver. Und das war’s. Kein weiterer Firlefanz.) mit Salzkartoffeln und grünem Salat.

Donnerstag kochte die „Hasenlaube“ mir zarte Jägerschnitzel mit Champignons und Pfifferlingen und frischen Spätzle.

Freitag gab es obligarorischen panierten Fisch mit Senfsoße und Salat.

Alles schon verbloggt … heute wird es dann voraussichtlich etwas abwechsungsreicher und vorhin habe ich mir das neueste „kreativ küche“-Heft mit Rezepten aus der Toskana zugelegt, das mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Das macht doch Hoffnung für die nächste Woche …

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Von falschen Schinkennudeln und wenig kulinarischen Tagen …

Martina 13:43