Kaffeestückchen auf die Schnelle

Leckere Blätterteigstückchen mit Zimtbirne

Leckere Blätterteigstückchen mit Zimtbirne

Sonntagnachmittag: Unsere Bäcker haben schon seit Stunden geschlossen. Unser Nobel-Konditor hat manchmal so ähnliche Teilchen, aber ausserdem regnet es in Strömen und zu Fuss möchte man da jetzt auch nicht hin. Wir sind also abgeschnitten vom süssen Genuss. Nicht ganz, den Birnbaum im Garten erreicht man in 30 Sekunden, trotz Regen und mehr als eine Birne braucht man nicht für selbstgebackene Birnenteilchen, die keinen Namen haben. Die restlichen Zutaten sind auch im Hause, Blätterteig, Eier, Zucker und wie immer Vanillequark. Es gibt also namenlose Birnenteilchen mit Cremefüllung und Zimtbirnen.

Zutaten
  • 2 Blätterteigquadrate, 10 auf 10 cm
  • 1 Eigelb
  • 30 g Zucker
  • 2 Esslöffel Vanillequark
  • 2 Teelöffel Zimtzucker
  • etwas Hagelzucker

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Hühnerbrust auf Sellerie-Ziegenkäse-Kaffee-Püree

Huhn auf Sellerie-Ziegenkäse-Kaffee-Püree

Die Sendung „Lanz kocht“ schaue ich nur noch sehr selten an. Zu abgehoben sind mir die Rezepte mittlerweile. Mit teilweise derart exotischen Zutaten, dass das Nachkochen schon an deren Beschaffung scheitert. Gestern habe ich aber mal wieder ein Rezept nachgekocht. Es stammt allerdings aus einer älteren Sendung, so ungefähr vom Frühjahr 2009 und ist von Ralf Zacherl. Die Zutatenliste ist überschaubar und außer der Staudensellerie und der Hähnchenbrust hatte ich sogar alles im Haus. Letztere wurde dann allerdings beinahe zum Problem – mal wieder. Hat doch mein – in Sachen Fleisch bisher gut sortierter – Edeka, kürzlich eine komplette Kühltheke mit abgepacktem Fleisch abgeschafft. Na ja, nicht abgeschafft. Schlimmer, die Fleischprodukte wurden durch Convenience-Müll ersetzt: panierte Hähnchenschnitzel, noch mehr TK-Pizzas und die 97. Sorte Pommes Frites. Dadurch ist das Fleisch-Sortiment jetzt auf die Hälfte zusammengeschrumpft und es fehlen u.a. Hühnerbrüste mit Haut! Die gab es auch an der Fleischtheke nicht. Also musste ich normale Hühnerbrust nehmen. Das geht auch, man muss halt die Garzeit etwas reduzieren, damit sie nicht trocken werden.

Das Gericht hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. Der Sellerie-Tomatensalat gefiel mir überhaupt nicht. Diese rohe Staudensellerie war mir einfach zu… öh… knackig. Zum Glück hatte ich vorab eine Probeportion fertig gemacht und gekostet und konnte so noch etwas nacharbeiten. Ich habe ihn, nachdem die Hühnerbrüste fertig waren noch für zwei Minuten in die Pfanne gegeben und dann erst mit der Marinade vermischt. So gefiel mir das besser. Das Selleriepürree war lecker, der Kaffee aber kaum wahrnembar – obwohl ich gemahlenen Kaffe in den Teebeutel gegegen hatte (mangels ganzer Bohnen). Das hätte gerne ein bisschen intensiver sein dürfen. Da es kein Zwischengang sondern eine Hauptmahlzeit werden sollte, habe ich für zwei Portionen mehr als die halbe Menge Pürree und fast die volle Menge Salat gemacht.

Insgesamt fand ich, dass das alles irgendwie nicht zueinander passte. Und ich denke es lag nicht an den kleinen Änderungen, die ich vornehmen musste. Immerhin, dieses Selleriepürree merke ich mir, das ist eine schöne Beilage. Auf den Sellerie-Tomatensalat kann ich dagegen gut verzichten.

Zutaten
  • 300 g Knollensellerie
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Kaffeebohnen (oder 1 TL gemahlener Kaffee)
  • 1 Teebeutel
  • 150 g Staudensellerie
  • 10 Kirschtomaten
  • 1 unbehandelte Limone oder Zitrone
  • 1 – 2 EL Ziegenfrischkäse
  • 2 Hühnerbrüste mit Haut
  • 1 EL heller Balsamico
  • 1/2 TL Honig
  • 2 EL Olivenöl
  • schwarzer Pfeffer
  • Salz
  • Zucker
  • Olivenöl
  • Muskatnuss

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Vietnamesischer Kaffee

Vietnamesischer Kaffee ist eine feine Sache. Er hat einen überraschend schokoladigen Geschmack, ist sehr koffeinhaltig und wird stark und süß getrunken.

Ich habe hierzulande gute Erfahrung mit vietnamesischem Kaffee aus der bodum-Kanne (die Glaskannen mit dem Kolben) gemacht. Dosiert wie normaler Kaffee ergibt sich ein sehr aromatisches Gebräu, das mir inzwischen gewohnheitsmäßig das Sonntagsfrühstück aufpeppt.

Als ich letzte Woche mit Peggy vom kulinarischen Netzwerk multikulinarisches.de und Hendrik vom wurstsack-blog in Lichtenberg im Dong Xuang Center war (Peggy hat ihre  Reisebeschreibung in ihrem Blog multikulinarisch.es verewigt) und dort zielstrebig zu den Kaffeeregalen strebte, war ich kurz vorm Hyperventilieren: vietnamesischer Kaffee in allen Variationen!

Exportiert wird soweit ich weiß ausschließlich Kaffee der Firma Trung Nguyên. Ich wüßte jedenfalls nicht, dass man in Europa irgendeinen anderen vietnamesischen Kaffee bekäme. Das ist aber ausreichend, denn in ihrer Produktpalette finden sich sechs oder mehr Varianten des schokoladigen, schwarz gerösteten Kaffees. Ich habe im dritten Laden, gnadenlos verwirrt durch die Warenfülle, ziellos eine Packung gegriffen. Das war die Kaffeemischung Nr. 1, vielleicht kein schlechter Griff, denn jetzt kann ich mich durch die Kaffeenummern so nach und nach durcharbeiten. Außerdem erstand ich noch eine Dose gesüßte Kondensmilch. Unverzichtbar für die Herstellung eines echt vietnamesischen Kaffees!

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Stübenwasen ist einen Notschrei wert

Wenn eine eine Wanderung tut … 

Sie ist zwar schon eine Weile her (wir waren nämlich am Tag der Deutschen Einheit im ersten Schnee unterwegs), aber sie ist halt einer der Klassiker für Couchpotatoes, die einen kleinen Ausflug in den Schwarzwald machen wollen. Für unmotorisierte Zeitgenossen wie uns fährt alle Stunde ein Zug (Höllentalbahn) nach Bärental, dann gehts mit dem Bus weiter zum Feldberger Hof, am Fuße des Feldberggipfels.

Wenn es gerade nicht schneit oder sonstwie bewölkt ist, hat man oben, südlich des Feldbergturmes, einen wunderbaren Blick in die Alpen. Falls es schneit, kann man in regelmäßigen Abständen (so ca. alle 5 km) gemütlich einkehren: In der Todtnauer Hütte, im Berggasthof Stübenwasen und schließlich im Notschrei-Hotel. Weiß die Geier-Walli, wieso der Notschrei Notschrei heißt. Es ist jedenfalls ein potenziell ruhiger Fleck ohne Geschrei, einfach nur ein geografischer Punkt.

Stübenwasen hatten wir uns ausgesucht als Ort der Einkehr. Bei Tee, Schnitzel und Gemüseeintopf haben wir uns aufgewärmt. Die Todtnauer Hütte und Stübenwasen bieten beide ein rustikales Schwarzwaldambiente, mit zurückhaltend freundlicher Bedienung und einem Hauch von Familienbetrieb. Leider war das, was Stübenwasen zu bieten hatte, auch für einen Feiertag nicht feierlich. Das Schnitzel war versalzen, aber immerhin handgemacht und kein Formfleisch aus der Tiefkühltruhe. Der Gemüseeintopf kann mit Mühe und Not als Gemüsesuppe durchgehen: Brühwürfelsuppe mit Tiefkühlgemüse, Bockwurst und nicht ganz weich gegarten Spaghetti. Suppennudeln waren wohl aus. Dazu leider keine Scheibe Brot, weil die Bedienung schon am nächsten Tisch wieder vergessen hatte, was man ihr gerade aufgetragen hatte. Als sie die Rechnung brachte, fiel ihr das Brot ein. Zu spät … so sagte schon Schiller. Wenn die Recken der Badischen Revolution auf Stübenwasen einkehrten, bevor sie über Notschrei gen Freiburg marschierten (wo sie noch weit vor der Stadt gemetzelt wurden), ist klar, wieso sie bei solch dürftiger Kost keinen Mumm in den Knochen hatten.

Schade. Vielleicht hatten wir nur einen schlechten Tag erwischt (wir werden es wieder probieren, allein wegen der strategisch günstigen Lage des Gasthofs). Der Kaffee war jedenfalls gut, der Kuchen sah gut aus, aber wir waren erstmal bedient. Mehr Infos unter https://www.berggasthof-stuebenwasen.de/


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Falsch vermarktet: Bio beim Kaffeeröster

Kaffee. Ich brauchte Kaffee. Heutzutage ist man es gewöhnt, seinen Kaffee aus dem Supermarktregal zu holen. Früher ging man ins Kaffeegeschäft.

Ich kaufe Bio, wenn es geht und ich es mir leisten kann. Nicht immer ist es für mich sinnvoll: Auf dem Markt kaufe ich mein Gemüse bei der hutzeligen Bäuerin, auch wenn sie kein Demeter-Schild an ihrem Stand hängen hat. Sie packt den Hühnermist ins Gemüsebeet und verkloppt die Schnecken mit der Schaufel, mehr Bio muss gar nicht sein. Bio macht für mich Sinn, wenn die Qualität besser ist (bei frischem Gemüse oft – nicht immer! – der Fall) oder wenn dadurch die (Lebens)Bedingungen der Produzenten vor Ort verbessert werden. Bio-Bananen zum Beispiel sind für mich ein Muss, auch wenn ich nicht zu hundert Prozent weiß, ob ich mich darauf verlassen kann, dass wirklich keine giftige Chemie die Landarbeiter verseucht. Aber die Chance ist da. Gerade im Bereich der „Südfrüchte“, wo bislang die Profite weniger großer Konzerne vor das Wohlergehen der Landarbeiter gehen, leiste ich gerne meinen Beitrag durch den Kauf von Bio-Produkten gegen diesen post-kolonialistischen Wahnsinn.

Bio wird hierzulande aber oft nicht sehr umfassend gesehen. Wie sehr ist es Bio, Kartoffeln aus Ägypten zu importieren? Oder für mich, in der südwestlichsten Ecke Deutschlands, Bio-Butter aus Mecklenburg-Vorpommern zu kaufen? Transport zählt für mich ebenso mit, wie Verpackung. Und hier kommt nun Tchibo ins Spiel …

Seit geraumer Zeit kaufe ich – aus erwähnten Gründen – nur noch Bio-Kaffee. Bio und fair gehandelt ist natürlich am besten. Als ich gestern bei Tchibo vorbeikam, ehemals Fachgeschäft für Kaffee, heute Kaufhaus mit mobilem Warenangebot, sah ich, dass auch dort endlich Bio-Kaffe angeboten wird. Probiere ich doch gerne aus, so ein frisch gemahlener Kaffee ist ja bisweilen schon sehr nett. Blickfang der Kampagne ist ein eigenes Design der Produktlinie in, ähm, früher hätte man „Lindgrün“ gesagt, heute ist das wahrscheinlich helles Limettengrün. Jetzt rückt die Marketing-Abteilung von Tchibo in den Mittelpunkt. Ich schätze, dort arbeiten hippe Cabriofahrer, die den Kaffee sowieso nur aus Kapseln brühen, weil die Maschinen so trendy sind, und denen Bio so viel bedeutet wie einer Ameise eine Waschmaschine.

Der Kaffee wird lose verkauft. Kommt in die Mühle, von dort in eine doppelwandige natronbraune Papiertüte (boah, ist das bio!). Diese wird in eine durchgestylte Faltschachtel getan. (Äh, hallo …?!) Und diese kommt in eine trendy Papiertüte, die man später noch als helllimettengrünes Handtaschensupplement verwenden kann. Ja geht’s noch? In ihrem Vermarktungswahn führen sie „Bio“ ad absurdum, indem sie eine Verpackungs-Orgie inszenieren, die ihresgleichen sucht. Während man im Bioladen den Kaffee mit bloßen Händen nachhause tragen muss, wenn man vergessen hat, eine Dose zum Einkauf mitzubringen, wird man bei Tchibo bombardiert mit Werbeträgern, die zufälligerweise auch als Umverpackung verwendet werden können.  Ich war zu perplex, um das zurückgehen zu lassen. Manchmal erstirbt mir die Spontaneität, wenn mir eine Situation zu absurd erscheint. Mit einer Verkäuferin über Sinn und Unsinn von Bioprodukten zu diskutieren ist auch nur Privatvergnügen, aber nicht zielführend. Aber jetzt, hinterher, kann ich mich darüber mal ein paar Sätze lang auslassen, nicht wahr, liebe Leser?! Heute nachmittag werde ich den ersten Kaffee, der aus der Tragetasche, dem Pappkarton, der Tüte sofort in eine Kaffeedose umgefüllt wurde, verkosten. Ich kann ja berichten, ob er wenigstens schmeckt.

Arabischer Kaffee

Angeblich ist dies die älteste Art Kaffee zuzubereiten. Nach einem würzigen orientalischen Gericht ist es auf jeden Fall ein schöner Abschluss… und dazu vielleich noch ein Stückchen Baklava

Zutaten
  • 1/2 l Wasser
  • 12 Teelöffel fein gemahlener Kaffee (dunkle Röstung)
  • 1 Teelöffel gemahlener Kardamon
  • 1 Msp. Muskatnuss

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Arabischer Kaffee

Jürgen 11:25